Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
ihren Fall betrafen, würden endlich einen Sinn ergeben! Justus starrte fassungslos auf den ausgestopften Räuber.
    »Mach dir nichts draus, Erster!« Bob klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. »War wirklich ein toller Versuch!«
    »Und böse ist der Kerl hier ja auch«, tröstete ihn Peter. »Hier Kollegen, hört euch das mal an!« Er drückte auf einen Knopf, der an dem Sockel angebracht war. Sofort ertönte aus einem kleinen Lautsprecher ein grässliches, markerschütterndes Schreien und Fauchen. »Ein echt liebenswertes Kerlchen, nicht wahr?«
    Urplötzlich hellten sich Justus’ Züge auf. Als hätte ihm jemand die Enttäuschung aus dem Gesicht gewischt, begann er von einer Sekunde auf die andere zu strahlen. »Natürlich!« Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Aber klar doch! Das ist es!«
    Peter und Bob stutzten und auch Chandler sah Justus erstaunt an.
    »Was? Was ist es?«, fragte Bob.
    Ohne zu antworten ging Justus auf den Beutelteufel zu und schob seine Hand in den Beutel des Tieres. Er tastete ein, zwei Sekunden mit konzentrierter Miene darin herum und grinste auf einmal über das ganze Gesicht.

Bekanntschaft beim Müll
    »Ich hab das alles immer noch nicht so ganz verstanden!« Peter setzte sich auf dem kalten Treppenabgang zum x-ten Male anders hin. Mittlerweile kroch ihm die Kälte bis ins Mark und er spürte jeden Knochen einzeln.
    »Ich ehrlich gesagt auch nicht.« Bob, der ein Stück über ihm kauerte, nickte dem Zweiten Detektiv beipflichtend zu.
    Justus seufzte. »Okay, noch mal von vorne. Aber leise, ja! Und haltet die Augen auf! Er kommt irgendwann, da bin ich mir absolut sicher!« Zur Vorsicht lugte er selbst noch einmal unter dem eisernen Geländer der Kellertreppe hindurch.
    Doch der Hinterhof des Museums lag immer noch völlig verlassen da. Nichts rührte sich in der abendlichen Dunkelheit, die nur von den Lichtern ein wenig aufgehellt wurde, die noch hinter ein paar Fenstern des Gebäudes brannten. Justus hatte Chandler genau angewiesen, welche er noch anlassen sollte.
    »Wir haben die ganze Zeit nicht realisiert«, begann der Erste Detektiv schließlich, »dass die Moorleiche am falschen Platz stand. Denn eigentlich hätte sie überhaupt nicht im Stuart-Raum ausgestellt sein dürfen. Diese Information haben wir sogar von dir bekommen, Zweiter, wenn du dich erinnerst.«
    »Ja, ja, ich weiß«, gab Peter verdrießlich zurück. Er ärgerte sich selbst am meisten, dass er diesen Umstand übersehen hatte. »Weil der Stuart-Raum genauso eingerichtet sein sollte, wie Stuart das seinerzeit verfügt hatte. Das war ja eine der Bedingungen, unter denen er dem Museum in Anaheim die ganzen Exponate vermacht hat.«
    »Genau. Aber Chandler, der diese Verfügung offenbar nicht allzu ernst genommen hat, hatte keinen anderen Platz für die Moorleiche und platzierte sie deswegen in jener Ecke. Und der Beutelteufel, der eigentlich dorthin gehörte, wanderte an eine andere Stelle. Übrigens könnte ich mir vorstellen, dass Professor Rosenberg damals deswegen so abweisend am Telefon reagiert hat. Er ist einfach sauer, dass man mit seinem Fund so respektlos umging und ihn irgendwo hinstellte, wo gerade Platz war. Aber das ist nur so eine Vermutung von mir.«
    Bob nickte. »Gut. Das heißt also, der Ort, zu dem uns das Rätsel führte, war richtig, doch es war das falsche Exponat.«
    »So ist es«, sagte Justus etwas zu laut. Erschrocken sah er sich um und dämpfte, als er weitersprach, seine Stimme. »Ich war erst einmal völlig überrascht, als Chandler meinte, dass die Leiche da gar nicht stehen dürfte. Aber als er uns dann das mit dem Beutelteufel mitgeteilt hat und du, Zweiter, den Schrei abgespielt hast, wurde mir klar, dass man ›am Grunde böser Schreie‹ ja auch auf den Beutelteufel beziehen kann. Und zwar diesmal ganz wörtlich.«
    »Am Grunde des Beutels«, sagte Peter nachdenklich. »Eigentlich klar. Wenn man so will, kommen die Schreie dieses Viehs aus dem Bauch, und dessen Grund ist dann eben die tiefste Stelle im Beutel. Hm. Zwar irgendwie ein bisschen abgedreht, aber doch auch wieder logisch.«
    »Logisch wurde es vor allem deswegen, weil sich dieser Schlüssel darin befand. Und es wäre schon ein völlig abstruser Zufall, wenn der Schlüssel nicht die eigentliche Lösung des Stuart-Rätsels sein sollte.«
    »Und du glaubst wirklich, der stammt von einem Schließfach?« Bob sah Justus fragend an.
    » Union Station L.A., stand darauf«, erinnerte ihn der Erste Detektiv,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher