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Seehunde in Gefahr

Titel: Seehunde in Gefahr
Autoren: Luisa Hartmann
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Aufgabe für euch. Sag ihm, dass ich euch schicke.« Sie schulterte den Rucksack und verließ
     das Hafengelände.
    Onno, Lukas und Viola gingen zurück zum Schiff und fragten sich zu Sven durch. Der war gerade dabei, große Pakete vom Schiff
     zu laden, und spannte die Kinder gleich ein.
    »Was ist das denn?«, wollte Lukas wissen, während er zusammen mit Onno eines dieser riesigen Pakete von Bord schleppte.
    »Big Bags«, sagte Sven. »Riesige Taschen, in denen ölverseuchter Sand gesammelt wird.«
    Onno und Lukas warfen sich einen Blick zu. »Ist ja nur für den allergrößten Notfall«, sagte Onno und schien sich damit selbst
     beruhigen zu wollen.
    Während Lukas und Onno Sven halfen, Schaufeln, Lampen und andere Geräte am Kai zu stapeln, erzählte er ihnen von der neuesten
     Entwicklung. Die
Mellum
versuchte, sowohl das ausgelaufene Öl vom Meer als auch das aus dem leckgeschlagenen Tank aufzusaugen, doch immer noch herrschten
     ungünstige Wetterverhältnisse, die das Arbeiten beinahe unmöglich machten.
    »Kann es sein, dass es zu einer Ölpest kommt?«, fragte Onno und Lukas erschrak. So etwas hatte er bisher immer nur im Fernsehen
     gesehen – irgendwo weit weg. Aber nicht in Deutschland, genau vor ihrer Haustür!
    Sven unterbrach seine Tätigkeit und schaute die Kinder ernst an. »Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Wir müssen die nächste
     Flut abwarten. Ich hoffe es nicht, fürchte aber, wir kommen nicht darum herum.«
    Onno und Lukas halfen, Informationsblätter an die herumstehenden Leute zu verteilen, während Viola sich in die Arme ihres
     Vaters flüchtete, der zusammen mit Lukas’ Mutter aufgetaucht war.
    »Weiß man etwas über die Ladung?«, fragte er Sven.
    Der schüttelte den Kopf. »Soweit wir wissen, handelt es sich um harmlose Dinge. Wollen mal hoffen, dass es stimmt.« Er zeigte
     auf seine Kolleginnen und Kollegen, die von einer neugierigen Menschenmenge umringt waren, und sagte: »Ich muss ihnen helfen.«
    »Wenn wir etwas tun können, sagen Sie Bescheid?«, rief Richard ihm nach.
    »Worauf Sie sich verlassen können!«, gab Sven zurück und wandte sich einem älteren Ehepaar zu.
    Eine Weile hörten sie den
Greenpeace -Leuten
zu, doch Lukas lernte nichts Neues dazu. Onno und Richard hatten ganze Aufklärungsarbeit geleistet.
    »Lasst uns einen Rundgang auf dem Deich machen«, schlug Lukas’ Mutter vor. »Im Moment können wir doch sowieso nichts ausrichten.«
    »Ich will hierbleiben«, sagte Viola.
    Lukas nahm ihre Hand. »Du wirst sehen – vom Deich können wir alles bestens beobachten. Wenn was passiert, kommen wir sofort
     zurück.«
    Während Viola sich überzeugen ließ, wollte Onno lieber am Hafen bleiben. Sie verließen den Hafen und bogen auf den Deich ein.
     Viola versuchte,mit den dort grasenden Schafen Bekanntschaft zu machen. Einige ließen sie sogar in ihre Nähe, andere rannten laut blökend
     davon.
    Lukas schaute Richtung Festland. Im Dunst war Neuharlingersiel auszumachen, die
Tilde
war wieder mal auf ihrer täglichen Versorgungsroute unterwegs, nur Fischkutter waren heute keine zu sehen. Die Szenerie wirkte
     friedlich und ruhig, so als wäre nichts geschehen.
    Nach einer guten Stunde kamen sie zurück zum Hafen. Den meisten Touristen war es zu kalt geworden und sie hatten sich verzogen.
     Nur ein paar Hartgesottene harrten beim Infostand aus. Lukas’ Mutter hatte in weiser Voraussicht eine Thermoskanne mit heißem
     Tee und belegte Brote mitgenommen. Sie setzten sich in den Windschatten des Hafengebäudes und aßen.
    »Da tut sich was«, sagte Lukas und zeigte Richtung Schiff.
    Während er ein Wurstbrot vertilgte, beobachtete er Sven und Onno, die Big Bags, Spaten und weitere Utensilien, die sie mit
     von Bord der
Beluga
getragen hatten, auf einen Elektrokarren luden.
    Onno sprang neben den Fahrer auf den Beifahrersitz, während Sven auf der Ladefläche alle Händevoll damit zu tun hatte, die Ladung festzuhalten. Der Elektrokarren fuhr ruckelnd los und kam surrend auf sie zu. Lukas winkte,
     aber Onno schien sie nicht zu sehen.
    »Hey!«, rief Lukas laut, doch der Wagen zischte an ihnen vorbei. Sven drehte sich nach ihnen um, konnte aber nur nicken, da
     er beide Arme zum Festhalten der Ladung brauchte. Lukas wollte hinterherlaufen, aber seine Mutter hielt ihn fest.
    »Wir ziehen erst einmal wärmere Sachen an«, sagte sie. »Es macht ja wohl keinen Sinn, wenn wir hinterher alle krank sind.«
    »Oh Mann«, erwiderte Lukas genervt. »Das Wattenmeer ist in Gefahr
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