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Seehunde in Gefahr

Titel: Seehunde in Gefahr
Autoren: Luisa Hartmann
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und du hast nichts anderes im Kopf als warme Klamotten.«
    »Deine Mutter hat recht«, sagte Richard in seiner ruhigen Art. »Keinem ist geholfen, wenn du eine Lungenentzündung hast. Auch
     dem Wattenmeer nicht.«
    Lukas war stinksauer. Erst tat Onno so, als hätte er ihn nicht gesehen, und jetzt auch noch das. Er riss sich von seiner Mutter
     los, die ihn immer noch am Ärmel festgehalten hatte.
    Ein weiterer Elektrokarren fuhr vorbei.
    »Wo fahrt ihr hin?«, fragte Richard den Fahrer.
    »An den Strand«, sagte dieser. »Angie hat gefunkt, dass Öl angeschwemmt wird. Es ist nicht viel, aber wir wollen es gleich
     wegräumen.«
    »Braucht ihr Hilfe?«, wollte Richard wissen.
    Der Fahrer nickte. »Meine Kollegen haben an der
Strandhalle
einen Koordinationsstand aufgebaut. Meldet euch dort.«
    Der Elektrokarren fuhr weiter, Lukas und die anderen gingen in die Wohnung, um sich umzuziehen.
    Als sie kurz darauf wieder an den Strand kamen, herrschte wie auch in den letzten Tagen Hochbetrieb. Lukas entdeckte Onno
     und seinen Großvater zusammen mit anderen Männern des Ortes. Sie hatten teilweise Schutzkleidung an und sahen damit ziemlich
     komisch aus.
    »Warum habt ihr nicht angehalten?«, fuhr Lukas Onno an.
    »Angehalten? Wo denn?«, fragte Onno.
    »Am Hafen«, gab Lukas zurück. »Ich habe gewunken und gerufen.«
    Onno zuckte die Achseln. »Hab dich nicht gesehen. Ist ja wohl kein Grund, gleich die beleidigte Leberwurst zu spielen.«
    »Ja, aber   –«
    »Kinder, nicht streiten, wir haben Wichtigeres zutun«, mischte Opa Hinnerk sich ein. »Nutzt eure Energie für die Arbeit hier.«
    Ein Mann namens Chris verteilte die Aufgaben und gab entsprechende Anweisungen. Lukas wusste auch nicht, was gerade in ihn
     gefahren war, und entschuldigte sich. Dann wurde er zusammen mit Onno zum Sandschaufeln abkommandiert und die zwei erhielten
     Gummihandschuhe, eine Schaufel und einen Eimer. Alles war größer als Violas Strandspielzeug und aus stabilerem Material, dennoch
     kam es Lukas für einen Moment so vor, als sei er nur zum Spielen am Strand.
    Richard und Viola sollten sich auf die Suche nach ölverschmierten Vögeln machen. Sie bekamen ein Fernglas und eine Karte von
     Spiekeroog.
    »Markieren Sie hier die Fundstellen. Sie dürfen die Vögel auf keinen Fall anfassen«, warnte Chris. Er sah Viola eindringlich
     an. »Auch wenn dir die Vögel leidtun, du darfst auf keinen Fall in ihre Nähe. Klar?«
    Viola nickte tapfer. Chris reichte ihnen auch noch Handschuhe, für alle Fälle.
    »Und was kann ich tun?«, wollte Lukas’ Mutter wissen.
    »Wir bräuchten dringend jemanden für die Versorgungsstation«,sorgungsstation«, sagte Chris und zeigte Richtung
Strandhalle
. »Aber wenn Sie lieber auch am Strand   …«

    »Nein, kein Problem. Das mache ich gerne!«, sagte sie und machte sich auf den Weg.

[ Menü ]

    Gemeinsam schaffen wir das
    So anstrengend hatte sich Lukas das Sandschaufeln nicht vorgestellt. Das war ja richtige Schwerstarbeit! Schon nach kurzer
     Zeit taten ihm die Arme weh, er hatte furchtbaren Durst und auch sein Magen meldete sich mit leisem Grummeln. Seit den belegten
     Broten am Hafen hatte er nichts mehr gegessen.
    Lukas stützte sich auf seine Schaufel und sah dem Treiben am Strand zu. Entlang des Spülsaums stand eine Kette von Menschen,
     alle mit Schaufeln und Eimern ausgerüstet. Er sah ein paar Kinder aus dem
Trockendock
, die ebenfalls halfen, und winkte ihnen zu. Es war echt toll, dass so viele Leute hier waren. Ein paar Meter weiter entdeckte
     er Imke und Judith, die beiden Mädchen, die vor ein paar Tagen mit ihm und Onno genau hier Beachvolleyball gespielt hatten.
     Das kam Lukas inzwischen wie eine Ewigkeit vor.
    Er zog die Handschuhe aus und schaute auf seine Hände, die höllisch brannten.
    »Ich habe schon Blasen«, sagte er zu Onno und hielt ihm die Hände hin.
    »Stadtkind«, sagte Onno und grinste. Aber auch er wirkte erschöpft.
    »Macht mal Pause«, hörte Lukas kurz darauf die Stimme seiner Mutter. Er drehte sich um und nahm die beiden dampfenden Becher
     entgegen, die sie ihm entgegenhielt. Einen reichte er an Onno weiter.
    »Ich dachte mir, das könntet ihr brauchen«, sagte sie und strich Lukas kurz durch die Haare. »Ihr macht das wirklich toll.
     Die
Greenpeace -Leute
sind begeistert von eurem Einsatz.«
    Lukas schlürfte die heiße Suppe. »Mmh, lecker«, sagte er. Er spürte, wie sich die Wärme langsam in seinem Körper ausbreitete.
     Kurz darauf gab er seiner Mutter den
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