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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe
Autoren: Catherine Coulter
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Haar.
    »Mylord«, sagte Sir Alan. »De Luci kann nichts ausrichten.«
    »Er ist wahnsinnig und gerissen. Ich traue ihm alles zu.«
    »Hoffentlich hat er Marjorie nichts angetan«, meinte Sir Alan und niemandem entging, das er offenbar sein Herz verloren hatte.
    Im Galopp ritten sie nach Oxborough zurück.
    »Bitte zeigt mir, wo die Heilerin wohnt, Hastings. Ich habe solches Bauchweh, und Lady Moraine sagt, dass die Heilerin sogar ein sterbendes Schwein wieder gesund machen kann.«
    »Wir können Oxborough im Moment nicht verlassen, Eloise«, entgegnete Hastings und hockte sich vor das Mädchen hin. »Es ist Lord Severins ausdrücklicher Wunsch, dass wir so tun, als wären wir im Belagerungszustand. Lass mich sehen, ob ich dir nicht helfen kann.«
    Aber Eloises Bauchschmerzen waren verflogen, ehe Hastings ihr etwas von ihrem süßlich schmeckendem Mittel aus Gänseblümchenpulver und Wein geben konnte.
    Hastings war gerade dabei, eine von Severins Tuniken - eine hellblaue - auszubessern, als Beamis in großer Hast in den Saal eilte. Der Wolfshund Edgar hob den Kopf und ließ ein tiefes Knurren aus seiner mächtigen Kehle hören.
    »Die Heilerin!«, rief er. »Bei Sankt Ethelberts Ellbogen, de Luci hat die Heilerin in seiner Gewalt!«
    Hastings verstand nicht gleich, was er meinte, doch dann sprang sie von ihrem Stuhl auf und ließ die Tunika auf die Binsen zu ihren Füßen gleiten. »O nein«, stieß sie hervor, »o nein.«
    »Er ist draußen vor den Toren, mit der Heilerin vor sich auf seinem Streitross, und hält ihr einen Dolch an den Hals. Er sagt, er will mit Euch sprechen, sonst stirbt die Heilerin.«
    Hastings rannte aus dem Großen Saal in den inneren Burghof, dann in den äußeren Burghof und die hölzernen Stufen hinauf, die auf die Wehrmauern führten. Der Anblick, der sich ihr von hier aus bot, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Die Heilerin saß stolz und aufrecht vor de Luci. De Luci war offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dass er mit der Drohung, Marjorie etwas anzutun, Hastings nicht schrecken konnte. Damit hatte er Recht gehabt. Aber die Heilerin...
    »Heilerin!«, rief Hastings, »geht es dir gut?«
    »Ja, Hastings!«, schrie die Heilerin. »Dieser Mann ist vollkommen verrückt. Ihm ist nicht zu trauen. Du darfst auf keinen Fall tun, was er verlangt.«
    De Luci versetzte ihr dafür einen harten Schlag ins Gesicht.
    »Fasst sie nicht an, elender Hurensohn!«
    »Dann gebt mir, was ich will, Hastings, und zwar jetzt.«
    Er wollte Eloise. Nein, sie dachte gar nicht daran, sie diesem Ungeheuer auszuliefern, »ihr werdet Eloise nicht bekommen. Ihr würdet sie nur misshandeln. Sie wird hier in diesen Mauern bleiben, in Sicherheit.«
    »Was soll ich mit dieser kleinen Ausgeburt des Teufels, die kümmert mich nicht. Nein, Hastings, ich will Euch.«
    Hastings sah, wie einer von Beamis' Männern seinen Bogen spannte. »Nein«, flüsterte sie, »nein. Ihr könntet die Heilerin verletzen. Die Gefahr für sie ist zu groß.«
    Beamis brüllte hinunter: »Lady Hastings wird nirgendwohin gehen. Nehmt Euer jämmerliches Gesindel von Straßenräubern und Wegelagerern und verlasst Oxborough. Lord Severin wird bald zurück sein.«
    »Das will ich doch hoffen!«, brüllte de Luci zurück. Dann hob er den Dolch, und setzte ihn der Heilerin an die Kehle und drückte zu. Eine dünne rote Linie wurde sichtbar, von der das Blut herunterperlte und auf das Kleid der Heilerin tropfte.
    Die Heilerin rührte sich nicht. »Komm ja nicht heraus, Hastings!«, rief sie.
    De Luci schlug sie erneut, diesmal so fest, dass sie bewusstlos wurde.
    Hastings ertrug es nicht länger. »Ich komme heraus, wenn Ihr sie freilasst. Wenn Ihr wollt, dass ich komme, müsst Ihr aber auch Marjorie freigeben.«
    Bei ihren Worten riss de Luci ungläubig den Kopf hoch. »Marjorie? Was wollt Ihr mit dieser Schlampe? Sie hat keine Gelegenheit ausgelassen, Euch zu schaden. Sie hasst Euch und wird Euch immer hassen. Aber bitte, ich lasse sie gehen. Ich habe ohnehin keine Verwendung mehr für sie, wenn ich erst Euch habe.«
    »Ich werde kommen!«, rief Hastings. »Doch damit Ihr es wisst, de Luci, Ihr werdet keinen Nutzen davon haben. Ich trage ein Kind unter dem Herzen, Severins Kind. Ihr habt hier nichts verloren. Lasst die Heilerin frei und geht Eurer Wege.«
    Mit klarer, kalter Stimme antwortete er: »Ich weiß sehr gut, dass Ihr nicht schwanger seid. Marjorie hat es mir gesagt. Lügt mich nicht an. Kommt her, und die Heilerin kann gehen.
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