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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon
Autoren: Jacquelyn Frank
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Bella und Jacob ihre dunklen Köpfe zusammengesteckt hatten voller Liebe und offensichtlichem Begehren, wie seine graugrünen Augen, die ihren eigenen Augen so ähnlich sahen, die beiden genau gemustert hatten.
    „Ich würde es gern sehen, wenn du dich so ‚quälen‘ würdest wie Jacob“, zog sie ihn mit einem warmen Lächeln auf. „Aber jetzt hast du mich an eine Verabredung erinnert, zu der ich wohl schon zu spät komme.“ Legna stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange zu geben. „Du siehst müde aus, du solltest dich ein bisschen hinlegen.“
    „Ich bin kein alter Mann, der sich mitten in der Nacht hinlegen muss“, erwiderte Noah empört. „Der Mond ist gerade erst aufgegangen.“
    „Wie du willst, Noah, es war nur ein Vorschlag. Tut mir leid, wenn ich deinem zarten Ego zu nahe getreten bin.“ Spöttisch wich sie ein paar Schritte zurück und breitete die Arme weit aus, während sie sich vor ihm verneigte. Und im nächsten Moment explodierte sie in einer Wolke aus Rauch und Schwefel und war verschwunden, noch bevor Noah etwas sagen konnte.
    „Luder!“, rief er ihr nach, obwohl er sich ziemlich sicher war, dass sie es nicht hören konnte.
    Er ging zum Kamin und entzündete mit dem Funken eines Gedankens ein prasselndes Feuer. Dann ließ er sich in seinem Lieblingssessel nieder.
    „Ein Nickerchen wäre nicht schlecht“, murmelte er vor sich hin. „Mit einem Fingerschnippen kann ich Energie geben oder sie nehmen!“, verkündete er stolz in den leeren Raum hinein. „Ich brauche mitten in der Nacht keinen Schlaf wie ein Baby. Ich werde dem Mädchen wohl mal eine kleine Lektion erteilen müssen.“ Dann musste er gähne n – und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Er sah sich kurz um und verschloss sein Haus mit einigen kurzen Gedanken. Dann ließ er sich tiefer in den Sessel sinken und gönnte sich den Luxus, ein wenig die Augen zu schließen.

2
    Isabella spürte, wie der Luftdruck im Raum sich veränderte, und warf einen Blick über die Schulter. Sie wusste sofort, wer ihr Gast war, noch bevor der Rauch sich verzogen hatte. Bella stieß einen Freudenschrei aus, stellte die Gießkanne aufs Fensterbrett und eilte ihrer Freundin entgegen.
    „Legna!“
    „Bella, es ist so schön, dich zu sehen“, begrüßte Legna sie strahlend und umarmte die kleine Druidin vorsichtig, um ihren gewölbten Bauch nicht zu sehr zu drücken. Die beiden benahmen sich, als hätten sie sich Jahre lang nicht gesehen, und nicht nur eine Woche. Wahrscheinlich kam es daher, dass Bella unglaublich glücklich war, eine andere Frau zu sehen, und das auch ausstrahlte. Manchmal wurde Legna vom Überschwang anderer geradezu überrollt, und sie hatte nichts dagegen. Ein solches Gefühl zu empfangen gehörte zu den schöneren Erlebnissen.
    Isabella lachte, sie beugte sich etwas zurück, um ihre Freundin zu betrachten, und warf ihr volles schwarzes Haar über die Schulter. Es glänzte wie das Gefieder eines Raben. Isabella reichte der Empathin, die fast einen Meter achtzig groß war, nicht einmal bis zur Schulter. Alle Dämonen waren groß. Bella beschwerte sich oft, dass sie Genickstarre bekäme, wenn sie mit ihnen sprach, aber Legna hatte bemerkt, dass Bella nichts wehzutun schien, wenn sie Jacob küsste.
    „Du lügst“, warf Bella ihr nicht sehr eifrig vor. „Ich sehe aus, als würde ich einen kleinen Basketball unter meinem Kleid mit mir herumtragen. Ich bin erst im fünften Monat und habe es jetzt schon satt, so durch die Gegend zu watscheln.“
    „Ich brauche dich wohl nicht daran zu erinnern, dass das Baby zur Hälfte ein Dämon ist. Für Dämonen sind fünf Monate gerade mal etwas mehr als ein Drittel.“
    „Okay, dabei fällt mir ein, dass du nicht mehr meine Freundin bist. Löse dich bitte sofort in Rauch auf“, befahl Bella gespielt gekränkt, die Hände in die Hüften gestemmt, während sie die andere Frau wütend anfunkelte. Magdelegna lachte, begab sich zu der kleinen Druidin hin und legte ihr beruhigend den Arm um die Schulter. „Un d … “, seufzte Bella wehmütig, während sie Legnas Taille umfasste, „… außerdem hast du noch eine perfekte Figur.“
    „Na, na“, tadelte Legna sie sanft. „Wie geht es Jacob?“, erkundigte sie sich dann und führte Bella zu einer bequemen Couch in der Nähe eines schönen Fensters mit Glasmalereien, auf denen eine Waldlandschaft mit Tieren abgebildet war. Die Empathin spürte die Sorgfalt, mit der diese Bilder gemalt worden waren,
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