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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt
Autoren: Emma Wildes
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wortgewandt«, bemerkte Rebecca. »Aber probier das nicht bei uns. Also los, warum starrst du mit diesem selbstzufriedenen Lächeln aus dem Fenster?«
    Brianna war sich nicht sicher, ob sie ihnen die Wahrheit sagen sollte. Es war ein unglaublich schockierendes Geheimnis. Andererseits vertraute sie ihren beiden Freundinnen mehr als jedem anderen Menschen auf der Welt.
    »Bri?«, fragte Rebecca.
    »Ich bin zurückgegangen und habe es gekauft«, gestand sie.
    Beide Freundinnen blickten sie verblüfft an.
    »Ich bin zurück in diesen winzigen Buchladen gegangen und habe Lady Rothburgs Ratschläge gekauft«, ergänzte sie.
    Arabellas Mund öffnete sich schockiert.Von Rebecca war ein erstickter Laut zu hören.
    Brianna hob flehend ihre Hand. »Bevor ihr darüber urteilt, möchte ich euch sagen, dass es funktioniert . Die Ratschläge in ihrem Buch sind von unschätzbarem Wert. Ich habe das erste Kapitel gelesen, und es war sehr erhellend. Ihr hättet Colton sehen sollen. Ich glaube, er hat gestern Abend nach der Hälfte der Vorstellung den Versuch aufgegeben, auf die Bühne zu schauen, und
mich einfach nur noch angestarrt. Also, auf einen bestimmten Teil von mir, um genau zu sein.«
    »Welchen Teil? Um Himmels willen, Bri, was um alles in der Welt tust du?« Arabella widmete ihrer Tasse so wenig Aufmerksamkeit, dass sie sich gefährlich neigte und drohte, den Inhalt zu verschütten. »Hast du überhaupt eine Ahnung davon, wie empört mein Mann wäre, wenn ich dieses Buch besitzen würde? Und entschuldige, wenn ich das so sage, aber ich glaube, Andrew kann mehr verzeihen als Northfield.«
    Der unbekümmerte Mann ihrer Freundin war vermutlich toleranter, doch Brianna musste unwillkürlich wieder an Coltons ungebremste Leidenschaft denken, die er in der Kutsche gezeigt hatte. Ihr drängte sich der Verdacht auf, dass er nicht anders konnte, als sie hemmungslos zu lieben. Und das war genau der Effekt, den sie sich erhofft hatte.
    »Er war zunächst überrascht, aber dann schien er sich damit zu … arrangieren.«
    »Womit hat er sich arrangiert?«, wollte Rebecca wissen. Ihre blaugrünen Augen funkelten. »Hör auf, so verflixt geheimnisvoll zu tun, und sag uns einfach, was passiert ist.«
    Brianna ordnete züchtig ihre Röcke. »Also gut. Im ersten Kapitel schrieb sie, wenn man sich angemessen kleiden will, um zum Gottesdienst oder zu einem geselligen Treffen bei der Großtante zu gehen, ist ein schlichtes Auftreten schön und gut. Doch wenn man die Blicke des eigenen Mannes auf sich ziehen will, sollte man ein bisschen kühner sein.«
    »Wie kühn?«, fragte Arabella.
    »Ziemlich.« Brianna spürte, wie sie errötete. »Mein Dekolleté war gewagt, das muss ich zugeben. Aber auch wenn Colton sich ob meines skandalösen Auftretens empörte, kann ich behaupten,
dass er auch fasziniert war. Dieser Verdacht erhärtete sich angesichts der späteren Ereignisse. Zunächst war er außer sich vor Wut, aber es war zu spät, um mich heimzubringen; wir wären das Gespräch des Abends gewesen. Ihr wisst, wie sehr er so etwas hasst. Ich muss jedoch sagen … Er hat sich für diese Art von Kleidungsstück später etwas erwärmt, denn es bot recht leichten Zugang.«
    »Du beliebst zu scherzen. Der Duke ist doch immer so anständig und hat sich unter Kontrolle. Wenn die Leute über Rolthven sprechen – und das machen sie schließlich oft genug, weil wir alle wissen, dass dein Gemahl ein wichtiger Mann ist -, dann reden sie immer mit dem größten Respekt von ihm.«
    »Nun, gestern Nacht hat er einmal die Kontrolle verloren.« Brianna senkte ihre Stimme und fügte hinzu: »Auf dem Weg nach Hause wurde ich in der Kutsche von ihm genommen, und ich habe jeden einzelnen Augenblick genossen. Obwohl ich zugeben muss, dass es ein wenig peinlich war, danach so derangiert auszusteigen.« Bei der Erinnerung daran, dass ihr Mann kaum genug Zeit gehabt hatte, die Hose wieder zu schließen und ihr zu helfen, ihr Kleid zu ordnen, ehe einer der Lakaien den Schlag öffnete, röteten sich ihre Wangen. Ihr Haar hatte sich gelöst, und sein Mantel lag noch auf dem Boden. Es konnte also kein Zweifel daran bestehen, was sie getan hatten.
    Arabellas Tasse klapperte, als sie sie abrupt auf die Untertasse stellte. Ihre Augen waren geweitet. »In der Kutsche? Mit dem Duke? Ach du lieber Gott!«
    »Es war wunderbar«, gab Brianna ehrlich zu. »Er wirkt immer so schwerfällig und würdevoll, aber das ist nicht seine wahre Persönlichkeit. Ich glaube, Colton hat gedacht,
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