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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihre Lippen.
    „Die Nacht ist vorbei. Wir haben nicht mehr genug Zeit, um die Zeremonie zu beenden“, sagte er bedauernd.
    „Das bedeutet wohl, du und ich haben zum kommenden Beltane eine Verabredung.“
    „Es tut mir leid. Ich wollte, dass heute ein ganz besonderer Tag ist für dich. Ich dachte, er könnte vielleicht irgendwie ganz normal verlaufen … fast menschlich“, meinte er.
    „Was schiefgehen kann, geht auch schief bei einer Hochzeit. Das ist ganz normal, Jacob.“
    „Ja, aber welche Braut wird schon nach einem Kampf mit einem Monster auch noch geröstet?“, fragte er bitter.
    „Eine, die sich nicht rechtzeitig duckt. Na komm, Jacob. Tu das nicht. Wenn du ablehnst, was ich durch dich geworden bin, dann lehnst du auch ab, was ich bin … dann lehnst du mich ab.“
    „Niemals“, entgegnete er entschieden. „Ich werde dich niemals ablehnen.“ Er schwieg einen Moment. „Aber ich werde auch niemals leichten Herzens zusehen können, wie du dich in Gefahr begibst. Diesen chauvinistischen Teil meiner Liebe zu dir wirst du mir verzeihen müssen, Bella, aber ich werde mich niemals ganz wohl dabei fühlen, wenn ich sehe, wie du dein Leben aufs Spiel setzt.“
    „Glaubst du denn, dass es mir da anders geht, Vollstrecker? Weißt du nicht, wie schwer es für mich war, dich zurückzulassen, damit du mit diesem miesen Dreckskerl kämpfst? Ich weiß, wie mächtig er war. Ich habe es mit jeder Faser meines Körpers gespürt.“ Sie legte ihre Stirn in seine Halsbeuge. „Aber ich bin froh, dass du der bist, der du bist. Und wenn es nur deswegen ist, weil ich dann jemanden habe, den ich fragen kann … wird es irgendwann leichter?“
    „Wird was leichter?“
    „Das Töten, Jacob. Ich habe nie … nie vorsätzlich … Ist es immer so schwer?“
    „Immer“, sagte er gepresst. „Wenn es nicht mehr so ist, dann solltest du anfangen, dir Sorgen zu machen.“
    Sie nickte stumm, während er sie noch fester an sich zog.
    „Glaubst du, kleine Blume, dass du es eines Tages bedauerst, dass du mir begegnet bist?“, fragte er leise.
    „Ja“, erwiderte sie nur.
    „Ich verstehe“, meinte er tonlos.
    „Willst du auch ein genaues Datum wissen?“
    „Du machst dich über mich lustig“, begriff er plötzlich.
    „Nein, ich meine es todernst. Und ich habe ein ganz genaues Datum im Kopf.“
    Jacob lehnte sich etwas zurück, um ihr in die Augen zu sehen, und war verblüfft, als er sah, dass ihre Augen spitzbübisch funkelten.
    „Und welches Datum wäre das? Und wieso denkst du gerade an rosa Elefanten?“
    „Das Datum ist der 8. September, denn laut Gideon werden an diesem Tag wahrscheinlich meine Wehen einsetzen. Ich sage wahrscheinlich , denn diese Mischung aus menschlicher, druidischer und dämonischer DNA könnte auch zu einer längeren Schwangerschaft führen, als sie für einen Menschen normal ist. Und soviel ich weiß, bedauern Frauen an diesem Tag meistens, dass sie sich jemals von einem Mann haben anfassen lassen.“
    Jacob sprang auf, ließ sie herunter, packte sie bei den Armen und hielt sie fest, während er sie von Kopf bis Fuß musterte.
    „Du bist schwanger?“, wollte er dann wissen und schüttelte sie ein bisschen. „Wie lange weißt du es schon? Du kämpfst mit dem Monster, während du mein Kind in dir trägst?“
    „ Unser Kind“, korrigierte sie ihn empört, die Fäuste fest in die Hüften gestemmt. „Und Gideon hat es mir vor ungefähr fünf Sekunden gesagt. Also wusste ich nicht, dass ich schwanger bin, als ich gegen das Ding in den Kampf gezogen bin!“
    „Aber … er hat dich doch erst vor ein paar Tagen geheilt! Warum hat er es dir da nicht gesagt?“
    „Weil ich da noch nicht schwanger war, Jacob. Falls du es vergessen hast, wir haben in der Zwischenzeit miteinander geschlafen.“
    „Oh … oh, Bella …“, stammelte er und holte tief Luft.
    Er sah plötzlich aus, als müsse er sich dringend hinsetzen und in eine Papiertüte atmen. Sie half ihm, als er sich ungeschickt auf dem Altar niederließ. Er stützte sich mit den Unterarmen auf seine Schenkel, beugte sich vor und versuchte, zu Atem zu kommen. Bella biss sich auf die Unterlippe, um nicht loszulachen.
    So viel zu dem ruhigen, kühlen, besonnenen Vollstrecker, bei dessen Erscheinen jedem Dämon der Schreck bis ins Mark fuhr.
    „Das ist überhaupt nicht witzig“, knurrte er empört.
    „Ach ja? Du solltest mal sehen, wie du jetzt aussiehst“, frotzelte sie.
    „Wenn du mich auslachst, leg ich dich übers Knie, das schwöre ich
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