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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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»Man muss nur auf Sanddünen achten.«
    »Ich habe im Logbuch des Schiffs gelesen. H.A. Ryder hat es noch weitergeführt, nachdem der Sand das Schiff schon begraben hatte. Kurt hatte recht, was den Angriff der Hereros während des Sturms betrifft. Sie haben die Mannschaft bis auf Ryder niedergemetzelt. Der Anführer der Hereros hatte einmal für ihn als Führer gearbeitet und schuldete ihm nach dem Angriff durch einen Löwen sein Leben. Nicht dass das von wesentlicher Bedeutung war. Die Schonfrist war nur kurz.«
    »Was ist passiert?«
    »Der Sturm tobte noch eine ganze Woche. Als er sich schließlich gelegt hatte, konnten sie keine Tür mehr öffnen, auch die zur Kommandobrücke nicht, und die Bullaugen waren zu klein, um sich hindurchzuzwängen. Sie saßen also in der Falle. Es gab zwar genug Verpflegung und Wasser, um fast einen Monat durchzuhalten, aber das Ende war dennoch unabwendbar. Nach und nach starben sie, bis nur noch Ryder und der Anführer der Hereros übrig waren. Ich muss annehmen, dass Ryder als Nächster starb, denn in seinem Logbuch steht nichts vom Tod seines Leidensgenossen.«
    »Das nehme ich ganz sicher in die Liste der zehn Todesarten mit auf, die ich niemals erleiden will«, sagte Juan schaudernd.
    »In dem Logbuch hat Ryder auch noch etwas anderes erwähnt, das ziemlich interessant ist. Er schrieb, dass, als seine Gefährten den Diamantenschatz der Hereros plünderten, vier Krüge voller Edelsteine zurückgelassen wurden. Ich weiß aus historischen Überlieferungen, dass ihr König sie niemals benutzt hat, um sich von den Engländern Schutz vor den Deutschen, die sein Land besetzten, zu erkaufen. Also müssen diese Steine auch noch vorhanden sein.«
    »Vergessen Sie’s«, sagte Juan grinsend. »Als ich Ihnen das letzte Mal half, saß ich am Ende auf einer Riesenschlange aus Stahl mitten im Ozean und musste mit ansehen, wie unter mir ein Supertanker absoff. Wenn Sie Ihre Diamantensuche fortsetzen wollen, nur zu. Ich bleibe aber lieber bei etwas Handfestem, zum Beispiel der Jagd auf Terroristen.«
    »Es war nur so eine Idee«, sagte sie neckend.
    Cabrillo schüttelte den Kopf. »Da wir gerade von Diamanten reden, es gibt noch zwei Dinge, die ich Sie fragen möchte.«
    »Schießen Sie los.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie für die Steine einen guten Preis erzielen?«
    »Meine Firma wird nahezu den offiziellen Marktpreis zahlen, nur um ihr Monopol zu erhalten. Es wird meinen Leuten nicht gerade gefallen, dass ich sie nicht selbst zurückgebracht habe, aber am Ende dürften sie keine andere Wahl haben. Keine Sorge. Moses wird mehr als genug Geld zur Verfügung haben, um die Regierung seines Landes zum Teufel zu jagen.«
    »Das bringt mich zu meiner zweiten Frage. Ich nehme an, dass Sie, sobald der Handel unter Dach und Fach ist, auf absehbare Zeit nicht unbedingt als Angestellte des Monats ausgezeichnet werden. Mir kam die Idee, ob Sie nicht vielleicht Lust hätten, Ihr Betätigungsfeld zu wechseln.«
    »Bieten Sie mir einen Job an, Mr. Cabrillo?« Ihr Lächeln war strahlender als das Funkeln eines der Diamanten, die sie gefunden hatten, jemals sein würde.
    »Die Arbeitszeit ist zwar lang, die Arbeit ist gefährlich, aber, wie Sie soeben selbst erlebt haben, die Bezahlung kann durchaus fürstlich sein.«
    Sie trat so weit auf ihn zu, dass sie sich fast berührten. »Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit ein interessantes Gespräch mit Linda und gewann dabei den Eindruck, dass Fraternisierung unter den Mannschaftsmitgliedern nicht üblich ist.«
    »Büroromanzen sind schon eine heikle Geschichte. Aber noch schlechter wäre so etwas, wenn man praktisch die ganze Zeit zusammenlebte.«
    Sie strich mit einer Fingerspitze über seinen nackten Arm und blickte ihm in die Augen. »In diesem Fall gibt es etwas, das ich unbedingt noch erledigen muss, ehe ich auch nur anfange, darüber nachzudenken, ob ich in meinem Laden aufhören und dafür Pirat spielen soll.«
    »Und was ist das?«, fragte er, und plötzlich klang seine Stimme heiser.
    »Dies«, sagte sie, während sich ihre Lippen trafen.
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