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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien
Autoren: Jacquelyn Frank
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gehorcht? Die ganze Zeit hast du mich gebeten, unabhängig zu denken und zu handeln, aber jetzt, wo es dir nicht in den Kram passt, ist es unerwünscht? Das wirst weder du noch sonst jemand ändern können!“ Mit überraschender Kraft schüttelte sie ihn ab. „Ich bin zu dir gekommen, weil ich meine Freiheit wollte, und du hast sie mir mit guten Wünschen und mit schönen Worten auf einem Silbertablett serviert. Entweder ich bin deine gleichberechtigte und respektierte Begleiterin und genieße volles Vertrauen, vor allem bei den wirklich wichtigen Dingen, oder ich bin nichts dergleichen, klar?“
    Syreena fuhr herum und überraschte Jasmine, die von hinten auf sie zugegangen war. „Wenn du mich anfasst, Jasmine, werde ich dir dein verräterisches Herz mit meinen eigenen Händen herausreißen, das verspreche ich dir!“
    „Wenn du nicht gleich dein zänkisches Maul hältst, kannst du deine Fähigkeiten gern unter Beweis stellen, Prinzessin, aber das musst du dann wohl bei Ruth und Konsorten tun. Kriegst du das in dein Spatzenhirn, bevor sie plötzlich hier auftaucht?“
    „Lass sie nur kommen! Zumindest ist sie ehrlich, was ihre Beweggründe angeht!“
    „Danke für das Kompliment, Prinzessin!“
    Syreena spürte, wie die beiden Vampire zusammenzuckten, als Ruths Stimme direkt rechts von ihnen ertönte, doch sie selbst war überraschend ruhig, als sie sich mit einem Schritt umdrehte und breitbeinig hinstellte. Sie hob die Fäuste, während ihr kleines Herz heftig pochte.
    „Ich schulde dir etwas“, flüsterte sie der Dämonin leise zu, und die lächelte, als wären sie Gäste auf einer Party.
    „Da hast du wohl recht. Komm, Mädchen, und hol dir dein Pfund Fleisch, wenn du dich traust!“
    „Syreena!“
    Damiens Ausruf und auch sein Versuch, sie zu packen, waren vollkommen wirkungslos, als die Lykanthropin sich auf die Dämonin stürzte. Syreena wechselte ihre Gestalt im Sprung, und Flügel und Klauen von menschlichen Ausmaßen fuhren in atemberaubender Geschwindigkeit aus ihr hervor. Ruth hatte noch nie gegen eine der Wergestalten der Prinzessin gekämpft, und als sie sah, wie die Harpyie rachedurstig auf sie zuflog, erschrak sie so, dass Syreena im Vorteil war.
    Da ihre Konzentration unterbrochen worden war, konnte Ruth sich nicht teleportieren. Doch sie konnte immer noch reagieren wie die Kriegerin, die sie einmal gewesen war. Trotz eines geschickten Ausweichmanövers der blonden Dämonin erwischten die langen Krallen sie an der linken Schulter, und man konnte hören, wie ihre Kleidung und ihre Haut zerfetzt wurden.
    Damien und Jasmine wollten Syreena zu Hilfe kommen, doch sie wurden von einer kurzen Explosion und von dickem schwarzem Rauch, der zwischen ihnen und den beiden kämpfenden Frauen aufstieg, daran gehindert. Der Rauch verzog sich rasch, und eine Gestalt kam zum Vorschein.
    „Nico“, fauchte Damien.
    „Sieht so aus“, fügte Jasmine ein wenig kühler hinzu.
    „Höchstpersönlich sogar“, stimmte Nico zu. Er sagte einen Satz, schnell und entschlossen, und schnippte mit den Fingern in Richtung seiner Feinde.
    Jasmine und Damien schrien überrascht auf, als der Waldboden unter ihren Füßen auf einmal zum Leben erwachte. Baumwurzeln brachen hervor und schlangen sich um die Knöchel und Waden der Vampire und hielten sie fest.
    Damien nahm schnell die Rabengestalt an und war damit so klein, dass er der magischen Falle entkommen konnte. Jasmine war weniger raffiniert. Sie packte die Fesseln mit bloßen Händen und riss knurrend daran. Das Mark und das weiche Innere der Wurzeln flog in alle Richtungen, als sie sie zerfetzte wie ein wildes Tier.
    Damien flog auf Nicos Kopf zu und wechselte mittendrin die Gestalt. Er nutzte seine schwere Körpermasse und krachte mit seinem ganzen Gewicht auf den verräterischen Vampir. Die beiden Männer stürzten auf die verrottende Streu am Waldboden, doch Damien lag oben, und seine Hände krallten sich über der Brust in die Kleider des Vampirs, während er seinem Feind mit einem Fauchen seine Reißzähne zeigte.
    „Jetzt ist er gekommen, Nico. Der Augenblick, auf den du gewartet hast. Mal sehen, wer meinen Thron verdient.“
    Jasmine konnte sich schließlich befreien, und sie stolperte von den frisch aus dem Boden wachsenden Tentakeln weg, die der noch immer wirksame Zauber ihr hinterherschickte. Sie erhob sich so hoch in die Lüfte, dass sie außer Reichweite war, und flog ein Stück weit weg, um sich einen Überblick über den Kampf am Boden zu verschaffen.
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