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Schlafen statt schreien

Schlafen statt schreien

Titel: Schlafen statt schreien
Autoren: Elizabeth Pantley
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fehlt, ist eine Perspektive. Um wieder eine solche zu finden, stellen Sie sich die folgenden Fragen:
Wo werde ich in fünf Jahren stehen?
Wie werde ich auf diese Zeit zurückblicken?
Werde ich stolz auf den Umgang mit dem Schlafverhalten meines Babys sein, oder werde ich mein Handeln bereuen und verurteilen?
Wie wird mein heutiges Handeln die Persönlichkeit meines Kindes und das, was es in der Zukunft darstellen wird, beeinflussen?
    Wie ich bereits erwähnt habe: Die Tatsache, dass ich schon ältere Kinder hatte, hat mir eine Perspektive gegeben, die mir anfangs fehlte.
    Meine Kinder haben mich gelehrt, wie schnell die Zeit vergeht, wie schnell die Babyzeit vorüber ist. Ich habe heute regelrecht Mühe, mich an die Schwierigkeiten der ersten Jahre zu erinnern – so flüchtig sind sie. Und ich bin stolz, sagen zu können, dass ich mich vom Druck meiner Umwelt nicht habe beeinflussen lassen, sondern stattdessen meinen Gefühlen gefolgt bin, mich liebevoll um meine Kinder gekümmert habe und sie nicht weinen ließ. Diese Zeit ist nun für mich und die Kinder vorüber, doch die Erinnerungen bleiben.
    Ich betrachte meine älteren Kinder und mir gefällt, was ich sehe. Sie sind zu sympathischen, einfühlsamen, engagierten Menschen herangewachsen – kein Wunder, denn ich habe mich bemüht, ihnen mein Wertesystem mit auf den Weg zu geben. Jetzt sind sie noch jung genug – und um so vieles dichter am Wesen der Menschlichkeit -, um auf bestimmte Situationen ohne Abwägen rein instinktiv zu reagieren.Wenn ich sie beobachte, finde ich bestätigt, was ich vermutete, aber was die Logik der Erwachsenen oftmals vernebelt: Wenn ihr kleiner Bruder schreit, sind alle drei sofort zur Stelle. Wenn eines der drei älteren Kinder sich weh getan hat, sind die anderen sofort mit einem Kühlkissen, einem tröstenden Wort oder einer Umarmung da. Und es tut ihnen in der Seele weh, wenn sie sehen, dass Eltern ihr weinendes Baby ignorieren.
    Meine Kinder wissen automatisch noch, was zu tun ist, weil ihre eigene Babyzeit noch nicht sehr lange zurückliegt. Sie können die Verzweiflung eines weinenden Babys nachfühlen. Für sie ist es einfach, denn sie tragen noch nicht den Ballast der Erwachsenen mit sich herum: Wenn ein Baby schreit, ist die richtige Reaktion – eben eine Reaktion. Ja, so einfach ist das!
    Kindlicher Instinkt ist natürlich nicht alles; ich bin der festen Überzeugung, dass mein sanfter, liebevoller Umgang – und die Weigerung, sie einfach weinen oder schreien zu lassen – meine Kinder zu dem gemacht haben, was sie heute sind: zu einfühlsamen Menschen. Natürlich war das nicht immer einfach – doch das ist es nie, wenn man etwas wirklich Gutes schaffen will.

Baseball-Babys
    Meine drei älteren Kinder spielen Baseball, also verbringen Coleton und ich viel Zeit auf dem Baseballplatz. Seine erste Baseball-Saison erlebte er mit fünf Monaten. Da ich die Mannschaft meiner Tochter trainierte, verbrachte Coleton viele Stunden auf der Spielerbank und auf dem Feld. Eng in sein Tragetuch gekuschelt und an meinen Körper geschmiegt, beobachtete er die Spiele und lauschte den Anfeuerungsrufen, den Songs der Cheerleader und dem Lärm der Spieler. Beim Seitenwechsel und in den Spielpausen war Coleton stets von Mädchen umringt, die ihn unterhielten und zum Lachen brachten. In dieser Saison lernte ich eine Mutter mit einem Sohn im gleichen Alter wie Coleton kennen. Sie transportierte das Baby im Autositz, der auf ein Sportwagengestell gesetzt und am Spielfeldrand geparkt war. Durch die nach hinten geneigte Lage konnte das Baby die Baumkronen und den Himmel sehen. Begann es zu quengeln, gab ihm die Mutter das Fläschchen, bis das Baby schließlich einschlief. Als ich mit der Mutter ins Gespräch kam – wie das bei Baseball-Müttern eben so ist –, stellte ich fest, dass sich die Unterschiede, bildlich gesprochen, weit über den Spielfeldrand hinaus fortsetzten. Während Coleton seine Nächte dicht an seine Mama geschmiegt verbrachte und gestillt wurde, wenn er Nähe und Trost suchte, praktizierte die andere Mutter ein so genanntes Schlaftraining mit ihrem Sohn: Sie legte ihn abends zur Schlafenszeit in sein Bettchen und ignorierte sein Weinen bis zum nächsten Morgen. So meinte sie, ihm „beizubringen“,wie er sich „selbst trösten“ und weiterschlafen könne.
    Sowohl Coleton als auch der andere
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