Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schoßgefluester

Schoßgefluester

Titel: Schoßgefluester
Autoren: Hanna Julian
Vom Netzwerk:
leid, dass Sie deshalb aus dem Club geflogen sind. Ich kann die Situationen leider nicht immer richtig einschätzen. Schon gar nicht, wenn ich – wie Sie es so schön gesagt haben – die Möse gefingert bekomme. Dann ist es vorbei mit meinem logischen und rationalen Denken. Ich hoffe, Sie sehen mir das nach. Was Ihre Gefühle für mich angeht, so kann ich nur sagen … ich fühle mich geschmeichelt. Ja, das tue ich tatsächlich. Sie scheinen mir eine starke Persönlichkeit zu haben. Und das, was ich zuletzt mit Ihnen erlebt habe, hat mir gefallen. Sie waren bereit, sich auf ein Experiment einzulassen, um über sich selbst hinauszuwachsen. Und ich denke, Sie haben damit den Mut bewiesen, der mir inzwischen leider verloren gegangen ist. Ich bin alleine. Der Kampf ums »Schoßgeflüster« hat Spuren hinterlassen. Und meine eigene Unfähigkeit, Geschäft und Vergnügen zu trennen, erscheint mir wie der eindeutige Hinweis, dass ich besser die Finger davon lassen sollte. Ich habe mich immer bemüht, meine eigene Person aus der Presse zu halten. Aber ich denke, das wird mir nicht länger gelingen, wenn ich zugleich als Bonita im Club meinen Gelüsten fröne. Doch den Club zu meiden, gelingt mir ebenso wenig. Ich werde in den sauren Apfel beißen und ihn schließen, auch wenn es finanziell gesehen Unternehmensberaterinuneietz Unsinn ist.«
    »Ich möchte das »Schoßgeflüster« kaufen«, sagte Franka.
    »Das ist nicht Ihr Ernst! Sie sind Unternehmensberaterin. Was glauben Sie eigentlich, wie lange Sie noch Klienten haben, wenn herauskommt, dass Sie die Besitzerin eines Sex-Clubs sind? Und wenn mich nicht alles täuscht, haben Sie mir eben erklärt, dass auch Sie in gewisser Weise süchtig nach dem Club geworden sind. Sie machen mit einem Kauf also im Grunde nur den gleichen Fehler wie ich auch.« 
    »Dann lass uns diesen Fehler doch gemeinsam machen, Bonita«, sagte Franka nun vertraulich. »Ich habe das Know-How, um unsere Schulden so gering wie möglich zu halten. Und der Club läuft gut, wie du selbst gesagt hast. Wir könnten die Kosten, die Verantwortung, und die Arbeit teilen. Was die Leute denken, ist mir egal.«
    Frau Teichert lächelte. »Hattest du mir beim letzten Mal nicht gesagt, dass du eine Maske trägst, wenn du im Club unterwegs bist? Das klingt nicht gerade so, als sei dir egal, was die Leute denken.«
    Franka senkte den Kopf. »Ja, das stimmt. Aber es ist nie zu spät, das zu ändern. Manchmal braucht es vielleicht den richtigen Anstoß. Und ich denke, ich habe ihn endlich gefunden.«
    Die Dunkelhaarige schwieg. Es schien Franka eine Unendlichkeit zu dauern, bis sie endlich antwortete.
    »Und du denkst wirklich, wir sollten es zusammen versuchen? Ich meine …geschäftlich?«
    »Ja, das denke ich. Geschäftlich … und was immer du dir sonst noch vorstellen könntest.« Abermals klopfte Frankas Herz wild – und abermals ließ die andere sie lange auf eine Antwort warten.
    »Als du entdeckt hast, dass du etwas für Bonita empfindest, wusstest du noch nicht, dass ich blind bin. Ich denke, es wäre nur fair, dir die Chance zu geben, das alles noch einmal zu überdenken. Und vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du auch Susanne kennenlernst. Die beiden können nämlich ziemlich verschieden sein.«
    »Ich liebe Herausforderungen. Aber die Susanne, die ich heute hier kennengelernt habe, gefällt mir mindestens so gut, wie die geheimnisvolle Bonita. Du vereinst eben viele Fähigkeiten in dir.«
    »Außer die, seh Ich sehe es in deinen Augene FSpen zu können.«
    Franka schwieg einen Moment, dann fragte sie: »Warst du schon immer blind?«
    »Nein. Es war ein Autounfall. Sie haben mich sonst wieder ziemlich gut hinbekommen. Aber ich hatte schwere Kopfverletzungen. Es war hart, zu erfahren, dass ich nie wieder würde sehen können. Aber ich lebe, und ich hatte mir eigentlich vorgenommen, diese Tatsache zu genießen und mir die Dinge nie unnötig schwer zu machen.«
    Franka wartete, ob Susanne weitersprechen würde, doch diese schien in Gedanken vertieft.
    »Darf ich dir helfen, die Dinge zu vereinfachen?«
    Nun lächelte Susanne und schließlich nickte sie. »Ja, wir sind im Geschäft. Und wir sollten ein Date ausmachen.«
    »Ein Date?«, fragte Franka überrascht.
    »Natürlich. Etwas Klassisches. Essen gehen zum Beispiel. Ich meine … der Sex mit dir war großartig, aber vielleicht können wir uns mal woanders treffen, als im »Schoßgeflüster« .
    »Ja, das sollten wir«, erwiderte Franka nun ebenfalls
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher