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Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf
Autoren: Fritz Leiber
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Fatalismus fort wie der stufenweise Anmarsch über die Treppe. »Ich lag auf dem Rücken neben den drei Steinen und sah meinen Körper in dem kleinen Keller herumwandern. Ich fühlte mich sehr schwach, ich konnte keinen Muskel rühren, und doch spürte ich mich herrlich erfrischt – der brennende Schmerz in meinem Hals war fort. Gelassen wie in einem Traum musterte ich mein Gesicht. Es schien triumphierend zu lächeln, was mir doch sehr töricht vorkam. Doch als ich es anstarrte, begann die Angst in meinen angenehmen Traum zu dringen. Das Gesicht gehörte mir, doch es hatte seltsame Elemente eines fremden Ausdrucks. Als es meinen Blick bemerkte, grinste es verächtlich, wandte sich ab und sagte etwas zu dem alten Mann, der ruhig nickte. Da brach Angst über mich herein und hüllte mich ein. Mit gewaltiger Anstrengung bewegte ich die Augen und schaute auf meinen wirklichen Körper, auf den Körper, der am Boden lag.
    Es war Anras Körper.«
    Sie traten über die Schwelle und befanden sich in einem riesigen steinernen Vorraum mit vielen Ecken und Nischen – doch der Quelle des grünen Schimmers schienen sie nicht nähergekommen zu sein, obwohl die neblige Luft hier in einem helleren Grün leuchtete. Steintische und Bänke und Stühle standen im Raum verstreut, doch das Auge wurde von dem gewaltigen Torbogen auf der anderen Seite angezogen, von dem in verwirrender Vielfalt zahlreiche Steinleisten ausgingen. Fafhrd und dem Mausling fiel der Schlußstein des Bogens auf – wegen seiner Größe und weil er oben eine seltsam dunkle Vertiefung hatte.
    Die Stille war bedrohlich und führte dazu, daß sie unsicher nach den Schwertern griffen. Es lag nicht nur daran, daß die lockende Musik aufgehört hatte – hier im Nebelschloß gab es praktisch keine Geräusche, außer dem lauten Pochen ihrer eigenen Herzen –, es war wie eine im Nebel gebundene Konzentration von Kräften, die sich ihren Sinnen aufdrängten, als befänden sie sich im Gehirn eines gewaltigen Denkers oder als wären die Steine selbst verzaubert.
    Es war unmöglich, in dieser Stille zu warten; eher wäre es einem verwirrten Jäger eingefallen, reglos in tiefster Winterkälte zu verharren. So traten sie durch den Bogen und nahmen wahllos eine der nach oben führenden Rampen.
    Ahura fuhr fort: »Hilflos sah ich zu, wie sie ihre Vorbereitungen trafen. Während Anra einige Manuskript- und Kleidungsbündel zusammensuchte, band der alte Mann die drei mörtelverkrusteten Steine zusammen.
    Mag sein, daß er im Augenblick des Sieges die übliche Vorsicht vergaß. Während er sich noch über die Steine beugte, trat jedenfalls meine Mutter ein. Sie rief: ›Was hast du mit ihm gemacht?‹ und warf sich neben mir nieder und betastete mich aufgeregt. Doch das gefiel dem Alten nicht. Er packte sie an den Schultern und zerrte sie grob zurück. Sie kauerte sich gegen die Wand und riß die Augen auf und klapperte mit den Zähnen – besonders als sie Anra sah, der in meinem Körper groteske Verrenkungen machte, als er sich die zusammengebundenen Steine auflud. Währenddessen hob der alte Mann meinen neuen ausgezehrten Körper vom Boden auf, warf ihn sich über die Schulter, nahm die Bündel und ging die kurze Treppe hinauf.
    Wir schritten durch den Innenhof, der voller Rosen und Mutters parfümierten, weinseligen Freunden war, die uns verwirrt und staunend anstarrten, und dann aus dem Haus. Es war Nacht. Fünf Sklaven warteten mit einer verschlossenen Sänfte, in die mich der alte Mann setzte. Mein letzter Blick galt Mutters Gesicht, das, von Tränenbächen entstellt, erschreckt durch die halb geöffnete Tür starrte.«
    Die Rampe führte in ein Obergeschoß, und sie wanderten ziellos durch eine labyrinthhafte Zimmerflucht. Es ist wenig sinnvoll, all die Dinge zu beschreiben, die sie durch dunkle Torbögen wahrzunehmen oder hinter Metalltüren mit kompakten Riegeln zu hören glaubten, die sie nicht zu öffnen wagten. Sie stießen auf eine unordentliche Bibliothek mit zahlreichen hohen Regalen. Von etlichen Schriftrollen schien Rauch aufzusteigen, als ruhe in ihrem Papyrus der Same von Naturkatastrophen. In den Ecken stapelten sich versiegelte Kanister aus grünüberwachsenem Stein und angeschimmelte Schrifttafeln. Sie fanden Geräte, bei denen Fafhrd getrost darauf verzichtete, den Mausling vor einer Berührung zu warnen. In einem anderen Raum war ein unangenehmer tierischer Geruch. Auf dem glatten Boden bemerkten sie einige kurze, unglaublich dicke schwarze Borsten. Doch
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