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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor
Autoren: Marco Sonnleitner
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auf die Lippen, blieb aber, wo er war.
    »Was ist?« Justus deutete vage in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. »Willst du nicht nachsehen?«
    »Ich? Wieso ich?«
    »Na, bist du hier der Nachtwächter oder nicht?«
    »Ach so, ja. Ja, sicher.« Zögernd ging Peter auf den Durchgang zu und Justus und Bob folgten ihm.
    Doch eine halbhohe Bambuswand versperrte ihnen die Sicht in den Raum. Nur ein kleiner Glaskasten war zu sehen, in dem ein nachgebildeter Schrumpfkopf stand. Seine Miene war ein einziges böses Grinsen. Es war totenstill. Nicht einmal die Geräusche von der Straße drangen durch die dicken Mauern des Museums.
    »Ich mach mal mehr Licht, ja?«, flüsterte Peter.
    Justus und Bob nickten. Mit wachsender Unruhe traten sie näher, während Peter die Schalter betätigte.
    Die Jungen drückten sich an der Stellwand vorbei und spähten in den Raum. Nichts Auffälliges war zu sehen. Wortlos begannen sie an den Vitrinen und den Exponaten vorbeizugehen. Sie blickten aufmerksam hierhin und dorthin, blieben dabei aber immer dicht zusammen.
    Dieser Teil des Museums beschäftigte sich mit der Kultur und den Völkern Südamerikas. Doch keinen der drei ??? interessierten jetzt die diversen Ausstellungsstücke und Dokumentationen. Sie hatten nur Augen für das, was vielleicht jenes merkwürdige Geräusch erzeugt haben könnte. Aber sie fanden nichts.
    »Das Geräusch muss aus einem anderen Raum gekommen sein«, meinte Bob schließlich, als sie alles abgesucht hatten.
    Peter atmete tief durch und wies nach rechts. »Lasst uns da weitermachen. Die Räume hängen alle miteinander zusammen. Wir können einmal im Kreis gehen.«
    Doch das war gar nicht nötig. Kaum waren sie durch die nächste große Türeinfassung getreten, sahen sie es.
    »Ein Abfalleimer!« Justus ging auf den metallenen Behälter zu, der vor ihnen auf dem Boden lag, und stellte ihn auf. »Ja, genau so klang es, nach einem umgefallenen Abfalleimer.«
    Peter hob skeptisch die Augenbrauen und besah sich den matt schimmernden Zylinder. »Ehrlich gesagt beruhigt mich das nicht sonderlich.« Er kniete sich hin und untersuchte die Stelle, an der der Eimer gestanden hatte.
    »Vielleicht stand er schon die ganze Zeit schief und wurde durch einen Luftzug umgestoßen?« Bob sah nicht so aus, als würde er selbst an das glauben, was er gerade gesagt hatte.
    »Luftzug!«, stieß Peter nur abfällig hervor. »Wir sind hier nicht auf dem Bahnhof, Dritter. Dieses Museum hat eine ausgeklügelte Luft- und Klimatechnik. Ich weiß nicht mal, ob es überhaupt ein Fenster gibt, das sich öffnen lässt.«
    »Seltsam, hm.« Justus kniff die Lippen zusammen. »Vielleicht habt ihr hier Mäuse oder gar Ratten im Museum. Und die machen sich des Nachts über das her, was die Besucher tagsüber so wegwerfen.«
    »Das meinst du nicht ernst, oder?« Peter sah seinen Freund empört an. »Ratten in diesem Museum?«
    Justus wollte gerade etwas erwidern, als ein schauriges Stöhnen ertönte! Es klang heiser und gepresst, so als hätte jemand unsägliche Schmerzen.
    Die drei Jungen erstarrten und sahen sich entsetzt an. Es war noch jemand im Museum!
    »Das kam … aus dem vorigen Raum, glaub ich.« Bob fühlte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten.
    »Kommt, Kollegen!« Justus schüttelte die Beklemmung ab und lief los. »Schnell!«
    Die Jungen hasteten zurück in den Südamerika-Raum. Glücklicherweise schluckte der Teppichboden, der hier verlegt war, fast jeden ihrer Schritte, so dass sie beinahe geräuschlos vorankamen. Wieder schauten sie in alle Ecken und Winkel und natürlich blieben sie jetzt erst recht zusammen.
    Doch es war wie verhext. Niemand war zu sehen! Dabei hatten sie das Stöhnen ganz deutlich gehört!
    Da stöhnte es abermals, diesmal viel deutlicher und lauter.
    Justus blieb auf der Stelle stehen und lauschte konzentriert. »Da lang!«
    »Das war im Stuart-Raum! Ganz sicher.« Peters Herz klopfte bis zum Hals. Er war froh, dass er gerade jetzt nicht alleine war. Aber schon im nächsten Augenblick wurde ihm klar, dass keinerlei Veranlassung bestand, erleichtert zu sein. Denn in diesem Museum trieb sich eindeutig ein Fremder herum! Kurz vor Mitternacht!
    Die Jungen hetzten weiter. Sie kehrten in den Stuart-Raum zurück und sahen sich kurz um. Wortlos deutete Justus nach rechts. Geduckt schlichen sie an ein paar Schaukästen entlang, huschten an einer überdimensionalen Wandtafel und an zwei Gipsmodellen vorbei und befanden sich dann schon fast an dem einen Ende
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