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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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Gebüsch verfing und die mit Flöhen nach Hause kam. Verflucht. Ich stank nach Advantage No. 80, und im Rücken begann es mich schon zu jucken. Offenbar hatte Iris mir eine ordentliche Dosis verpasst. Ich musste dringend duschen, bevor ich fürchterlichen Ausschlag bekam.
    »Wo ist Camille? Ich muss mit ihr sprechen – ich habe in der Nacht etwas im Wald gespürt.« Ich blickte mich nach Anzeichen dafür um, dass sie zu Hause sein könnte, aber es lagen weder Stiletto-High-Heels noch Korsetts herum, und kein Schwefelhauch einer magischen Fehlzündung hing in der Luft.
    »Sie wollte noch bei Morio vorbeischauen, bevor sie nach Hause kommt«, sagte Menolly.
    In diesem Moment erschien Iris in der Tür. »Camille hat gerade angerufen. Sie ist gleich zu Hause. Ich mache mich jetzt auf den Weg in die Buchhandlung – sie sollte sich noch ein bisschen ausruhen, bevor sie zur Arbeit kommt«, sagte der Hausgeist. »Richtet ihr aus, dass ich sie gegen eins erwarte, ja?«
    Ich nickte und sah Iris nach, die geschäftig davoneilte. Camille war dem Anschein nach die offizielle Inhaberin des Indigo Crescent, einer Buchhandlung im Ortszentrum von Belles-Faire – einem schmuddeligen Vorort von Seattle. In Wahrheit war der Laden eine getarnte Einrichtung des AND, des Anderwelt-Nachrichtendienstes, für den wir alle arbeiteten. Sie hatten uns in die Erdwelt geschickt, weil sie uns, brutal ausgedrückt, für ein Trio trampeliger Tussis hielten. Tollpatschig mochten wir manchmal sein, aber dumme Gänse, die nur lange Beine und tolle Titten vorzuweisen hatten? Niemals. Wir hatten Köpfchen! Wir hatten Sex-Appeal! Wir hatten...  die miserabelste Erfolgsquote im ganzen AND. Doch statt uns aus der Bahn zu schaffen, war es dem AND gelungen, uns auf die Schnellspur zur Hölle zu setzen.
     
    Vor ein paar Monaten hatten wir diverse scheußliche Zusammenstöße mit einem Degath-Kommando, einem Trio von Dämonen aus den Unterirdischen Reichen, die als Kundschafter erdseits geschickt worden waren. Sie suchten nach den Geistsiegeln – uralten Amuletten, die, wenn man sie alle zusammenfügte, die Portale öffnen würden, so dass Schattenschwinge und sein Gefolge sowohl die Erde als auch die Anderwelt überrennen könnten.
    Wir hatten es mit Mühe und Not geschafft, diesen Angriff zu überleben.
    Als wir in die Anderwelt zurückkehren wollten, um den Behörden dort zu beweisen, dass es in der Erdwelt alles andere als gut stand, stellten wir fest, dass unsere Heimatstadt im Chaos versank und ein wahrhaftiger Bürgerkrieg ausgebrochen war. Also hatten wir es uns anders überlegt und stattdessen bei der Elfenkönigin angeklopft.
    Als wir Königin Asteria die toten Dämonen und diverse andere Mitbringsel vor die Füße warfen, verkündete sie prompt, dass wir von Stund an, ob es uns nun passte oder nicht, auch für sie arbeiteten. Ach ja, und da ist noch etwas – nur eine Kleinigkeit – erzählt bloß dem AND nichts von diesem Arrangement. Na ja, wenn eine jahrtausendealte, magisch sehr begabte Königin einem so etwas sagt, widerspricht man eben nicht.
    Eines wussten wir ganz sicher: Wo es einen Dämon gab, würden gewiss noch mehr kommen. Wo ein Degath-Kommando hingeschickt worden war, würden weitere Höllenspäher folgen und irgendwann eine ganze Armee zur Verstärkung. Und selbst mit Hilfe von Camilles Liebhabern Trillian und Morio, einem sehr attraktiven Drachen, den wir nur unter dem Namen Smoky kannten, und meines Freundes Chase Johnson stellten wir einen ziemlich kläglichen Schutzwall dar.
     
    Die Tür ging auf, und Camille fegte herein. Sie war in voller Montur: fließender, pflaumenblauer Chiffonrock, schwarzes Spitzenbustier, schwarze Lackstiefel mit sexy Schnürung und meterhohen Absätzen. Ihre Augen funkelten silbrig. Sie hatte Magie gewirkt, kein Zweifel. Ihr Glamour war so stark, dass ich mich wunderte, wo das Rudel Männer blieb, das ihr eigentlich nach Hause gefolgt sein müsste.
    Von uns dreien wirkte sie am anziehendsten auf VollblutMenschen. Allein schon ihr Duft forderte sie zu erotischen Spielen heraus, und ihre sinnlichen Kurven in diesen sexy Klamotten überließen kaum etwas der Phantasie.
    Camille hatte aber auch eine andere Seite. Sie hatte sich nach Mutters Tod um uns gekümmert. Menolly hatte damals schon in ihrer eigenen kleinen Welt gelebt, obwohl sie noch kein Vampir gewesen war, doch Camille hatte für unseren Vater und ihre Schwestern Heim und Familie zusammengehalten.
    »Irgendetwas hat die Banne ausgelöst«,
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