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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe
Autoren: Catherine Coulter
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Lageplan von Sedgewick, damit sie sich ein Bild davon machen konnten, was sie erwartete, wenn Lord Severin zurückkam.
    Am Morgen des dritten Tages war die Heilerin wieder da.
    »Es tut mir Leid, Heilerin, aber wir haben noch nichts gehört. Aber Severin hat mir gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen. Er wird alle heil wieder nach Hause bringen.«
    »Er ist nur ein Mann! Sein Pferd bringt ihn zurück, nicht sein unterentwickelter Verstand. Gwents Hirn ist sogar noch verschrumpelter als das anderer Männer. Ich werde Borlawurzel reiben und sie ihm ins Bier rühren. Davon werden seine Zehen taub und seine Männlichkeit schlaff wie die Zwiebeln in MacDears Suppe. Und ich werde dafür sorgen, dass Alfred ihm so viel Zuneigung zuteil werden lässt, dass es ihn erdrückt.«
    Hastings hielt sich wieder den Bauch vor Lachen. »Aber Heilerin, wenn er ganz schlaff ist, wo bleibt dein Vergnügen?«
    »Du sprichst wie diese silberhaarige Kanaille. Und überhaupt - ich vermisse den nötigen Respekt, den du mir schuldig bist.«
    »Oh, verzeih mir, Heilerin. Das wollte ich nicht. Bleib doch bitte.«
    Aber die Heilerin hatte sich schon auf dem Absatz umgedreht. Sie hob eine Hand zum Gruß, wandte sich aber nicht noch einmal um.
    Am Nachmittag, als Hastings in ihrem Bett lag, die Decke bis zum Kinn hochgezogen und im dunklen Zimmer an die Decke starrend, war ihr nicht mehr nach Lachen zumute. Sie konnte den Wind heulen hören und seine Kälte in ihren Gliedern fühlen.
    Sie vermisste Severin. Sie hatte Angst um ihn. Was war geschehen?
    Sir Alan hatte ein Dutzend Männer losgeschickt, die in den Wäldern vor Sedgewick kampieren und Wache halten sollten, um ihn über jede Bewegung von Richard de Luci zu unterrichten.
    Ein weiteres Dutzend war Severin auf dem Weg zu der Lichtung gefolgt, auf der sie Gwent und die anderen Männer bewusstlos hatten liegen lassen müssen. Die übrigen bewachten Oxborough mit einer Entschlossenheit, als wäre es der Palast des Königs.
    Was Eloise anging, so wich sie Lady Moraine nicht von der Seite. Sie war still und bleich, ein kleines Gespenst, das sich nach der verwünschten Marjorie sehnte.
    Hastings drehte sich auf die Seite. Severin hatte so sehr nach einer kleinen Wölbung verlangt - bitte, nur eine ganz kleine, hatte er gesagt - und nun war sie da. Sie wünschte, seine Hand wäre hier, um sie zu fühlen.
    Plötzlich flog die Tür auf. Lady Moraine stürzte ins Zimmer und rief. »Sie sind zurück!«

Kapitel Dreiunddreißig
    »Wo zum Teufel ist Gwent?«, fragte Severin, als er mit Sir Alan an der Seite in den Großen Saal kam. »Alart hat mir gesagt, dass er soeben in den Wald von Pevensey geritten ist. Warum ist er fort? Wo ist er hin?«
    Seelenruhig antwortetet Lady Moraine: »Er wollte Alfred besuchen.«
    »Was? Das kann nicht sein, Mutter. Er hat Angst vor dieser Bestie.«
    »Nun, dann wird es wohl die Heilerin sein, der er einen Besuch abstatten will.«
    »Warum? Er hat beteuert, dass es ihm gut geht. Bitte, Hastings, meine Mutter erlaubte sich einen Scherz mit mir. Was ist los?«
    »Gwent und die Heilerin lieben sich.«
    Severin verstummte schlagartig und betrachtete sie ungläubig. Schließlich schüttelte er nur noch den Kopf, langte in seine Tunika und zog Trist heraus. Gedankenverloren begann er das Kinn des Marders zu kraulen. Trist mauzte. Severin stand da und starrte ins Leere.
    »Was gibt's?«, erkundigte sich Sir Alan und ließ sich einen Becher Bier von Alice reichen.
    »Die Heilerin hasst Männer«, sagte Severin endlich.
    »Das mag sein. Du hättest hören sollen, wie sie über Gwent geschimpft hat. Sie hat Schimpfworte benutzt, die ich noch nicht einmal von dir gehört habe, Severin.«
    Severin schüttelte wieder den Kopf, schob Trist in seine Tunika zurück und rief den drei Verwaltern zu: »Alle sollen ihren Durst löschen! Wir haben viel zu besprechen, bevor wir morgen früh aufbrechen.«
    Erst als er sicher war, dass alle Männer versorgt waren, kam er zu Hastings. Wortlos zog er sie in seine Arme und hielt sie fest, seine Wange an ihrem Haar. Den Mund an seinem Hals sagte sie: »Waren Gwent und die anderen Männer noch in dem Wald bei Sedgewick?«
    »Ja, sie waren gerade dabei, einen Plan auszuarbeiten, wie sie in die Burg hineingelangen konnten, um mich zu retten. Sie ahnten nicht, dass ich nicht mehr auf Sedgewick war. Bei keinem von ihnen hat das Gift mehr verursacht als gehörigen Durchfall und Kopfweh. Hastings, ist es wahr, dass Gwent sich in die Heilerin verliebt
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