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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor
Autoren: Marco Sonnleitner
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nicht, und sicher nicht das, was ich Ihnen gleich nachweisen werde.«
    »Und was soll das sein? Hm?«
    Plötzlich klopfte es an der Tür. Chandler ging hin und öffnete sie.
    »Das werden Sie jetzt sofort erfahren«, antwortete Justus, während Chandlers Sekretär Austin Inspektor Cotta und einen fremden Polizisten hereinführte.
    »Hallo, Jungs. Dr. Chandler«, begrüßte sie Cotta. »Das ist Chief Decker, er leitet die örtlichen Ermittlungen.«
    »Wir kennen uns schon«, sagte Chandler und hielt dem Polizisten die Hand hin.
    Plötzlich stutzte Cotta. »Wer ist das denn?«, fragte er und zeigte auf den gefesselten Mann.
    Justus grinste etwas verlegen. »Äh, wir haben die Ermittlungen schon weiter vorangetrieben und im Zuge dieser Ermittlungen ging uns dieser Mann hier –«
    »Justus, red nicht so geschwollen daher!«, unterbrach ihn Cotta unwirsch. »Ihr habt’s mal wieder nicht erwarten können und auf eigene Faust weitergemacht, ist es nicht so?«
    »Ja, schon, aber wir haben Beweise. Sehen Sie doch!« Er ging auf das Schaltpult zu. »Dr. Chandler, könnten Sie uns bitte mal das Leistenkrokodil aus dem zweiten Stock auf einem der Bildschirme zeigen?«
    Chandler runzelte verwundert die Stirn. »Äh, ja, sicher.«
    Justus wartete, bis das Bild auf dem Monitor erschien. Für einen Augenblick schien er etwas abgelenkt und hob schnuppernd die Nase in die Luft. Aber dann konzentrierte er sich wieder. Als das Bild stand, zählte er die um das Krokodil herumstehenden Personen ab: »Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben sind das im Moment. Richtig? So, dann zeigen Sie mir bitte mal dieselbe Einstellung aus der Nacht, als die Moorleiche verschwand. Und zwar genau zu der Zeit, als alle im Museum nach einem Eindringling suchten.«
    Der Direktor hantierte ein wenig am Pult herum. Kurze Zeit später tauchte wieder ein Bild des Leistenkrokodils und seiner Jäger auf dem Monitor auf. Das Datum am unteren Rand des Bildschirms zeigte an, dass es der von Justus gewünschte Zeitpunkt war.
    Sofort ging ein Raunen durch die Anwesenden.
    »Das sind ja acht!«, sagte Peter verdattert.
    »So ist es«, bestätigte Justus. Er warf dem fremden Mann einen viel sagenden Blick zu und registrierte zufrieden, dass der wie gebannt auf den Monitor starrte. »Und nun bitte die gleiche Einstellung aus der Nacht, als Peter zum ersten Mal von dem Spuk heimgesucht wurde, und zwar wieder, als alle suchten.«
    Chandler tat, wie ihm geheißen, und schon bald flackerte zum dritten Mal das Krokodil auf.
    »Wieder acht!«, entfuhr es Bob.
    »Ganz genau.« Auf Justus’ Gesicht stahl sich ein listiges Lächeln, als er den Unbekannten anblickte. »Ich hatte schon vorher ein paar Mal das Gefühl, dass auf den Bildern etwas nicht zusammenpasst, aber ich bin einfach nicht drauf gekommen, was es war. Und jetzt, Dr. Chandler, zoomen Sie bitte mal ganz nah an die Figur heran, die ein Seil um das rechte Hinterbein des Monstrums geschlungen hat«, bat er. »Denn falls es niemand bemerkt hat: Es war immer diese Figur, die sozusagen überzählig war.«
    Chandler drückte ein paar Knöpfe und betätigte dann einen Hebel. Immer näher holte er die Szene heran. Das Krokodil wurde immer größer und eine Figur nach der anderen verschwand aus dem Bild. Bald sah man auch von dem Krokodil nur noch Ausschnitte. Aber dafür wurde die besagte Figur immer deutlicher.
    »Bitte etwas höher, damit wir das Gesicht sehen«, sagte Justus. Noch einmal schnupperte er die Raumluft und machte für ein paar Sekunden den Eindruck, als versuchte er sich an irgendetwas zu erinnern.
    Chandler ließ den Bildausschnitt ein wenig nach oben wandern und zoomte noch näher heran. Und dann fuhren alle außer Justus zusammen.
    »Das ist ja … der Typ hier!«, rief Peter und zeigte auf den Gefangenen.
    »So hat der das gemacht!« Bob schlug sich vor die Stirn.
    »Ein riskantes, aber genial ausgesuchtes Versteck.« Justus hob in gespielter Bewunderung den Daumen und nickte dem Mann zu. »Wir sind alle andauernd um Sie herumgeschlichen und ich bin mir sicher, dass Sie sich vor Schadenfreude kaum beherrschen konnten, oder?«
    Der Mann sagte nichts. Aber sein nervöses Zwinkern verriet, dass er kurz davor war, die Fassung zu verlieren.
    »Irgendwie«, fuhr Justus fort, »kam mir Ihr Gesicht sofort bekannt vor. Und dann erinnerte ich mich an die Führung, die Peter für uns an jenem ersten Abend gemacht hat. Eine Wachsfigur habe ich mir damals aus der Nähe angesehen und das waren ausgerechnet
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