Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
Vom Netzwerk:
sein Unwesen trieb –, sollten sich später nur wenige daran erinnern, dass er auf den Namen Juan getauft worden war.

32
    Auf seinen breiten Reifen flog der Dünenbuggy mit Cabrillo, Max, Sloane und Mafana an Bord geradezu über die Wüste. Sein getunter Motor röhrte ohrenbetäubend, während Juan ein halsbrecherisches Tempo vorlegte. Moses Ndebele hatte auch an dem Ausflug teilnehmen wollen, doch die Ärzte eines Privatkrankenhauses in Südafrika hatten ihn so kurz nach der Operation, die seinen zerschmetterten Fuß wiederherstellen sollte, nicht aus ihrer Obhut entlassen wollen. Zu seiner Vertretung hatte er seinen alten Unteroffizier mitgeschickt, auch wenn er Cabrillo uneingeschränkt vertraute.
    Der offene Buggy erklomm eine Düne, und Juan brachte ihn rutschend zum Stehen, wobei die Reifen tiefe Furchen in den Sand gruben. Das Fahrzeug schaukelte in seiner Federung, während die vier Insassen verblüfft ins Tal vor ihnen hinunterblickten.
    Die
Rove
sah aus, als pflügte sie durch einen Ozean aus Sand. Kleinere Dünen leckten an ihrem Rumpf wie kleine Wasserwellen. Hätte ihr Schornstein nicht gefehlt und wären ihre Frachtkräne nicht geborsten und sämtliche Farbspuren von dem Schiff abgeschliffen worden, man hätte niemals annehmen können, sie wäre vor hundert Jahren vom schrecklichsten Sandsturm des Jahrhunderts begraben worden.
    Nicht weit von ihr entfernt stand ein großer türkisfarbener Frachthubschrauber mit der Aufschrift NUMA auf der Rotorsäule. In seiner Nähe parkten zwei kleine Planierraupen, die die zehn Meter Sand weggeräumt hatten, unter denen das Schiff begraben gewesen war. Ein Trupp Arbeiter ruhte sich im Schatten eines weißen Zeltdachs aus.
    Juan lehnte sich in diesem Augenblick zur Seite und gab Sloane einen dicken Kuss auf die Wange. »Sie hatten also recht. Glückwunsch.«
    Sie quittierte das Kompliment mit einem strahlenden Lächeln. »Gab es da jemals irgendeinen Zweifel?«
    »Jede Menge«, rief Max vom Rücksitz. Sloane drehte sich halb um und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Oberschenkel.
    Juan legte den Gang ein und lenkte den Buggy in schneller Fahrt die Düne hinunter. Ihr Erscheinen brachte die Arbeiter dazu aufzustehen. Zwei von ihnen lösten sich von der Gruppe und stapften durch den Sand zu einer Rampe, über die man auf das Hauptdeck der
Rove
gehen konnte. Einer trug eine Kiste unterm Arm.
    Cabrillo bremste dicht vor der Rampe und unterbrach die Zündung. Das einzige Geräusch kam von einer leichten Brise, die die Luft bewegte. Er öffnete den Sicherheitsgurt und stemmte sich aus dem Schalensitz, während die beiden Arbeiter näher traten. Beide waren athletisch gebaut und vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als er. Allerdings hatte einer der beiden schneeweißes Haar, und die Augen waren so blau wie seine eigenen. Der andere war ein Latino mit einem amüsierten Lächeln, das offenbar so etwas wie sein Markenzeichen zu sein schien.
    »Ich kenne nicht sehr viele Leute, die Dirk Pitt aufrichtig beeindrucken«, sagte der weißhaarige Vertreter der NUMA. »Daher habe ich sofort zugegriffen, als sich mir die Gelegenheit bot, einen solchen kennenzulernen. Juan Cabrillo, nehme ich an?«
    »Richtig geraten.« Sie schüttelten sich die Hand.
    »Ich bin Kurt Austin, und dieser Gauner hier ist Joe Zavala. Übrigens vielen Dank, dass Sie uns von den Aufräumarbeiten in Angola weggelotst haben, an denen die NUMA maßgeblich beteiligt ist.«
    »Es freut mich, Sie kennenzulernen. Wie sieht es denn so aus?«
    »Besser als erwartet. Unser Schiff war im Zusammenhang mit einem Forschungsauftrag zufällig in der Nähe. Joe konnte einen Saugbagger, mit dem wir normalerweise Meerwasserproben entnehmen, derart umrüsten, dass er nun als Ölsammler eingesetzt werden kann. Wir können das Rohöl direkt in die Lagertanks an Land pumpen. Da Petromax alle technischen Einrichtungen aus anderen Betrieben in Nigeria zur Verfügung stellt, sollten wir die Ölpest in weniger als zwei Wochen beseitigt haben.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte Juan und fügte dann mit einem Anflug von Schuldbewusstsein hinzu: »Wären wir nur ein paar Stunden früher an Ort und Stelle gewesen, es hätte überhaupt keine Notwendigkeit für eine solche Reinigungsaktion bestanden.«
    »Und ein paar Stunden später hätten sicherlich den doppelten Arbeitsaufwand zur Folge gehabt.«
    »Das ist allerdings richtig.« Cabrillo wandte sich zu seinen Begleitern um. »Dies ist der Präsident der Corporation,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher