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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien
Autoren: Jacquelyn Frank
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„Obwohl ich glaube, dass es mich viel mehr stören wird als dich.“
    „Ich kann Wasser kochen und für dich heraufbringen lassen“, sagte sie schlicht und kletterte vorsichtig in die Wanne, um sich an die angekündigte Kälte zu gewöhnen, nachdem sie die Zehen probeweise hineingehalten hatte.
    Anstatt sie allein zu lassen, kniete sich Damien neben ihr auf den gekachelten Fußboden und legte seine Arme auf den Rand der gusseisernen Badewanne und blickte sie auf Augenhöhe an. Das Plätschern des Wassers war ein paar Minuten lang zu hören, dann sagte er: „Es tut mir wirklich leid, wenn ich dir Sorgen gemacht habe.“
    Syreena seufzte leise und biss sich einen Moment lang nachdenklich auf die Lippe. Ihre sorgfältig formulierten Antworten hatten ihn nachhaltig beeindruckt und vermittelten ihm einen Eindruck von ihrem Wesen, und er lächelte stumm in sich hinein, während er sie beobachtete.
    „Das ist nicht der Punkt, Damien“, sagte sie leise. „Du hast ein Versprechen gebrochen. Das regt mich am meisten auf. Und ich muss dich wohl daran erinnern, dass ich dich nur gebeten habe, so etwas Waghalsiges nicht zu tun, aber nicht, dass du nicht zu mir kommen und es mir sagen könntest, wenn du deine Meinung und deine Pläne geändert hast. Ich hätte dich und Jasmine nicht leichten Herzens ziehen lassen, aber es wäre mir trotzdem lieber gewesen, wenn ich es gewusst hätte. Stattdessen schleichst du dich heimlich davon.“
    „Wie gesagt, ich bin es nicht gewohnt, anderen Rede und Antwort zu stehen“, sagte er leise.
    „Ich bin nicht die anderen“, sagte sie schneidend und holte tief Luft, um sich wieder zu beruhigen. „Ich habe nicht vor, dich an die Leine zu legen, Damien. Das würde genau das zerstören, was mich so anzieht an dir, was mein Herz erobert hat. Ich will nur, dass das eine gleichberechtigte Partnerschaft ist. Ich weiß, dass du das schaffst. Ich sehe das jedes Mal, wenn du und Jasmine die Köpfe zusammensteckt. Ich weiß auch, dass es Zeit braucht, bis wir so eine Vertrautheit haben, wie du sie mit ihr hast, aber ich hatte zumindest erwartet, dass du es versuchen würdest.“ Syreena seufzte und strich sich mit ihren feuchten Händen durchs Haar. „Das klingt, als würde ich ein Kind ausschimpfen, und das will ich eigentlich nicht.“
    „Ich denke, es liegt daran, dass wir noch immer dabei sind zu lernen, wie wir miteinander reden müssen, Syreena. Ich nehme es dir nicht übel. Es ist dein gutes Recht, böse auf mich zu sein. Du verlangst ja nichts Unmögliches. Ich weiß, du hättest mich viel stärker einbezogen, als ich es getan habe. Und du hast recht: Es hat genau einen Tag gedauert, bis ich gegen unsere Vereinbarung verstoßen habe. Auch dafür muss ich mich entschuldigen.“
    „Ich habe auch einen Fehler gemacht“, sagte sie und winkte ab, womit sie seinem Hochmut einen letzten Schlag versetzte. „Ich bin kopflos losgeflogen, bin einem Impuls gefolgt, ohne an die Gefahr zu denken, nur um meine Meinung loszuwerden.“
    „Wohl wahr“, stimmte er sofort zu.
    „Oh, sei bloß still und hilf mir, dieses Zeug abzuwaschen!“
    Sie schwächte den Befehl mit einem Kuss auf seine Lippen ab und kicherte los.
    „Vielleicht habe ich ja ein Ungeheuer erschaffen“, sinnierte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist ganz schön eigensinnig, was deine Wünsche betrifft.“
    „Nun, ich fürchte, damit musst du leben“, teilte sie ihm mit.
    „Ich denke, ich komme damit klar, Liebling“, versprach er.
    „Da hast du wohl recht, Damien. Ich denke auch, wir schaffen das.“

Epilog
    Jasmine begab sich in eine dunkle Ecke. Sie war nicht schlecht gelaunt, aber sie war auch nicht gerade in der Stimmung, sich an den Festlichkeiten zu beteiligen, die nur etwas entfernt von der Stelle stattfanden, wo sie stand.
    Damien hatte es tatsächlich getan.
    Er hatte sich mit der Lykanthropenprinzessin vermählt.
    Sie war jetzt Prinzessin der Vampire, ihr anderer Thron war auf Eis gelegt, und sie hatte ihrem Volk das Versprechen gegeben, auf den Thron zu verzichten, sobald Siena ihr erstes Kind bekäme. Es war eine Geste gewesen, um ihr Volk zu besänftigen, weil sie in eine andere Spezies eingeheiratet hatte, aber die geringe Zahl an Gästen unter den Lykanthropen sprach Bände, wie diese Verbindung aufgenommen wurde.
    Nicht einmal diejenigen, die Damien für einigermaßen vertraute Gefährten hielt, hatten geruht, zu der Hochzeit zu kommen. Das überraschte keinen von denen, die die
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