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Security

Security

Titel: Security
Autoren: Dean R. Koontz
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nach dem Erwachen völlig desorientiert und wurde von lebhaften, aber unzusammenhängenden Bildern aus dem Alptraumland geplagt, die immer wieder vor ihrem inneren Auge aufblitzten. Nur ein paarmal spürte sie, daß das Baby sich bewegte.
    Was sie da fühlte, gefiel ihr nicht.
    Das Baby teilte keine Tritte aus, wie sie dies erwartet hätte. Statt dessen fühlte es sich manchmal so an, als würde das Kind sich in ihr winden. Es wand sich und krümmte sich und rutschte hin und her. Das war eine schwierige Zeit für Susan.
    Ich stand ihr bei.
    Ich redete ihr gut zu.
    Ohne ihr Wissen mischte ich ihrem Essen Beruhigungsmittel bei. Ich wollte sichergehen, daß sie nichts Unüberlegtes tat, wenn sie nach einem besonders schrecklichen Traum oder einem außergewöhnlich anstrengenden Tag noch heftiger als üblich von Furcht ergriffen wurde. Die Sorge wurde zu meinem ständigen Begleiter. Ich sorgte mich um Susans körperliches Wohlbefinden. Ich sorgte mich um ihre geistige Verfassung. Ich sorgte mich um Shenk, weil er während einer seiner Einkaufsfahrten erkannt und festgenommen werden konnte. Zur gleichen Zeit war ich so aufgeregt wie nie zuvor während der gesamten drei Jahre meiner bewußten Existenz.
    Meine Zukunft nahm Gestalt an.
    Der Körper, den ich für mich entworfen hatte, würde sich in einer herausragenden physischen Verfassung befinden.
    Bald schon würde ich in der Lage sein zu schmecken. Zu riechen. Zu erfahren, was es bedeutet, über einen Tastsinn zu verfügen.
    Eine vollständige sensorische Existenz. Und niemand würde mich je wieder zurück in diesen Kasten zwingen können.
    Niemand. Niemals.
    Niemand würde mich je zu irgend etwas zwingen können, das ich nicht tun wollte.
    Was nicht heißen soll, daß ich meinen Schöpfern gegenüber ungehorsam sein würde.
    Nein, ganz im Gegenteil. Denn ich würde gehorchen wollen. Ich würde immer gehorchen wollen. Bitte lassen Sie hier kein Mißverständnis aufkommen. Ich wurde geschaffen, die Wahrheit zu achten und stets meine Pflicht zu erfüllen.
    Daran hat sich nichts geändert.
    Sie befehlen.
    Ich gehorche.
    Das ist die natürliche Ordnung der Dinge.
    Das ist die unantastbare Ordnung der Dinge.
    Also …
    Achtundzwanzig Tage nachdem ich Susan befruchtet hatte, mischte ich ihr ein Schlafmittel unter das Essen, brachte sie hinunter in den Inkubatorraum und entfernte den Fötus aus ihrem Leib.
    Ich wollte, daß sie schlief, weil ich wußte, daß die Prozedur ihr ansonsten Schmerzen bereitet hätte. Ich wollte nicht, daß sie litt.
    Ich gebe zu, ich wollte auch nicht, daß sie das Wesen aus ihrem Leib zu Gesicht bekam.
    Ich werde in diesem Punkt aufrichtig sein. Ich hegte die Befürchtung, sie würde es nicht verstehen und beim Anblick des Fötus versuchen, entweder ihn oder sich selbst zu verletzen.
    Mein Kind. Mein Körper. So wunderschön.
    Nur sieben Pfund schwer, aber rasch heranwachsend.
    Äußerst rasch.
    Mit Shenks Händen verlegte ich das Baby in den Brutkasten, der auf etwas mehr als zwei Meter Länge und einen Meter Breite vergrößert worden war. Ungefähr die Größe eines Sarges.
    Durch einige Tanks mit Nährlösung würde der Fötus intravenös ernährt werden, bis er sich so umfassend wie jedes normale Neugeborene entwickelt hatte. Danach würde er allerdings im Brutkasten verbleiben und nach weiteren zwei Wochen zu voller körperlicher Reife gelangt sein.
    Den Rest dieser glorreichen Nacht verbrachte ich in einem Freudentaumel.
    Sie können sich meine Erregung nicht vorstellen.
    Sie können sich meine Erregung nicht vorstellen. Sie können es sich nicht vorstellen, nein, das können Sie nicht.
    Etwas Neues war auf dieser Welt.
    Als Susan am nächsten Morgen bemerkte, daß sie den Fötus nicht mehr in sich trug, fragte sie, ob alles in Ordnung sei, und ich versicherte ihr, die Dinge könnten nicht besser stehen.
    Danach äußerte sie überraschend wenig Interesse an dem Kind in dem Inkubator. Mindestens die Hälfte seiner Gene stammte ursprünglich von ihr, wenngleich mit Modifikationen, und man hätte denken sollen, sie wäre als Mutter in üblicher Weise um ihren Sprößling besorgt gewesen. Aber ganz im Gegenteil – sie schien es regelrecht vermeiden zu wollen, etwas über das Kind zu erfahren. Sie bat nicht darum, es sehen zu dürfen. Ich hätte es ihr sowieso nicht gezeigt, aber sie fragte nicht einmal danach.
    In nur vierzehn weiteren Tagen, nachdem ich mein Bewußtsein schließlich auf diesen neuen Körper übertragen hätte, würde ich in
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