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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor
Autoren: Marco Sonnleitner
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des Raumes. Das Licht war hier ein wenig schummeriger und es roch seltsamerweise nach Erde.
    »Oh mein Gott!« Bob blieb abrupt stehen und schnappte erschrocken nach Luft. »Was … was ist das denn?«
    »Eine … Moorleiche!« Auch Justus musste den grausigen Anblick erst einmal verdauen.
    Vor ihnen befand sich in einer Art gläsernem Sarg ein Wesen, das gruseliger und ekelerregender nicht hätte sein können. Es war nicht groß, vielleicht 1,50 Meter. Aber so, wie es da in seinem sumpfigen Grab lag, jagte es Justus und Bob einen eiskalten Schauder über den Rücken.
    Es bestand nur noch aus Haut und Knochen und vor allem die mumifizierte Haut war es, die diesen furchtbaren Eindruck hinterließ. Zusammengeschrumpelt wie bei einem alten Apfel überzog sie den ganzen Körper. Um den Mund herum, der zu einem stummen Schrei geöffnet war, fransten die Hautlappen aus, so dass die beiden gelben Zähne daraus hervorragten wie aus einer schwarzfauligen Wunde. Die Augenhöhlen waren leer und finster, was den Blick der Leiche nur noch unheimlicher machte, und auf dem ledrigen Kopf wucherte ausgebleichtes Haar. Der Körper selbst war auf widernatürlichste Weise in sich verdreht. Einzig der rechte Unterarm und die fingerlose Hand ragten kerzengerade wie ein verkohlter Ast in die Höhe. Um die Leiche herum hatte man dunkle Erde, Steine, Sand und andere Materialien verteilt, und sogar auf dem Boden vor der Vitrine lag hier und da ein wenig Erde. Die ganze Szenerie sollte einem echten Moorgrab so ähnlich wie möglich sein.
    »Ich glaub, mir wird übel.« Bob war ganz weiß im Gesicht geworden.
    Justus wandte den Blick von der Moorleiche ab, näherte sich jedoch dem Glaskasten. Er wollte in die dahinter liegende Nische blicken. Doch allzu nah ging auch er nicht heran.
    »Siehst du was, Just?«
    »Da ist nichts.«
    »Und du bist dir sicher, dass das Stöhnen von hier gekommen ist?« Bob zwang sich zu Boden zu sehen, obwohl die schreckliche Leiche seinen Blick magisch anzog.
    »Was heißt sicher? So kam es mir jedenfalls vor.«
    Plötzlich schnalzte Peter mit den Fingern. »Meine Güte, warum bin ich nicht eher darauf gekommen? Kollegen, kommt mit! Ich habe eine Idee!«
    Peter machte auf der Stelle kehrt und eilte Richtung Ausgang. Justus und Bob sahen sich für einen Moment verwundert an und folgten ihm dann. Sie liefen wieder hinaus ins Treppenhaus, nahmen die Treppe in den zweiten Stock und hasteten dort einen kleinen Flur entlang. Schließlich blieb Peter vor einer unscheinbaren, grauen Tür stehen.
    »Die Kameras, Leute! Das ganze Museum wird ja von Kameras überwacht«, sagte er und nestelte an dem großen Schlüsselbund herum, der an seinem Gürtel hing. »Es sind so Dinger, die dauernd hin und her schwenken, und es gibt kaum eine Ecke, die sie nicht ins Bild kriegen. Und da alle Aufnahmen aufgezeichnet werden, können wir leicht feststellen, was da vorhin passiert ist.« Er hatte den richtigen Schlüssel gefunden, sperrte auf und knipste das Licht an. Augenblicklich flackerte eine Reihe kalter Neonröhren auf.
    In einem fensterlosen Raum standen zahllose Monitore und alle möglichen elektronischen Geräte herum. Überall blinkten Lämpchen und farbige Dioden. An der gegenüberliegenden Wand stand ein alter, abgewetzter Ledersessel vor einer beeindruckenden Schaltanlage. Und darauf steuerte Peter jetzt zu.
    »Mal sehen«, murmelte er und schaute auf die vielen Knöpfe und Regler.
    Justus schloss die Tür und stellte sich dann zusammen mit Bob hinter Peter. Gespannt sahen sie ihm über die Schulter.
    »Chandler hat mir am Anfang mal kurz gezeigt, was man mit dieser Anlage alles machen kann. Und irgendwo waren auch die Knöpfe für die Überwachungskameras und die Aufzeichnungsgeräte.« Peter kratzte sich ratlos am Kinn. »Aber da er meinte, ich würde das wahrscheinlich sowieso nicht brauchen, habe ich, fürchte ich, nicht so genau hingehört. Mist, wo sind diese doofen Schalter?«
    »Soll ich mal?« Justus schob sich neben Peter und betrachtete das Schaltpult.
    Der Erste Detektiv ließ seinen Blick über das Meer von Knöpfen, Schaltern und Hebeln schweifen und wollte gerade einen dieser Schalter umlegen, als seine Hand wie festgefroren in der Luft verharrte. Da war es wieder! Aber das Stöhnen kam diesmal nicht aus dem dritten Stock. Es kam von draußen! Vom Gang!

Die drei ??? wundern sich
    »Die Tür! Schnell, haltet sie zu!« Peter stieß sich vom Schaltpult ab und stürzte auf die Tür zu.
    Justus war für einen Moment
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