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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Max Hanley. Mafana vertritt Moses Ndebele, und dies ist Sloane Macintyre – und die eigentliche Ursache, weshalb wir alle fünfzehn Kilometer vom Meer entfernt vor einem Dampfschiff stehen.«
    »Ein toller Anblick, was?«
    »Nicht dass es mir nicht recht ist, aber wie haben Sie den Kahn so schnell gefunden?«
    Ehe Kurt Austin antworten konnte, holte Joe Zavala ein paar Flaschen Tusker Lager aus der Kiste. Das Glas war eiskalt und mit dicken Tropfen Kondenswasser bedeckt. Er öffnete die Flaschen und reichte sie herum. »Das ist ungefähr die beste Methode, sich gegen den Staub zu wappnen.«
    Sie prosteten einander zu und tranken mit tiefen Schlucken.
    »Ah!«, seufzte Zavala zufrieden. »Wirklich genau das Richtige.«
    »Um Ihre Frage zu beantworten«, ergriff Austin wieder das Wort und wischte sich den Mund ab, »wir haben das Problem unserem Computergenie Hiram Yeager anvertraut, der für solche Sachen zuständig ist. Er hat sämtliche Informationen über den Sturm zusammengetragen, der hier zu jener Zeit tobte, als die
Rove
verschwand. Seine Quellen waren alte Schifflogbücher, Erinnerungen von Leuten, die in Swakopmund leben, Tagebücher von Missionaren und ein Bericht an die Britische Admiralität über Veränderungen an der Küste von Südwestafrika, nachdem der Sturm sich gelegt hatte.
    Das alles hat er in seinen Computer eingegeben und dann sämtliche meteorologischen Daten der hundert Jahre nach dem Sturm hinzugefügt. Etwa einen Tag später hat Max die Antwort ausgespuckt.«
    »Max?«, fragte Hanley.
    »So nennt er seinen Computer. Er hat eine Karte vom Küstenverlauf, wie er heute aussieht, erstellt, mit einer Linie, die parallel dazu und zwei bis zwanzig Kilometer weiter landeinwärts verläuft. Wenn die
Rove
also dicht vor der Küste gelegen hatte, zum Beispiel um Passagiere aufzunehmen, die mit einem Vermögen an Diamanten auf der Flucht waren, dann musste sie irgendwo auf dieser Linie begraben sein.«
    »Die unterschiedlichen Distanzen ergeben sich aus unterschiedlichen geologischen Bedingungen und Windverhältnissen«, fügte Zavala hinzu.
    »Sobald wir unsere Karte hatten, sind wir mit einem Hubschrauber, der an einem langen Kabel ein Magnetometer mitführte, an der Linie entlanggeflogen.«
    »Ich habe das Gleiche tagelang gemacht«, erklärte Sloane, »aber ich habe draußen auf dem Meer gesucht. Ich schätze, ich hätte gründlicher recherchieren sollen.«
    »Es dauerte zwei Tage, bis wir einen Treffer landeten, bei dem es sich um die
Rove
handeln konnte, und er lag tatsächlich nur zehn Meter von der Stelle entfernt, die Max errechnet hatte.«
    »Das ist geradezu sensationell.«
    »Ich habe versucht, Hiram zu überreden, seinen Computer für mich Lottozahlen bestimmen zu lassen«, sagte Zavala grinsend. »Er meint zwar, das könne er durchaus, aber er lässt mich nicht an seine Maschine.«
    »Wir haben dann Tiefenradar eingesetzt, um eindeutig festzustellen, dass wir es mit einem Schiff und nicht mit einer Masse Eisen – zum Beispiel von einem Meteoriten – zu tun haben«, fuhr Austin fort. »Der Rest war fröhliches Graben im Sand.«
    Zavala öffnete die zweite Runde Bierflaschen. »Es war
eine Menge
Sand.«
    »Waren Sie schon auf dem Schiff?«, fragte Sloane.
    »Diese Ehre haben wir für Sie aufgespart, kommen Sie an Bord.«
    Er geleitete sie die Gangway hinauf und auf das Teakholzdeck der
Rove.
Sie hatten, als sie den Sand entfernten, ganze Arbeit geleistet und sogar die Ecken und Nischen so gründlich ausgefegt, dass nur noch der Sand auf dem Deck lag, der vom Wind angeweht worden war.
    »Die Brückenfenster waren geborsten, entweder durch den Sturm oder später, als das Schiff verschüttet wurde, daher war alles voller Sand. Allerdings …« Er ließ das Wort in der Luft hängen und schlug mit der flachen Hand gegen eine Tür. Es hallte metallisch. »Die Wüste ist nicht in die Mannschaftsquartiere eingedrungen.«
    »Ich habe das Verschlussrad bereits gelockert«, sagte Zavala. »Also, Miss Macintyre, wenn Sie so nett wären.«
    Sloane trat vor und drehte das Verschlussrad ein Stück weiter, um die Riegel zu lösen. Sie zog die Tür auf, und ein wenig Sand rieselte über die Lukenkimming. Der Raum dahinter wurde nur von zwei Lichtbalken erhellt, die durch kleine Bullaugen an den beiden Seitenwänden eindrangen. Abgesehen von den Sandverwehungen, die den Fußboden bedeckten, sah es darin aus, als wären keine hundert Jahre verstrichen. Die Möbel standen an Ort und Stelle, und eine Laterne,
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