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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien
Autoren: Jacquelyn Frank
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erschrocken hervor und berührte die verfärbten Stellen vorsichtig mit den Fingerspitzen. Der Zauber der Schlingarme war wirkungsvoll gewesen, und die Baumwurzeln hatten ihn von Kopf bis Fuß umklammert. Die Verletzungen sahen schlimm aus und waren wahrscheinlich sehr schmerzhaft. „Es tut mir leid.“
    „Das ist in ein, zwei Tagen verheilt.“ Er lächelte sie an. „Das war es wert, weil ich jetzt weiß, wer der Vampir ist. Aus der Ferne hätte ich das nicht in Erfahrung gebracht. In gewisser Weise hast du uns dabei geholfen, es herauszufinden. Du hast sie aus der Deckung gelockt.“
    „Nun, ich hatte eigentlich einen besseren Plan.“
    „Obwohl der wahrscheinlich nicht so wirkungsvoll gewesen wäre“, grinste er.
    „Das ist nicht lustig“, sagte sie und säuberte eine besonders scheußliche Hautabschürfung an der Schulter. „Es war ein Chaos, und wir hatten Glück, dass wir relativ unversehrt da herausgekommen sind.“
    „Übrigens“, sagte er plötzlich und packte sie am Handgelenk, damit sie innehielt. „Würdest du mir verraten, wie du Nico und Ruth dazu gebracht hast zu glauben, dass du nicht da bist, wo du warst?“
    „Ic h … “ Sie zwinkerte mit ihren dunklen Augen. „Ich weiß es nicht genau. Das war nur so ein Instink t … “
    „Ein Instinkt, mit dem du eine Illusion von dir selbst erzeugt hast, während du aus ihrem Angriffsfeld verschwunden bist.“ Damien zog schmunzelnd einen Mundwinkel hoch. „Schön, schön. Ich glaube, wir müssen nicht mehr länger darüber rätseln, welchen Teil von mir du bekommen hast. Ich muss sagen, das war ein ziemlich wirkungsvoller Trick, den du da gegen zwei Wesen mit solchen mentalen Fähigkeiten eingesetzt hast. Vor allem für eine Anfängerin.“
    „Aber du bist kein Anfänger“, erwiderte sie.
    „Nein, aber du bist eine äußerst geschickte Gestaltwandlerin, und es zeigt sich deutlich, dass ich das von dir nicht in gleichem Maße übernommen habe.“
    „Vielleicht hast du das doch. Nicht in allen Einzelheiten, aber denk daran, dass es mehrere Jahrzehnte dauert, bis ein Gestaltwandler seine Form so leicht verändern kann, und du konntest es schon einen Tag, nachdem du diese Fähigkeit an dir entdeckt hast. Du bist ziemlich gut darin, selbst im Flug wie heute Nacht, und das können nur ganz wenige.“
    „Also kannst du zwar wirkungsvolle Täuschungen erzeugen, aber du brauchst viel Zeit und Übung, bis du selbst darin sichtbar wirst.“
    „Genau! O h … wirklich?“, fragte sie und klang jetzt entmutigt. „Dann sind es also zwei verschiedene Fähigkeiten?“
    „Ich fürchte, ja, Liebling.“ Er grinste. „Aber wenn du mir beibringst, wie man landet, kann ich dir, glaube ich, zeigen, wie man ein paar hübsche, überzeugende Täuschungen bewirkt.“
    Sie musste lächeln, während sie ihr Handgelenk befreite und erneut nach dem Tuch griff. „Ich glaube, diese Fähigkeiten gefallen mir. Eine Zeit lang habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass ich vielleicht Reißzähne bekomme.“
    „Du hast dir Sorgen gemacht? Ich hatte es gehofft“, erwiderte er und blickte sie mit hochgezogenen Brauen von der Seite an.
    „Du Perversling“, sagte sie kichernd. „Denkst du auch mal an etwas anderes als an Sex?“
    „Wenn du nackt neben mir sitzt? Das ist wohl kaum möglich.“
    „Hör auf“, sagte sie und schob die Hand weg, die langsam ihren Schenkel hinaufglitt. „Ich bin noch blutverschmiert und angeschlagen vom Kampf, ganz zu schweigen davon, dass ich noch immer böse auf dich sein könnte. Ich bin mir da noch nicht ganz schlüssig.“
    „Welcher blutverschmierte Teil macht dich für einen Vampir weniger anziehend?“, fragte er scherzhaft.
    „Der Teil, wo das Blut von einem abtrünnigen Vampir stammt, der schwarze Magie einsetzt“, brachte sie ihm in Erinnerung.
    „Ah. Da ist was dran.“
    Dann schob er ihre Hände weg, hob sie mit einer einzigen Bewegung auf seine Arme und stand vom Bett auf. Er brachte sie in das Bad nebenan, ohne auf ihren Protest zu achten.
    „Du tust ja so, als wolltest du kein Bad nehmen“, stellte er fest, „dabei weiß ich doch, dass du es willst.“
    „Warum klingt das bei dir immer so, als hättest du irgendein großes Geheimnis in meinen Gedanken erraten?“, bemerkte sie, trat ein wenig beiseite, nachdem er sie abgesetzt hatte, und begann Wasser in die klauenfüßige Badewanne zu lassen.
    „Leider wird das Wasser kalt sein. Das Heizungssystem muss repariert werden, hat man mir gesagt“, warnte er sie.
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