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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob
Autoren: Jacquelyn Frank
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trieben die Vollstreckerin vorwärts. Sie holte aus und zog dem widerlichen Monster die Fingernägel durch die Augen. Es heulte vor Schmerz und Wut auf und zuckte sofort zurück. Dann trat Isabella im Liegen mit voller Wucht nach dem Kopf des Dämons. Ein befriedigendes Knacken ertönte, als sie ihn traf.
    Sobald der Dämon am Boden lag, ging die Vollstreckerin auf ihn los. Sie kämpfte wie eine Wildkatze und hieb rücksichtslos auf seine empfindlichen Stellen ein. Wenn irgendjemand sie gesehen hätte, hätte er glauben können, sie spiele mit der mächtigen Kreatur, wie ein Kind mit dem Essen auf seinem Teller spielt, wenn es ihm nicht schmeckt. Der Dämon jaulte vor Schmerz und Frust, als das hübsche zarte Spielzeug, das er sich hatte greifen wollen, wie der Teufel auf ihn losging.
    Bella schickte ein schnelles Stoßgebet zu Jacob, bevor sie sich mit aller Kraft auf den Dämon warf. Sie ballte die Faust und zielte auf den verformten Brustkorb, der das vergiftete Herz verbarg.
    Der Schrei einer Wildkatze hallte klagend durch die Nacht.
    Jacob und Noah versuchten, den Nekromanten in ihrer flüchtigen Form zu überrennen, aber er hatte eine neue Barriere errichtet, um sich die beiden vom Leib zu halten. Der Vollstrecker und der König landeten wieder in ihrer normalen Gestalt auf den Füßen.
    „Wie zum Teufel kommen wir bloß an ihn ran?“
    „Die anderen sind nicht mehr im Gebäude. Wir brauchen nicht mehr an ihn heranzukommen“, erklärte Jacob finster. Er breitete die Arme aus und erschütterte im wahrsten Sinne des Wortes die Welt.
    Auf ein Erdbeben war der Nekromant nicht vorbereitet, und er reagierte instinktiv mit ganz menschlicher Furcht, als das Haus um ihn herum zusammenstürzte. Das durchbrach seine Konzentration, und im Bruchteil einer Sekunde nutzte Noah diesen Vorteil. Er stieß einen gewaltigen Hitzeball aus, sodass alles Brennbare mit einem Schlag in Flammen aufging. Nur den Bereich direkt um Jacob sparte er aus. Der Raum stand explosionsartig in Flammen. Der Nekromant schrie, als sein lächerlicher Mantel und der Rest seiner Kleidung zu Asche zerfiel. Der Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllte die Luft.
    Und im nächsten Augenblick war die Schlacht vorbei.
    Jacob und Noah verließen das Inferno. Noah war nicht in Gefahr, aber Jacob konnte die Hitze nur eine gewisse Zeit ertragen. Die beiden materialisierten sich auf dem Bürgersteig neben den anderen und brachten den Geruch von Rauch und Ruß mit sich.
    „Mmm … ein gemütliches Lagerfeuer, lieber Bruder“, lachte Legna, warf ihm die Arme um den Hals und ließ sich von ihm an sich drücken, während ungeheure Erleichterung sein Herz erfüllte.
    „Bist du okay? Sag mir, dass du okay bist“, bat er eindringlich und presste ihr fast die Luft aus den Lungen.
    „Mir geht es gut, Noah. Nichts passiert. Gideon meint, dass Isabella dafür gesorgt hat.“
    „Dem Schicksal sei Dank“, erklärte er aufgewühlt. „Dem Schicksal sei Dank für Isabella.“
    „Wo ist Isabella?“
    Keiner sagte etwas, und alle wandten sich zu Jacob um.
    „Weißt du es nicht?“, fragte Elijah.
    „Nein. Ich kann nicht … Sie ist nicht bei mir …“ Er legte den Kopf schräg, als würde er lauschen. „Warte … Sie ist in der Nähe … und sie ist aufgeregt. Verdammt, sie weint.“
    Wie auf Kommando verließen alle außer Elijah den Bürgersteig, jeder auf seine Weise, und folgten der Staubwolke, die Jacob war.
    Jacob materialisierte sich auf dem Boden der Baustelle und sah sich sofort nach Bella um. Erleichterung überkam ihn, als er sie auf einem Holzklotz in wenigen Metern Entfernung entdeckte. Schnell wie ein Gepard rannte er zu ihr hinüber und kam in dem Dreck um sie herum schlitternd zum Stehen.
    „Bella?“
    Sie sah zu ihm auf, als sie seine Stimme hörte, und Jacob konnte ein ersticktes Keuchen nicht unterdrücken. Den anderen ging es genauso, als sie die beiden erreichten. Isabella war bedeckt mit Dreck, Ruß und irgendeinem Glibber. Das Sauberste an ihr waren die beiden Spuren auf ihren Wangen, die ihre Tränen gezogen hatten.
    Und dann ihr Haar. Es stand ihr in kurzen verkohlten Stoppeln zu Berge, und kleine Rauchsäulen stiegen immer noch daraus auf.
    Wieder brach Bella in Tränen aus und schluchzte so heftig, dass Jacob auf die Knie fiel und sie in die Arme schloss.
    „Oh, Liebste! Pst! Alles wird wieder gut“, beruhigte er sie, drückte sie an sich und tröstete sie, so gut er konnte. „Was ist passiert?“ Sie roch furchtbar, sah furchtbar
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