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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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räusperte sich nun so laut, dass Hubertus sie erschrocken anschaute. »Haben Sie sich verschluckt?«
    Der Kommissar antwortete an ihrer Stelle: »Meine Frau meint, nachdem jetzt der Fall geklärt isch, will sie nix mehr von der G’schicht höre – und ihren Urlaub genieße.«
    Hilde nickte entschieden.
    Hummel gehorchte lieber – und so genossen sie die frühe Sonne, plauderten über die Vorteile des Schwarzwalds und die Frage, ob man weniger als fünfzig Kilometer von Zuhause entfernt wirklich Urlaubserholung finden könne.
    Beide Seiten bejahten das, und Hubertus gab sich fest entschlossen, die noch verbleibenden fünfzehn Urlaubstage hier zu verbringen – trotz der Versicherungsgeschichte gemeinsam mit Elke. Das wieder frisch vereinte junge Ehepaar in seinem Wohnwagen würde sich wohl auch bald aus dem Staub machen.
    Mit oder ohne Kind.
    Es war wirklich entspannend und bis auf das Radio schön ruhig hier – nicht zuletzt auch deshalb, weil man nicht minütlich befürchten musste, von Harald ein Gespräch oder ein Bier aufgenötigt zu bekommen.
    Während Hummels Familie von den Ereignissen des Vortags und wohl auch von der langen Fahrt völlig erschöpft war und keine Anstalten machte, aus dem Wohnwagen zu kommen, kündigte sich nach einigen Minuten Besuch an: Klaus Riesle in seinem Kadett.
    Er hatte eine aktuelle Kurier -Ausgabe dabei, in der er auf zwei Sonderseiten den »skrupellosen Drogenschmuggel auf dem Familiencampingplatz«, die »kriminellen Machenschaften eines Versicherungsvertreters«, dessen »zwielichtige Sexpartys in Osteuropa« und natürlich den »Mord aus Liebe« in allen möglichen Details beleuchtet hatte.
    Â»So, jetzt schulde ich dem Chef noch eine Campingreportage aus der Umgebung – und dann bin ich endgültig wieder sein bestes Pferd im Stall«, meinte der Journalist zufrieden.
    Â»Was sagt denn Frau Wagner?«, traute sich Hummel noch einmal, das Thema zu streifen.
    Â»Ist mächtig erleichtert«, nickte Riesle. »Frau Kollmann übrigens auch. Die war tatsächlich untergetaucht, nachdem sie das mit ihrem Ausweis und dem Verdacht des Mafiamordes gelesen hatte. Und offenbar hat Dietmar dann auch noch anonym bei ihr angerufen, sie möge unbedingt die Schnauze halten. Dabei wusste sie nicht einmal, worüber …«
    Â»Jetzt isch sie aber wieder da?«, wollte Winterhalter wissen und ignorierte das Räuspern seiner Frau.
    Riesle nickte. Ȇbrigens war es vermutlich auch Dietmar, der vor ein paar Tagen mit verstellter Stimme bei mir in der Redaktion angerufen und erklärt hatte, dass es sich nicht um einen Mord, sondern um eine Drogensache gehandelt habe. Er hat wirklich alles versucht, nachdem Constanze ihn eingeweiht hat.«
    Â»Klar«, nickte Hummel. »Ging ja auch um seinen eigenen Kopf.«
    Â»Er hat ja auch einiges an Geld investiert: in Marco, in den Arzt und in den Bestatter, der ebenfalls bestochen war. Wenn ich es nicht verhindert hätte« – fügte Riesle stolz an – »dann hätten die Elena nach Verona gebracht. Da gibt es nämlich eine große Krematoriumsanlage, makabererweise von Deutschen konzipiert und umgesetzt.«
    Â»Warum haben die Bestatter denn eigentlich nicht die Polizei angerufen, nachdem ihr die Leiche gestohlen habt?«, fragte Hubertus weiter.
    Â»Wahrscheinlich wollten sie die aus dem Spiel lassen, weil sie das Schmiergeld kassiert hatten«, meinte Riesle. »Aber selbst wenn, dann hätte die Polizei ja nicht wissen können, dass wir mit der Leiche auf den Campingplatz fahren würden …«
    Hilde Winterhalter räusperte sich wieder – und das nahm der Journalist zum Anlass, sich an sie zu wenden.
    Â»Die Ankündigung ist übrigens auch drin.«
    Â»Was denn für eine Ankündigung?«, wollte Hummel wissen.
    Hilde nahm sich die Zeitung und blätterte darin herum.
    Â»Bleibt ihr denn eigentlich in Kontakt mit Haralds?«, fragte Riesle derweil.
    Hummel schüttelte den Kopf. »Ganz sicher nicht. Harald meinte zwar, wir könnten doch ab und zu mal skypen, aber nicht mit mir! Und da wir bis auf Weiteres Hausverbot auf diesem Campingplatz haben, werden wir uns wohl nicht wiedersehen. Ist jetzt auch nicht gerade schlimm …«
    Â»Datt is aber schade«, imitierte der Journalist den Ruhrpottmetzger und blätterte mit Hilde durch die
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