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Seehunde in Gefahr

Titel: Seehunde in Gefahr
Autoren: Luisa Hartmann
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ihre Sätze ein paarmal wiederholen, weil immer irgendetwas nicht
     stimmte. Mal war der Wind lauter als ihre Stimme, mal wehte er ihr die blonden Haare ins Gesicht.
    Onno und Lukas verloren schnell das Interesse und suchten sich ihren eigenen Aussichtspunkt.
    »Schau mal«, sagte Lukas und zückte das Fernglas, das Richard ihm mitgegeben hatte. Die
Sea Pride
hatte erhebliche Schlagseite bekommen. Auf den Wellen tanzten dunkle Punkte.
    »Sind das   …?«, wollte er fragen, aber Onno hatte die Container ebenfalls entdeckt.
    »Jetzt ist die Katastrophe perfekt«, stöhnte er und schüttelte fassungslos den Kopf. »Wer weiß, was die alles transportieren.«

[ Menü ]

    Das Öl kommt
    Am nächsten Morgen brachte Lukas’ Mutter schlechte Neuigkeiten vom Bäcker mit: Aus der
Sea Pride
lief Öl aus!
    »Die Container interessieren jetzt keinen mehr«, sagte sie. »Das ganze Dorf ist in Aufruhr.«
    Lukas und Viola wollten sofort zum Strand, doch Richard und Lukas’ Mutter bestanden darauf, dass sie erst einmal frühstückten.
     Mit leerem Bauch konnte man schlecht helfen.
    Lukas fragte seine Mutter aus: »Was hast du noch erfahren?«
    »Es ist offensichtlich erst wenig Öl ausgelaufen«, erwiderte sie, fuhr dann mit einem Seitenblick auf Viola vorsichtig fort:
     »Dennoch könnte es sein, dass weite Teile vom Wattenmeer für immer zerstört werden. Und auch Vögel könnten darunter zu leiden
     haben, wenn ihr Gefieder verklebt wird.«
    »Zu allem Übel«, warf Richard nun ein, »sind auch die Wetteraussichten nicht die besten. Im Radio haben sie gemeldet, dass
     das Sturmtief, das unsseit zwei Tagen plagt, einfach nicht weiterwandern will.«
    »Was heißt das?«, wollte Lukas wissen.
    Richard zögerte, dann sagte er leise: »Der Wind treibt das Öl direkt auf die Küste zu.«
    Viola hielt jetzt nichts mehr auf ihrem Stuhl und auch Lukas ging die untätige Warterei auf die Nerven.
    »Komm«, sagte er zu Viola. »Wir gehen mal zu Onno.«
    Unterwegs trafen sie Opa Hinnerk, der ihnen sagte, dass Onno am Hafen sei. »Ein
Greenpeace -Schiff
legt gerade an«, informierte er sie.
    Lukas und Viola liefen zum Hafen, wo sich eine große Menschenmenge versammelt hatte. Lukas suchte nach Onno und fand ihn zum
     Glück relativ schnell. Er stand nahe am Kai und redete mit zwei jungen Männern, die weiße Overalls trugen. Als er Lukas und
     Viola entdeckte, kam er angerannt.
    » Greenpeace
ist da«, sagte er überflüssigerweise. »Die
Beluga
ist mit der neuesten Technik ausgerüstet«, erklärte er stolz, als gehörte das Schiff ihm.
    »Was machen sie?«, wollte Lukas wissen.
    Onno zuckte mit den Schultern. »Sie werden erst mal einen Infostand aufbauen und natürlich Messungenvornehmen«, sagte er. »Ich hoffe ja immer noch, dass sie es geschafft haben, das Öl mit Ölsperren einzukreisen, dann könnte
     es die
Mellum
absaugen.«
    Lukas entdeckte Bianca und ihr Team in der Menge. Wenigstens zertrampeln sie heute keine Dünen, dachte er.
    Der Infostand war schnell aufgebaut und umringt von Touristen. Die drei Kinder hatten keine Chance, auch nur in die Nähe zu
     gelangen. Aber Onno hatte sowieso einen besseren Plan.
    »Ich schau mal, ob Angie dabei ist. Die kenne ich.« Er sagte Lukas und Viola, sie sollten beim Hafengebäude warten, da sei
     es windgeschützt. Schon nach ein paar Minuten kam er mit einer Frau im Schlepptau zurück. Sie trug einen großen Rucksack.
     »Das ist Angie«, sagte er. »Das sind meine Freunde Lukas und Viola.«
    »Hallo«, sagte Angie und gab ihnen die Hand. »Ich hab leider nicht viel Zeit für euch, ich muss mich um die Messungen kümmern.
     Falls ihr also Fragen habt, schießt los.«
    Das ließ Viola sich nicht zweimal sagen. »Was passiert mit den Seehunden?«
    Angie lächelte. »Vorerst sind sie in Sicherheit«, sagte sie zu Viola. »Sie haben sicher mitbekommen,dass etwas nicht in Ordnung ist, und sind erst einmal woanders hingeschwommen. Mehr Sorgen mache ich mir um die Fische und
     die Vögel.«
    Viola schien dennoch beruhigt. Dass ihre heiß geliebten Seehunde in Sicherheit waren, war eine sehr gute Nachricht. Lukas
     sah das etwas anders. Die Seehunde lebten von den Fischen, und wenn die Fische in Gefahr waren   … Er sagte jedoch nichts. Viola würde es früh genug erfahren.
    »Können wir mitkommen?«, fragte Onno Angie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß, du willst nur helfen, aber ich bin lieber allein unterwegs.« Sie zeigte Richtung Schiff.
     »Geh mal zu Sven, der hat sicher eine
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