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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor
Autoren: Marco Sonnleitner
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wieder ein!«
    Justus blieb für einen Moment die Spucke weg. Im Geiste hatte er sich schon mit Putzeimer und Fensterleder bewaffnet auf einem wackeligen Gerüst stehen sehen.
    Bob schluckte und fragte dann, um schnell das Thema zu wechseln: »Und wann fängt deine Nachtschicht jetzt noch mal an?«
    »Um acht«, antwortete Peter und betrat als Erster die Treppe. »Und«, er sah auf seine Uhr, »in gut drei Stunden, um zwei Uhr, löst mich Fraser ab.« Der Zweite Detektiv lachte. »Den solltet ihr mal kennen lernen. Schwarz wie die Nacht, drei Zentner schwer und immer gut drauf. Wenn der in der Überwachungszentrale singt, klappert in der Eingangshalle das Dinosaurierskelett.«
    »Hier gibt es jetzt eine eigene Überwachungszentrale?« Justus sah Peter verblüfft an.
    »Hier hat sich einiges geändert, nicht nur die Ausstellungen«, erwiderte der Zweite Detektiv. »Nach der Sache mit dem Feuer des Mondes hat man alle Sicherheitssysteme überprüft und modernisiert, neue Anlagen eingebaut, weitere Kameras installiert und sich noch den einen oder anderen Schnickschnack einfallen lassen. Wenn wir nachher noch Zeit haben, zeig ich euch auch davon ein bisschen was.«
    »Du kannst uns alles zeigen, was du willst«, sagte Justus mit gerunzelter Stirn, »sofern du dich dabei an die goldene Regel hältst.«
    »Und die wäre?« Peter hatte den oberen Treppenabsatz erreicht und drehte sich erstaunt zu Justus um.
    »Kein Aufzug!«
    Peter und Bob lachten laut auf.
    »Geht klar, Erster, geht klar!«
    Justus hatte bei dem damaligen Einbruch fast die ganze Zeit im Aufzug festgesteckt, nachdem die Ganoven den Strom abgedreht hatten. Daher seine Abneigung gegen Aufzüge und insbesondere gegen den im Steadman-Museum.
    »Okay, Kollegen!« Peter hielt eine Glastür auf und winkte Justus und Bob an sich vorbei. »Und weiter geht’s. Ich glaube, dieser erste Raum im dritten Stock wird euch gleich ganz besonders interessieren. Die Ausstellungsstücke hier drin sind eine Leihgabe des ethnologischen Museums in Anaheim. Es wird seit über einem Jahr von Grund auf renoviert und deswegen musste man das Zeug in der Zwischenzeit irgendwo anders unterbringen.«
    »Und was ist hier drin so besonders?«, fragte Bob, während Peter das Licht einschaltete.
    »Seht’s euch an!«
    Justus und Bob gingen durch den hell beleuchteten Ausstellungsraum. Er war ganz in Brauntönen gehalten und die Decke bestand aus einem künstlichen Blätterdach. Etliche Vitrinen standen herum, viele Bilder hingen an den Wänden und hier und da fanden sich Exponate von Tieren, Pflanzen, Geräten, Gebrauchsgegenständen und Ähnlichem.
    »Australien!«, entfuhr es Bob. »Alles in diesem Raum hat mit Australien zu tun! Das da ist, glaub ich, ein Didgeridoo, oder wie das Ding heißt. Ein Blasinstrument der Ureinwohner Australiens.« Der dritte Detektiv zeigte auf ein kunstvoll bemaltes Holzrohr, das an zwei Nylonschnüren von der Decke hing.
    »Es ist ein von Termiten ausgehöhlter Eukalyptusast, um genau zu sein«, korrigierte ihn Justus. »Aber du hast Recht, Dritter. Alles hier drin hängt mit Australien zusammen: Das Bild dort an der Wand ist ein so genanntes Papunya-Bild, wie es die Aborigines anfertigten. Da vorne steht ein Regenmacher, das in der Ecke ist ein ausgestopfter Beutelwolf, Bumerangs, wohin man blickt … alles unzweifelhaft aus Australien stammend.«
    »Ja, ja, das stimmt«, beeilte sich Peter zu sagen. »Wir befinden uns hier im so genannten Stuart-Raum. Jason Stuart war ein –«
    »Äußerst bekannter, wenngleich sehr geheimnisumwitterter Australien-Forscher«, fiel ihm Justus ins Wort. »Ich erinnere mich, einmal etwas über ihn gelesen zu haben.«
    »Mann, Just!« Peter blickte seinen Freund empört an. »Kannst du nicht wenigstens einmal so tun, als wüsstest du etwas nicht, was ich weiß?«
    »Entschuldige. Fahr bitte fort. Es ist ja deine Führung.« Justus lächelte seinem Freund gnädig zu.
    Peter grunzte mürrisch. »Also gut.« Er besann sich kurz und sprach dann weiter. »Stuart hat den ganzen Krempel hier vor etwa dreißig Jahren dem Museum in Anaheim, seinem Geburtsort, vermacht. Allerdings, und da wird die Sache spannend, hat er die Bedingung daran geknüpft, dass man den Raum genau nach seinen Vorstellungen einrichtet. Und«, er drehte sich um und zeigte in den Raum hinein, »dass dieses Teil dort hinten aufgestellt wird.«
    Peter ging voraus und Justus und Bob folgten ihm. Nach ein paar Metern blieb der Zweite Detektiv vor einer Bronzebüste
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