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Schluss mit frustig

Schluss mit frustig

Titel: Schluss mit frustig
Autoren: Christoph Emmelmann
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Typ »Gourmet«.
Typ Wiederkäuer
    Im Tierreich bezeichnet man als Wiederkäuer solche Tiere, die in Ruhephasen ihre Nahrung wieder hochwürgen und sie dann noch einmal kauen, ehe sie verdaut wird. Auf uns Menschen übertragen heißt das: Wir beschäftigen uns zu häufig mit ollen Kamellen. Ich glaube, dass wir viel zu viel Zeit zum Denken haben. Wenn Sie sich bei den Wiederkäuern einordnen, können Sie ein Lied davon singen … oder kauen. Der Typ Wiederkäuer hält sich selten in der Gegenwart auf. Sein Revier ist die Vergangenheit, und jegliche dort erfahrene Kränkung oder unglückliche Begebenheit wird immer wieder durchgespielt. Doch der Wiederkäuer schafft es sogar, die Zukunft, die noch gar nicht geschehen ist, wiederkäuend vorwegzunehmen, indem er sie sich, mit seinen schlimmsten Befürchtungen geschmückt, immer wieder rabenschwarz ausmalt. Frustriert trottet er abends in seinen Stall.
Typ Gourmet
    Der Gourmet sucht immer etwas Neues. Aktiv und kreativ ist er mit offenen Sinnen unterwegs, um die Welt zu entdecken. Er setzt sich ausschließlich mit dem Hier und Jetzt auseinander. Er achtet darauf, nur die Dinge an sich heranzulassen, die ihm ein gutes Gefühl vermitteln. Gefahr: Die ständige Suche nach neuen Erfahrungen kann sich zu einer Sucht entwickeln, wenn er dabei den Blick für die Dinge verliert, die sich bewährt haben.
    Die meisten Menschen sind Wiederkäuer …
    … weil sie sich daran gewöhnt haben. Woran wir gewöhnt sind, das nehmen wir einfach so hin, sogar wenn es uns im tiefsten Inneren langweilt. Damit erschweren wir Veränderung: Sie würde unsere Gewohnheit stören. Dabei macht Gewohnheit das Leben oft reizlos, was man deutlich an vielen langjährigen Beziehungen erkennen kann. Studien belegen, dass Partner im Durchschnitt immer weniger miteinander reden, je länger sie zusammen sind. Klar gibt es auch positive Gewohnheiten, wie etwa regelmäßig gemeinsam zu laufen, oder liebevolle Rituale, die für Stabilität sorgen, wie beispielsweise der morgendliche Abschiedskuss. Doch hier sind vor allem die Gewohnheiten gemeint, die uns erstarren lassen.
    Eine Gewohnheit besteht aus den immer gleichen
Einstellungen (zum Beispiel einer Partei anzugehören, obwohl die eigenen Interessen gar nicht mehr von ihr vertreten werden)
Vorstellungen (zum Beispiel: »der Arbeitsplatz muss sicher sein«)
Denkmustern (zum Beispiel: »meine Nachbarin ist wahnsinnig unsympathisch.«)
Verhaltensmustern (zum Beispiel immer zu spät ins Bett zu gehen, zu spät aufzustehen und sich dann abzuhetzen.)
Handlungsmustern (zum Beispiel immer wieder Schulden zu machen.)
Reaktionsmustern (zum Beispiel immer sauer zu sein, wenn der Arbeitskollege, den man nicht mag, vom Chef gelobt wird)
    Übung: Jammerstopp
    Egal, wo Sie gerade sind, ob zu Hause oder in der U-Bahn – hiermit verordne ich Ihnen, sechzig Sekunden lang mit dem Jammern aufzuhören. Gehen Sie zum Spiegel, lächeln Sie sich an und sagen Sie es. Laut und deutlich: »Jammerstopp!«
    Oh? Sie haben keinen Spiegel in der Nähe? Schon gar nicht in der U-Bahn? Was tun? Jammerstopp sagen! Und lächeln!
    sechzig Sekunden können sehr lang sein. Oder kurz? Wenn Sie noch Freude daran haben, dann gehen Sie in die Verlängerung! Ein Jammerstopp kann gar nicht lang genug sein!
Eselsweisheit
    In einem Experiment wurde deutlich, dass sich die Entfaltung des gesamten geistigen, körperlichen und seelischen Potenzials auch im Gehirn zeigt – in diesem speziellen Fall im Eselsgehirn. Doch das ist manchmal gar nicht so weit weg von unserem, will es mir scheinen. In dem Experiment wurden Wildesel mit Hauseseln verglichen. Während Erstere für ihre Existenz selbst verantwortlich sind, werden Hausesel nicht nur gefüttert, sondern stehen auch gut geschützt vor schlechter Witterung in einem Stall. Keine Frage, dass es den Hauseseln besser geht? Irrtum! Die Wildesel haben im Durchschnitt ein doppelt so großes Gehirn wie ihre domestizierten Artgenossen. Fehlende Herausforderungen lähmen. Eigentlich logisch, oder?
Steckt in Ihnen eher ein Haus- oder ein Wildesel?
Wie viel Lust haben Sie auf die Eroberung Ihres Potenzials?
Wie viel Mut haben Sie, das Leiden zu beenden?
    Machen Sie die Übung Jammerstopp möglichst oft, denn sie hilft Ihnen, Ihre alten Muster zu durchbrechen, um bewusst neue Wege zu gehen. Viele Menschen wiederholen leider die immer gleichen Muster, genauso wie der Stallesel.
Ein Beispiel
    Eines Morgens hatten alle S-Bahnen durch einen Brand Verspätung, und es
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