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Ein Heiratsantrag fuer Stella

Ein Heiratsantrag fuer Stella

Titel: Ein Heiratsantrag fuer Stella
Autoren: Susan Clarks
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    » Stella, setz dich bitte.« Stephan hielt sie am Arm fest, und hinderte sie daran, erneut in die Küche zu verschwinden.
    Drei Stunden hatte sie heute Nachmittag dort verbracht, um das perfekte Abendessen für ihren zweiten Jahrestag zuzubereiten. Den zweiten Jahrestag! Das musste man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. So lange hatte sie es bisher mit keinem Mann ausgehalten. Aber Stephan war eben etwas Besonderes. Und das lag nicht nur daran, dass er Arzt war.
    »Was ist denn?«, fragte sie und sah lächelnd auf ihn hinab. Seine bernsteinfarbenen Augen waren einfach himmlisch. Und die Wimpern erst.
    »Setz dich doch bitte kurz hin.« Er klopfte mit der flachen Hand auf den Stuhl neben ihm. »Ich muss mit dir reden.«
    Reden? Reden! Mit zittrigen Fingern stellte sie die zwei Teller wieder auf dem Tisch ab und ließ sich auf den angewiesenen Platz nieder. Strahlend blickte sie ihn an. Schließlich konnte das nur eines bedeuten. Er wollte ihr einen Heiratsantrag machen. Ihr, Stella Braun. Ob sie ihren Namen behalten sollte? Oder vielleicht ein Doppelname? Stella Braun-Fischnaller . Nein, das klang nicht so gut. Stella Fischnaller . Mmh, daran könnte sie sich gewöhnen. Frau Dr. Stella Fischnaller . Ja, das würde funktionieren. Ob alle sie in Zukunft nur mehr mit Frau Dr. ansprechen würden?
    »Wieso kicherst du denn?«
    »Was?« Hatte sie gekichert?
    »Egal.« Stephan winkte ab und ergriff stattdessen ihre Hand. » Stella, hör mal.« Er räusperte sich. »Ich wollte dir den ganzen Abend sch on etwas erzählen. Eigentlich schon die letzten Wochen, aber irgendwie hat mir der Mut gefehlt.«
    Och, war das nicht süß? Der Mann war nervös. Na ja, vermutlich hatte er auch noch nie einer Frau einen Heiratsantrag gemacht, da musste man ihm das nachsehen. Aufmunternd nickte sie ihm zu.
    »Mein Oberarzt, Dr. Wieland, hat mir vor einiger Zeit angeboten, mit ihm bei einem großen Projekt mitzuarbeiten.«
    Reglos saß Stella auf ihrem Sitz. Was hatte Dr. Wieland mit ihrer Hochzeit zu tun?
    Stephan rutschte mit seinem Stuhl näher an sie heran und drückte ihre Hand noch fester. »Das wäre eine tolle Sache für mich. Ich könnte vielen Menschen helfen und für meinen Lebenslauf würde es womöglich Wunder bewirken.«
    Seinen Lebenslauf? Natürlich würde der sich ändern, wenn sie erst verheiratet waren. Er müsste seinen Familienstand umschreiben.
    »Das Problem ist nur, das Projekt findet in Afrika statt.«
    Stella blinzelte. Afrika? Plante er, mit ihr für die Hochzeitsreise nach Afrika zu fliegen? Das war zwar nicht ihr bevorzugtes Urlaubsziel, aber zur Not würde es schon gehen. Hauptsache, er holte endlich den Ring aus der Tasche.
    »Auch würde das Projekt wohl mindestens zwei Jahre dauern.«
    Stella entzog ihm ihre Hand und kratzte sich die Nase. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass Stephan von ganz was anderem sprach, als er eigentlich sollte. »Wovon redest du eigentlich?«
    Stephan seufzte. »Hast du denn nicht zugehört?« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
    »Natürlich habe ich zugehört.« Was dachte er denn? Sie war eine ausgezeichnete Zuhörerin. »Aber könntest du dich vielleicht ein bisschen klarer ausdrücken?«
    »Ich werde mit Dr. Wieland für zwei Jahre nach Afrika gehen, um dort an einem Hilfsprojekt mitzuarbeiten. Ist das klar genug?« Er griff nach dem Weinglas und nahm einen kräftigen Schluck des roten Burgunders.
    »Was?« Der Stuhl quietschte unangenehm über den Parkettboden, als sie sich mit weit aufgerissenen Augen erhob. »Und was ist mit mir?« Und mit ihrer Hochzeit? Und ihren Kindern? Schließlich gehörten zu einer Ehe auch Kinder. Mindestens zwei. Frank und Maria hätten sie geheißen. Das war doch glasklar.
    »Du könntest mitkommen«, sagte Stephan in einem versöhnlichen Tonfall.
    »Mitkommen? Nach Afrika?« Hatte er sie noch alle? Was sollte sie dort? Sie war Sekretärin bei einem Notar. Sollte sie den Letzten Willen der Verhungernden protokollieren?
    »Warum nicht?«
    »Weil ich … weil ich die Sonne nicht vertrage. Da krieg ich doch nur Runzeln.«
    »Dann altern wir wenigstens zu zweit.« Lächelnd stand er auf und strich mit der Hand über ihren Oberarm. »Komm schon, Stella. Gib dir einen Ruck.«
    Zu zweit altern. Er hatte gut reden. Männer alterten schließlich nicht, sondern wurden nur reifer. Sie hingegen war eine dreiunddreißigjährige Frau. Sie konnte sich auf keinen Fall eine vorzeitige Hautalterung aufgrund von intensiver
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