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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien
Autoren: Jacquelyn Frank
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Verbindung der beiden Schattenwandlerkönigshäuser begrüßten. Es war ein Bruch zu vieler tief verinnerlichter Tabus, die sich über Generationen in die Vampirpsyche eingegraben hatten. Das Einzige, was sie vor einem Bürgerkrieg oder vor aufkommendem Protest rettete, waren die Schriften aus der Bibliothek, die man gefunden hatte und die Jasmines Behauptung bestätigten, dass es sich um ein Ritual handelte, das älter war als diese Tabus.
    Trotzdem hatte das Paar mit der Vermählung bis zum Frühling gewartet, bis das interne Überwachungssystem über das Anfangsstadium hinaus war. Eine wirklich weise Entscheidung. Die Zeitplanung war umsichtig gewesen, und die Information, mit der man die Hochzeit rechtfertigte, wurde erst preisgegeben, nachdem das Sicherheitssystem, das dazu gedacht war, die Vampire in Schach zu halten, fest installiert war. Es hatte natürlich vorher schon Hinweise gegeben, weil Damien und Syreena an dem größer werdenden Hof öffentlich zusammengelebt hatten. Doch mit den Reaktionen auf diese Tatsache umzugehen, das war Jasmines und Stephans Aufgabe gewesen.
    Jasmine lächelte bei dem Gedanken.
    Jedenfalls war so keine Langeweile aufgekommen. Es war seltsam, dass etwas, womit sie persönlich so wenig einverstanden war, ihr plötzlich ein solches Gefühl von Erfüllung und Befriedigung geben konnte. Hofintrigen unter den zahlreichen Vampiren hielten sie auf Trab. Ganz zu schweigen von dem Nachhall in sämtlichen Schattenwandlergemeinschaften, als die ganze politische Stimmung sich so dramatisch veränderte.
    Überflüssig zu sagen, dass es eine hektische und unruhige Zeit war.
    Das gefiel ihr.
    Was ihr nicht so gut gefiel, war, dass sich die Verräter so ruhig verhielten. Von ihnen war nichts zu sehen und zu hören. Nicht einmal, als das Sicherheitsnetz über die Kontinente ausgeweitet wurde. Es gab keine Möglichkeit herauszufinden, ob Nico tot war oder ob er noch lebte. Es gab keinen Hinweis darauf, was Ruth als Nächstes vorhatte. Und sie hatten immer noch keine Ahnung, was sie eigentlich im Schilde führte. Jasmine vermutete, dass die Dämonin umso vorsichtiger wurde, je mächtiger sie war. Jasmine hatte sie an ihren Schwachpunkten getroffen, und nun war die Dämonin auf der Hut. Dadurch hatte sie vielleicht alles noch schlimmer gemacht.
    Doch selbst wenn es Nico erneut gelungen war, mit dem Leben davonzukommen, würde er erst einmal längere Zeit in Kältestarre verfallen, bevor er sich wieder erheben und zusammen mit Ruth neue Probleme verursachen könnte. Jasmine dachte, dass sie mit etwas Glück so viel Zeit hatten, wie sie brauchten, um stärker zu werden, bevor sie sich dem Duo erneut entgegenstellen müssten. Das hatte sie zum Großteil der Lykanthropenprinzessin zu verdanken. Ihre Aktionen und ihre Kampfkünste hatten ihnen wahrscheinlich wertvolle Zeit verschafft.
    „Wenn dir die Hochzeit so missfällt, warum bist du dann gekommen?“
    Jasmine wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte die Frau an, die sie angesprochen hatte. Diese konnte in der Dunkelheit nicht sehen, wie überrascht Jasmine war, als sie feststellte, dass es sich um Malaya, die Kanzlerin der Schattenbewohner handelte. Ihre Spezies lebte noch viel mehr in der Dunkelheit als die Vampire, daher war es nicht verwunderlich, dass sie Jasmine entdeckte, trotz deren Fähigkeit, sich zu tarnen.
    „Ich habe meine anfängliche Ablehnung überwunden“, sagte Jasmine mit einem Schulterzucken, als Malaya zu ihr trat. „Trotzdem kann ich nicht so tun, als würde ich jubeln. Aber ich bin zugegebenermaßen froh, dass Damien so glücklich ist.“
    „Ich habe versucht, es aus deiner Perspektive zu betrachten“, sagte die Kanzlerin nachdenklich. „Wie würde ich empfinden, wenn mein Bruder, der Mitregent, jemanden von einem anderen Volk heiraten würde?“
    „Und ist es dir gelungen?“, wollte Jasmine wissen.
    „Ja. Ich habe festgestellt, dass wir keine Vampire sind und dass ich mich deswegen nicht in eure Lage versetzen kann, selbst wenn der Fall eintreten sollte.“
    Jasmine schmunzelte angesichts dieser nüchternen Abgeklärtheit. Und sie sah Malayas Lächeln in der Dunkelheit aufblitzen.
    „Ich weiß noch weniger über euch als ihr über uns“, gestand Jasmine, „also hätte ich wahrscheinlich ebenfalls kein Glück.“
    „Ich erkenne allerdings ein perfektes Paar, wenn ich es sehe“, erwiderte Malaya. „Dagegen anzukämpfen ist so, als würde man eine Hand ausstrecken, um eine Flutwelle aufzuhalten. Es ist ein
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