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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob
Autoren: Jacquelyn Frank
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leicht reden.“
    „Mach dir keine Sorgen, Bella“, rief Legna, während sie sich schnell von Isabella zurückzog. „Legnas Reisebüro steht zu deiner Verfügung.“
    Mit einem sanften Plop ließ Legna die Druidin verschwinden. Die Männer warteten, bis Legna sich aus ihrer Konzentration löste und den Kopf wieder hob.
    „Gesund und munter“, meldete sie. Und dann, mit einem Grinsen, verschwand auch sie.
    Gideon stand gerade auf, als sich Bella und Legna in Noahs Haus materialisierten. Obwohl die Renovierung schon begonnen hatte, konnte sich Isabella des Gedankens nicht erwehren, dass ihre rußgeschwärzte Umgebung perfekt dazu passte, wie sie selbst sich im Moment fühlte und wie sie wahrscheinlich aussah. Sie entdeckte eine Steinbank und ließ sich mit einem Seufzer darauf nieder, während Legna zu ihr eilte. Die schöne Frau ergriff ihre Hand.
    Der urälteste Heiler trat dicht an die Vollstreckerin heran und hockte sich vor sie hin, während er sie langsam mit seinem Blick und mit seinen Sinnen abtastete. Aus schmalen silbernen Augen betrachtete er den Blutfleck, der sich unter Isabellas rechter Brust ausbreitete.
    „Du hast Glück, dass deine Lunge nicht durchbohrt wurde.“ Er griff nach einer Naht an der Hüfte ihres Brautkleids und riss sie mit einem Ruck ein Stück weit auf, wobei er eine große Wunde freilegte.
    Legna stieß einen mitfühlenden Laut aus, als sie sah, dass ein Stück Knochen herausragte.
    „Du bist hart im Nehmen“, bemerkte Gideon.
    Überrascht sah Bella ihn an.
    „Gideon … hast du mir tatsächlich gerade ein Kompliment gemacht?“, fragte sie und versuchte, schockiert zu klingen. Legna lachte schnaubend durch die Nase, und auch Bella musste lachen, doch dann keuchte sie vor Schmerz.
    „Vielleicht wirst du dir jetzt etwas mehr Mühe geben, einen Urältesten zu respektieren“, erklärte Gideon in seiner typischen Art.
    Mit halb geschlossenen Augen ließ Gideon seine Finger über den tiefen Ausschnitt ihres Kleids und über ihr Brustbein gleiten. Bella zuckte heftig zusammen, und Legna schnappte nach Luft.
    „Kannst du ihr nicht die Schmerzen nehmen?“
    „Genau das tue ich gerade“, erwiderte Gideon verblüfft, während er sich weiter konzentrierte. „Du musst dich entspannen, Bella“, befahl er, tastete nach der Wunde und begann damit, die Rippen unter ihrer Brust zu heilen.
    „Warte!“
    Isabella packte Gideon am Arm und presste die andere Hand gegen die Stirn, als würde sie plötzlich von heftigen Kopfschmerzen überfallen.
    „Ach, du meine Güte“, sagte Legna leise und musste kichern, als sie erkannte, was Gideon nicht sah. „Gideon, ich schlage vor, du wartest noch ein bisschen.“
    „Unsinn. Je länger wir warten, desto anstrengender wird es für sie.“
    „Erklär das mal ihrem zukünftigen Ehemann“, bemerkte Legna spitz und zupfte die Hand des Heilers mit zwei Fingern von Bella, als hätte er eine ansteckende Krankheit.
    Offensichtlich war Jacob trotz der Entfernung zwischen ihm und seiner Frau nicht bereit, Gideons Hand auf Isabella zu dulden, wenn er nicht dabei war. Gideon seufzte, aber er wartete, bis sich die drei mächtigen Dämonen wenig später in der großen Halle materialisiert hatten.
    Jacob fluchte leise und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, während er wie ein Haremswächter neben Bella Aufstellung nahm.
    „Lass dich nie“, erklärte er leise, „von einem anderen Mann anfassen, ohne es mir rechtzeitig zu sagen. Oder besser noch, lass dich überhaupt nie von einem anderen Mann anfassen.“
    „Jacob, das ist lächerlich“, tadelte sie ihn.
    „Gehorch mir einfach in dieser einen Sache, Bella.“
    Sie machte ein Gesicht, als wolle sie etwas entgegnen, aber es war ihr wichtiger, dass der Heiler seine Arbeit tun konnte, also zuckte sie halbherzig mit den Schultern.
    „Verzeih mir, Gideon“, sagte Jacob gepresst zu dem Heiler. „Bitte, mach weiter.“
    Gideon nickte und betrachtete den Vollstrecker einen Moment, bevor er sich wieder Jacobs verletzter Frau zuwandte. Er strich mit den Fingerspitzen über ihre Stirn und dann über die Reste ihrer verkohlten Haare.
    Das Knurren, das sich der Kehle des Vollstreckers entrang, war so erschreckend, dass Gideon zurückzuckte, als ob jemand versucht hätte, ihm die Hand abzubeißen. Als er seinen Blick hob und das wilde Flackern in Jacobs Augen sah, war er überrascht, dass der Vollstrecker nicht genau das getan hatte. Doch einen Lidschlag später schien Jacob sich wieder in der Gewalt zu haben und
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