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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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Hilde Winterhalter. »Mithilfe vom Herrn Marco?«
    Dietmar und Constanze starrten beide aus dem Fenster.
    Marco starrte hinterher.
    Â»Alle Indizien deute darauf hin«, sagte der Kommissar. »Mir rufet jetzt die italienische Polizei. Dietmar – saget mir lieber mol Herr Dietmar –, jeder Fluchtversuch isch zwecklos.«
    Â»Das gilt auch für dich!«, knurrte Bäuerle in Richtung Marco.
    Â»Aber ä G’ständnis habt ihr noch keins?«, wollte Frau Winterhalter weiter wissen.
    Hummel schüttelte den Kopf und versuchte, sie nach draußen zu lotsen. Als Gastgeber wider Willen war ihm die Situation reichlich unangenehm. Und wer ließ sich schon gerne sagen, dass es bei ihm stank?
    Â»Reicht des für eine Verhaftung?«, fragte Hilde.
    Ihr Mann schaute sie böse an.
    Â»Spätestens nachdem ich die ganze Wahrheit aus diesem Typen hier rausgeprügelt habe«, spielte Bäuerle wieder den harten Mann und wandte sich dann an Dietmar und Marco. »Also: Ihr beiden habt sie doch zusammen umgebracht, oder?« Drohend hob er erneut die Fäuste, erhielt jedoch keine Antwort.
    Â»Ã„ Momentle«, meldete sich Hilde noch einmal zu Wort. »Ich glaub, mir solltet erscht noch was kläre.«
    Â»Was isch denn noch?«, fragte ihr Mann ungeduldig. Auch die anderen im Wohnwagen schauten gespannt auf die Bauersfrau.
    Â»Ich hab mir ja über die G’schicht jetzt auch so meine Gedanke gemacht«, setzte sie dann an.
    Â»Du? Über die Dote?«, fragte Karl-Heinz Winterhalter und musste unpassenderweise fast lachen.
    Â»Karli, unterbrich mich bitte nit«, sagte sie streng und musterte die Leiche. »Also, ihr meinet, die beide Herre habet die Leich irgendwann zum Strand g’schleift. Richtig?«
    Â»Oder Dietmar allein«, ergänzte Riesle.
    Â»Oder Marco allein«, meldete sich Bäuerle.
    Â»Herr Marco …?«, drehte sich Frau Winterhalter zu ihm. Hummel kannte ihre Fähigkeit, mit minimalem Aufwand sehr bestimmend zu wirken.
    Â»Abbe isch nix gemackt, isch swöre! Abbe Frau nix getragen. At mir Dietmar gesagt, ist Frau wegen Mittel in Cocktail schon bei Gebüsch zusammengebrochen – albe Weg zwischen Strand und Bungalow.«
    Â»Und warum hat de Dietmar sie dann nit einfach zum Bungalow getrage und die Überdosis Rauschgift dort verabreicht? Des wäre doch viel unauffälliger g’wese. Und er hät des völlig ungestört mache könne. Warum also hat er die Leich an de Strand g’schleift? Die Schleifspure am Körper sind ja eindeutig«, überlegte Karl-Heinz Winterhalter laut.
    Â»Weil die Leiche ihm zu schwer war?«, schlug Riesle vor.
    Â»Zu schwer? DIE kleine Frau?«, sagte Hilde und ließ die Stimme in die Höhe schnellen. »Des glaubt ihr doch nit im Ernscht! Die war höchschtens fuffzig oder fünfundfuffzig Kilo schwer. Und de Herr Dietmar« – sie zeigte auf seinen Oberkörper – »isch doch ä g’standenes Mannsbild. Dem war des Mädle doch nit zu schwer.«
    Â»Also doch Marco«, meinte Bäuerle.
    Frau Winterhalter schüttelte den Kopf.
    Â»Worauf wollen Sie hinaus?«, schaltete sich Hummel ein.
    Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. »Wer sagt denn, dass de Täter än Mann war? Des könnt doch auch ä Frau …«
    Â»Hilde, des isch jetzt aber arg theoretisch«, unterbrach ihr Mann sie. »Du hasch doch keine Ahnung von dene Sache. Überlass des Kriminalistische besser mir – und von mir aus noch dem Herrn Hummel.«
    Â»Und mir«, ergänzte Riesle.
    Â»Keine Ahnung? Soso. Vielleicht habet ihr Herre aber noch was Wichtiges übersehe?«
    Sie holte ein paar Zettel aus der Rocktasche und hielt sie in die Luft, wie Riesle es vorher mit dem Foto getan hatte. »Des sind die Botschafte, die des Fräulein Elena angeblich hinterlasse habe soll. Karli, die hab ich in deinem Nachttischschränkle g’funde. Wie mir wisset, hat sie die wohl nit selber g’schriebe. Aber auch kein Mann. Oder isch des etwa Ihre Handschrift, Herr Dietmar?«
    Der starrte zu Boden.
    Â»Oder Ihre, Marco?«
    Â»Isch swöre …«
    Â»Sie müsset nit schwöre. Ich glaub’s Ihne jo«, beschwichtigte Hilde Winterhalter. »Nix für ungut, aber so än Deutsch beherrschet Sie nie und nimmer. Wer war’s aber dann? Ich hätt do eine bescheidene Vermutung … Gell, Frau
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