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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht
Autoren: Kim Lawrence
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bin?" fragte sie.
    "Vetternwirtschaft ist überall auf der Welt üblich , antwortete Sam leicht spöttisch.
    "Aber Sie wollen mir nicht weismachen, die casting couch existiere noch", erwiderte sie lachend.
    "Sie Unschuldsengel", sagte er. "Ich dachte dabei eher an Mord, Erpressung und dergleichen."
    Lindy sah ihn skeptisch an. Sollte das ein Scherz sein? "Das alles ist jedenfalls ziemlich unkompliziert und unkonventionell abgelaufen", stellte sie fest. Man hatte ihr telefonisch den Job und ein außergewöhnlich hohes Gehalt angeboten, ohne dass sie Zeugnisse und Referenzen vorlegen oder ein Bewerbungsgespräch fuhren musste.
    "Nach einem einzigen Anruf habe ich das Flugticket nach Boston bekommen", fügte sie hinzu.
    "Keine Sorge." Er lächelte belustigt. "Sie werden schon arbeiten müssen für Dir Geld. Gehen Sie bitte nicht in die Luft, aber ich dachte, Sie wollten unbedingt einige Größen des Showbusiness kennen lernen. Okay, ich habe mich getäuscht. Dann hat Ihr Entschluss wahrscheinlich etwas mit einem Mann zu tun."
    "Einem Mann?" wiederholte sie. Plötzlich fiel ihr ein, dass Sam Rourke ihr neuer Chef war. Daran hätte sie viel früher denken müssen.
    Vielleicht würde sie ihre Ehrlichkeit ihm gegenüber noch bereuen.
    "Na ja, eine Liebesbeziehung, ein gebrochenes Herz oder so.
    Andererseits sehen Sie nicht so aus wie jemand ..." Sam unterbrach sich und schien die richtigen Worte zu suchen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie überhaupt zu einer leidenschaftlichen Affäre fähig war, dazu wirkte sie viel zu beherrscht. Aber das konnte er ihr wohl kaum sagen.
    "Sie meinen, ich würde mich wegen eines Mann nicht lächerlich machen?"
    "Ja, genau", stimmte er erleichtert zu.
    "So etwas würde mir nie passieren", erwiderte sie gleichgültig. Sie hatte nicht vor, sich mit ihm darüber zu unterhalten, warum sie den Job aufgegeben hatte, den sie so sehr geliebt hatte. Sam hatte Recht, es hatte etwas mit einem Mann zu tun, mit Liebe auch, wenn man Simon Morgan glauben konnte.
    Von dem Moment an, als er der neue Stationsarzt geworden war, hatte er Lindy bei jeder Gelegenheit gezeigt, dass er sich für sie interessierte. Sie hatte ihn nie ermutigt, wodurch er sich jedoch nicht beirren ließ. Normalerweise bekam er immer alles, was er haben wollte. Und Rosalind Lacey hatte er haben wollen. Zuerst hielt er ihre Zurückhaltung für gespielt. Als er dann feststellen musste, dass sie sich wirklich nicht für ihn interessierte, machte er ihr das Leben schwer und erklärte ihr immer wieder, dass das Krankenhaus für sie beide nicht groß genug sei. Lindy hätte um ihren Job kämpfen und sich wehren können. Aber um ihren Ruf nicht zu zerstören und ihrer Karriere nicht zu schaden, verzichtete sie darauf, ihn wegen sexueller Belästigung zu verklagen. In dieser Situation war ihr das Angebot aus den USA sehr gelegen gekommen.
    "Ich bewundere so viel Selbstvertrauen", antwortete Sam sanft, seine Stimme klang jedoch leicht skeptisch.
    Lindy war irritiert. "Sollten wir nicht fahren?" fragte sie und sah sich in dem halb leeren Restaurant um.
    In dem Moment ging Rick an ihrem Tisch vorbei. "Wir sehen uns morgen, Sam", verabschiedete er sich und musterte Lindy neugierig.
    "Rick, das ist unsere neue Ärztin", stellte Sam sie sogleich vor.
    "Freut mich." Der junge Mann deutete eine Verbeugung an und lächelte freundlich.
    "Ein Schauspieler?" erkundigte Lindy sich, als Rick weg war.
    "Ein technischer Mitarbeiter."
    "Glaubt er etwa, Sie und ich gehörten zusammen?" Sie fühlte sich unbehaglich.
    "Nein, vermutlich nicht." Sam bezahlte die Rechnung und stand auf. "Sie sind nicht mein Typ."
    "Müssen Sie mir meine Illusionen so brutal zerstören?" Sie atmete tief ein und aus, um mit dieser so beiläufig ausgesprochenen Beleidigung fertig zu werden, während sie ihm zum Ausgang folgte.
    Er konnte gut austeilen, aber auch gut einstecken.
    "Sie hätten den Kofferraum abschließen müssen", hielt er ihr wenige Minuten später vor, als er ihr Gepäck aus dem Leihwagen lud, in dem sie nach Maine gefahren war. Dann verstaute er alles in seinem eigenen Wagen, der direkt daneben stand.
    "Was machen Sie da überhaupt?" fuhr sie ihn ziemlich unfreundlich an.
    "Sie bekommen ein Auto von uns, es steht schon vor dem Haus.
    Dieses hier wird von der Autovermietung abgeholt." Mit einem viel sagenden Blick auf die Uhr stieg er ein.
    Lindy schluckte und setzte sich auf den Beifahrersitz. "Ist es weit?"
    fragte sie, nachdem sie eine Zeit lang schweigend
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