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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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Venedig eine Anlaufstelle war. Ich wollte, dass wir einfach ein ganz normales, sauberes Leben führen. Endlich!«
    Â»Das verstehe ich«, sagte Elke, worüber sich Hubertus wieder einmal aufregen konnte.
    Â»Aber klar«, setzte er ironisch an. »Wen darf ich denn für dich als Liebesdienst umbringen? Klaus? Didi? Such dir einen aus!«
    Â»Diese Frau hat mir keine andere Wahl gelassen«, fuhr Constanze fort. »Vermutlich hätte sie uns immer wieder erpresst. Sie brauchte nicht nur das Geld, sondern hatte auch einen unbändigen Hass auf Dietmar. Wegen ihrer Vergangenheit. Dabei plante er wirklich, sein Leben zu ändern. Zusammen mit mir. Aber dann kam sie und wollte alles zerstören«, sprudelte es aus Constanze heraus.
    Â»Nein, es war ein Unfall«, versuchte Dietmar wieder einzugreifen. Aber Constanze ließ sich nicht mehr aufhalten.
    Â»Es hätte so aussehen sollen. Diese Schlampe ist, nachdem Marco ihr mit dem Cocktail das Schlafmittel verabreicht hatte, leider schon auf dem Weg zu ihrem Bungalow zusammengebrochen. Dann blieb mir nichts anderes mehr übrig, als sie an den dunklen Strand zu schleifen. Ich habe sie bis auf den Bikini ausgezogen und ihr dann die Überdosis Heroin gesetzt. Die Drogen hatte ich aus Dietmars Bestand.«
    Â»Constanze, jetzt höre …«, versuchte Dietmar es erneut.
    Â»Lass es gut sein, Schatz. Wenn sie die Leiche obduzieren, wird eh alles herauskommen. Dass Elena betäubt und ihr dann der goldene Schuss gesetzt wurde. Und dann werden sie natürlich dich verantwortlich machen. Aber du bist doch unschuldig. Ich habe es getan. Für dich und für unsere Zukunft.«
    Â»Und Marco dachte …«, begann Hummel.
    Â»Marco war sich nicht sicher, ob er durch den Cocktail mitschuldig an Elenas Tod war – auch wenn das Mittel ja von mir gekommen war. Wir haben ihn beruhigt, aber ihm gleichzeitig klargemacht, dass er schweigen und uns weiter zu Diensten sein müsse – ansonsten würde es seine Anstellung kosten. Mindestens …« Sie machte eine kurze Pause und blickte zu Boden. »Alles lief zunächst ohne Probleme. Wir haben einen Plan gemacht, nachdem ich Dietmar die Tat gestanden hatte. Hitzetod am Strand  – bestätigt vom Arzt. Unauffälliger als eine Drogentote. Doch dann kamen Sie uns auf die Schliche und Plan B zum Einsatz: Wir mussten es doch noch wie ein Selbstmord durch Drogen aussehen lassen.«
    Â»Dietmar wollte Elena aber eigentlich nicht umbringen?«, fragte Riesle.
    Â»Dietmar wollte nachgeben und bezahlen. Aber das hätte uns schon bald ruiniert. Mir blieb keine andere Möglichkeit, als dieses Weib auszuschalten.«
    Â»Sodele, ich glaub, jetzt isch es mal an de Zeit, die Polizei zu rufen«, übernahm Karl-Heinz Winterhalter die Initiative – ganz Kommissar.
    Â»Sie werdet dann alles noch mal den italienische Beamte gegenüber zu Protokoll geben. Falls nit« – er musterte Dietmar streng – »könnet mir des gerade Gesagte alle bezeugen. Und nochmals: Jeder Widerstand und jeder Fluchtversuch wäre zwecklos.«
    Dann wandte er sich noch mal an Hilde.
    Â»Also, dass du jetzt hier … sozusage den Fall … auflöst …« Er kam ins Stammeln.
    Die Antwort folgte prompt und energisch: »Ich wollt doch nur meine Ruh habe, sonscht nix. Und irgendwann war mir klar: Solang dieser scheiß Mord nit aufgeklärt isch, gibt’s keine Entspannung. Also hab ich mich halt im Rahme meiner Möglichkeite nützlich g’macht …«, rechtfertigte sich Kommissarin Hilde.

39. Seeblick
    Als Hubertus aufgewacht war, brauchte er eine Weile, um sich zu orientieren.
    Sein Sonnenbrand schmerzte, doch er schien besser als in den ersten Nächten auf dem Campingplatz geschlafen zu haben.
    Wie jeden Morgen drang Musik durch das offene Fenster. Er verfluchte Gordon Harald und seine Trickfilmsendungen, doch dann fiel ihm auf, dass diese Musik kaum RTL 2-kompatibel war: »O Schwarzwald, O Heimat – wie bist du so schön!«
    Auf der B  31, so meldete eine Frau nun, sei wieder Stau – zwischen Hinterzarten und Buchenbach, denn das Höllental sei nur einspurig befahrbar.
    Außerdem gebe es heute selbst im Hochschwarzwald neunundzwanzig Grad, wusste die Radiosprecherin zu berichten.
    Und am Lido? Das sagte sie nicht.
    Nachdem Hubertus wieder einmal als Erster der Familie schlaftrunken
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