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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob
Autoren: Jacquelyn Frank
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spürte die Unruhe und die Zweifel in seinem Geist, doch er widersprach ihr nicht. Also wandte sie sich ihrer Aufgabe zu, hechtete, nur Sekunden nachdem Lucas durch das Glas gekracht war, hinter ihm her.
    Elijah wandte sich dem nächsten Nekromanten zu, einem kleinen pummeligen Typen, der aussah, als würde er sich vor Angst gleich in die Hose machen. Er warf ihm ein böses Lächeln zu und begrüßte ihn mit einem tiefen Knurren.
    „Komm her, Nekromant, mach es wenigstens ein bisschen spannend. Du weißt schon … im Kampf zu sterben ist ehrenvoll.“
    Als Antwort traf Elijah ein gemeiner Kraftstoß mitten in den Rücken. Die Wucht ließ ihn nach vorn stolpern, und es fühlte sich an, als habe man ihn gehäutet. Der Krieger war in der Lage, den Schmerz zu ignorieren, der gleich darauf folgte, denn er hatte sich darin geübt, auch noch mit sehr viel schwereren Verletzungen auf den Beinen zu bleiben. Während er sich zu seinem Angreifer umdrehte, gewann er wieder sein Gleichgewicht.
    „Lass ihn in Ruhe, du Monster!“
    Eine Frau! Und sie war fünfmal so stark wie die, die sie beschützte. Bevor Elijah etwas tun konnte, schoss ein Streifen aus weißem und braunem Licht in die Frau und warf sie zu Boden. Legna stieß einen Triumphschrei aus, als sie die andere Frau an der Kehle packte, sie zwang, reglos zu verharren, und ihr in die Augen starrte.
    „Eine Teufelsbrut bin ich? Direkt aus der Hölle, was?“, zischte sie böse, ein tierischer, dreifach nachhallender Laut. Die Wucht, mit der ihre Kräfte wiederkamen, erzeugte ein Schwindelgefühl in ihr, und der Einfluss des Mondes verstärkte ihre Wildheit. Ihr raubtierhafter Blick drang durch Linse und Netzhaut bis in das Bewusstsein der Nekromantin. „Sieh her, Zauberin, sieh dich selbst in der Hölle.“
    Legna rauschte durch jede Erinnerung, durch jede Quelle, in der sie bei ihrer Gefangenen Bilder der Angst finden konnte. Sie beutete das Bewusstsein der Frau aus, wie ein Bergarbeiter die Erde ausbeutet, und förderte wertvolle Sünden und teuflische Fehler zutage, die sie begangen hatte.
    Ingrid schrie, dass einem das Blut in den Adern gefror, als sie spürte, wie sie in ihre eigene Hölle gestoßen wurde, die ihr schon Angst eingejagt hatte, als sie sechs Jahre alt war. Sie wurde in eine Grube voller Flammen und Gift gestoßen und spürte, wie ihr das Fleisch von den Knochen fiel, während die Hölle ihren Namen schrie. Jedes Wesen und jedes Geschöpf, dem sie in ihrem Leben Unrecht getan hatte, begann sich aus dem vergifteten Teich zu erheben, in dem sie steckte, und alle streckten ihre Krallen nach ihr aus, packten sie und jaulten nach Rache.
    Sie war noch bei vollem Bewusstsein, als ihre Ankläger begannen, sie in Fetzen zu reißen. Sie starb unter Legnas Händen.
    „Die Hölle ist nur in deinem Kopf, Nekromantin“, flüsterte Legna ihrer besiegten Feindin zu, „und das gilt auch für den Tod, sobald du an ihn glaubst.“
    Unterdessen schwebte Gideons Astralleib über dem dritten Mann. Der Magier dachte fieberhaft nach, was er tun konnte, Gideon sah es in seinem lauernden Blick.
    „Ein Angriff wäre sinnlos. Du kannst mir nichts tun, Kleiner“, erklärte Gideon ausdruckslos.
    Unglücklicherweise begriff der Nekromant nicht, dass Gideon nur eine Tatsache feststellte.
    Der Nekromant begann, eine Wolke aus Gift herbeizuzaubern, und ließ sie um den Körperdämon herumwirbeln. Er gab ihr mit seiner Kraft einen Stoß, damit das Gift in die Zellen des Dämons eindrang. Gideon beobachtete, wie das Gift in ihn einsickerte, als würde er den Zug einer Ameisenkolonie beobachten. Da er sich jedoch in seiner astralen Form befand, konnte sich das Gift nirgendwo festsetzen und tropfte einfach wieder aus ihm heraus auf den Boden. Dem Nekromanten fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er das beobachtete. Dann wurde er von unerbittlichen silbernen Augen am Boden festgenagelt.
    „Wie tragisch, dass ein so schwaches und armseliges Wesen es geschafft hat, meiner Art so viel Schmerz zuzufügen“, bemerkte Gideon kühl. Dann verwandelte sich sein Astralleib mit einem einzigen Gedanken in seine feste Gestalt mit schnellen Reflexen und harten Muskeln. Mit wilder Eleganz sprang er vor und packte den Nekromanten am Hals, schwenkte die widerliche Kreatur mit einer einzigen Bewegung herum und schmetterte sie gegen die nächste Wand. So hatte er mehr Gegendruck, um das Leben aus dem zappelnden und um sich tretenden Zauberer herauszuquetschen. Nur mit der Kraft seiner Finger und
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