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Schuld: Drama (bis Mitte Juni 2013 kostenlos)

Schuld: Drama (bis Mitte Juni 2013 kostenlos)

Titel: Schuld: Drama (bis Mitte Juni 2013 kostenlos)
Autoren: Jay S.
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sich ein paar Sekunden später aufteilen. Einer rechts, einer geradeaus und einer nach links. In meine Richtung.
    Mein Herz rast, es fällt mir immer schwerer, geräuschlos nach Luft zu ringen. Nicht jetzt. Wenn ich jetzt eine Panikattacke habe, finde ich mich fünf Minuten später im geschlossenen Zimmer wieder.
    Er kommt näher, ich halte mir eine Hand vor Mund und Nase, um die Atemgeräusche zu verbergen. Ruhig bleiben. Einfach ruhig bleiben. Amy zuliebe. Einen winzigen Augenblick lang habe ich das Gefühl, dass er mich entdeckt hat. Er starrt auf den breiten Strauch, in dem ich mich verstecke, kommt näher und näher. Und biegt plötzlich nach links ab, um den Rest des Areals abzusuchen.
     
    Ich warte noch einen Moment, versuche die anderen Beiden durch die Blätter hindurch zu erkennen, doch es wird immer dunkler und ich kann kaum noch etwas sehen. Dann höre ich plötzlich ihre Stimmen.
    Angestrengt versuche ich, zu verstehen, was sie sagen, doch nur ein paar einzelne Wörter ringen zu mir durch. Sektor B, informiert, Aufgebot…
    Wahrscheinlich telefonieren sie mit der Polizei oder dem Sicherheitsdienst. Ich muss weg von hier.
    Nach ein paar Minuten scheinen sie verschwunden zu sein. Ich manövriere mich vorsichtig aus dem Strauch und schleiche mich der Wand entlang ins nächste Gebüsch. Von hier aus bin ich gezwungen, mich zu exponieren, wenn ich irgendwie auf die andere Straßenseite will.
     
    Auf der anderen Straßenseite erkenne ich unter dem Lichtschein der Straßenlampen die Sitzbank, links davon ein Lebensmittelgeschäft, rechts eine Poststelle. Zwischen den beiden Gebäuden gibt es einen Durchgang.
    Auf die andere Straßenseite gelangen. Beten, dass mich niemand sieht. Hoffen, dass es keine Sackgasse ist.
    Ich renne los.
    Ein paar Sekunden später bin ich auf der anderen Seite in einem Innenhof gegen die Steinmauer gelehnt und schaue mich in der fast vollständig eingebrochenen Dunkelheit um. An jeder Seite des Innenhofes hängt eine Art Laterne. Wenn die beiden Mofas in der Ecke nicht wären, würde es hier aussehen wie vor fünfhundert Jahren.
    Neben den Mofas erkenne ich ein schmales Gittertor, das vielleicht meine Rettung sein könnte.
    Ich gehe darauf zu und hoffe im Stillen, dass es nicht abgeschlossen ist.
     
    Ich drücke die Türklinke herunter, stoße die Tür auf und verursache dabei ein Ohrenbetäubendes Geräusch. Mein Blick ist auf einen schmalen Hinterhof gerichtet, an dessen Ende zwei große Mülltonnen stehen. Ich gehe durch den Hof, klettere auf eine der Tonnen und über die Mauer auf die andere Seite. Es ist Jahre her, als ich das letzte Mal in dieser Gegend war.
    Ich versuche mich zu orientieren.
    Mein Blick bleibt bei einem Waldrand hängen, der am oberen Ende des Hangs zu meiner rechten beginnt.
     
    Während ich den Hang hinauflaufe, blicke ich immer wieder zurück, obwohl es bereits zu dunkel ist, um sie zu erkennen, falls sie mich zu Fuß suchen sollten.
    Keine hundert Meter vom Wald entfernt erkenne ich plötzlich zwei Lichtstrahle, die über die Tannen streifen.
    Dann höre ich ein Motorgeräusch. Ohne mich umzudrehen renne ich die letzten Meter und flüchte mich ins Gebüsch. Dornen streifen über mein Gesicht und meine Arme. Ich höre, wie das Auto näher kommt, rette mich hinter einen dicken Baumstamm und warte, bis es weg ist.
    Es hält an. Türen werden geöffnet und gleich darauf wieder geschlossen. Zwei Lichtstrahlen tauchen in der Dunkelheit des Waldes auf.
    Weglaufen? Verstecken?
    Ich beobachte den Weg der Lichtscheine, sie entfernen sich einen Moment lang. Dann tauchen sie wieder auf, doch in grösserer Distanz als zuvor. Ich laufe weiter, bleibe immer wieder hinter Baumstämmen stehen, um die Route meiner Verfolger im Auge zu behalten und bahne mir so einen Weg zur anderen Seite des Waldrandes. 
    Dort suche ich nach einem geeigneten Zwischenversteck und entscheide mich für einen dichten Farnbusch. Von hier aus sehe ich direkt auf die beleuchtete Straße.
     

Kapitel 40
    Es ist mindestens eine halbe Stunde vergangen, seit meine Verfolger den Wald betreten haben. Dann erkenne ich endlich wieder die Lichtstrahlen ihrer Taschenlampen in der Ferne. Ich warte, bis sie den Wald wieder verlassen haben und ins Auto gestiegen sind. Sie scheinen auf irgendetwas zu warten, dann, etwa fünf Minuten später fahren sie weiter. Zur Sicherheit bleibe ich noch ein paar Minuten in meinem Versteck, dann verlasse ich es und laufe am Waldrand entlang, um mich am Licht der
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