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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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Denkweise erfahren hatte. Nicht nachdem er erkannt hatte, dass sie sich in so vieler Hinsicht ähnlich waren, weil sie in ihren jeweiligen Völkern beide eine ziemlich rätselhafte Rolle spielten.
    »Aber Drachen und geflügelte Dämonen sind Wesen der Finsternis«, wandte er ein. »Als Bestesbulzibar, verflucht sei sein Name, vor einem Jahrzehnt Korona unsicher machte, gab es keine Verhandlungen, sondern es kam umgehend zum Krieg.«
    »Dann sind Drachen und geflügelte Dämonen sich offenbar doch nicht so ähnlich«, erwiderte Cazzira listig.
    An diesem Punkt ließ Juraviel seine Argumentationskette enden, denn zwischen den beiden Arten aus der Finsternis existierten in der Tat beträchtliche Unterschiede. Die schon immer seltenen Drachen waren sterbliche, in Korona ansässige Geschöpfe, wohingegen die geflügelten Dämonen Wesen aus einer anderen Seinssphäre waren, Wesen, die jeden Riss in den Welten als Einladung auffassten, hervorzukommen und Korona zu terrorisieren. In den Legenden der Elfen hieß es, diese Risse würden durch die Bosheit in den Herzen der Menschen hervorgerufen, weswegen die Menschen bei den Elfen oft als Abkömmlinge der geflügelten Dämonen galten.
    »Ob er unser wohl irgendwann überdrüssig wird?«, fragte Juraviel. »Oder mutieren wir in seinen Schlangenaugen irgendwann zu Ungeziefer?«
    Cazzira verharrte lange in ihrer Körperhaltung, bevor sie den Kopf schüttelte. »Ich glaube, der Drache hat einen Narren an uns gefressen – oder zumindest an unserer Gesellschaft.«
    »Also wird Pherol uns niemals gehen lassen.«
    Cazzira zuckte nur mit den Schultern.
    Juraviel machte sich wieder daran, die hohen Wände seines Gefängnisses zu untersuchen. Er hielt Ausschau nach winzigen Vorsprüngen und Spalten, irgendetwas, das ihm einen Halt gab, wo er landen und wieder abheben konnte, um sich von seinen winzigen Flügeln nach oben tragen zu lassen. Doch das Gefängnis war wohl durchdacht, die Wände zu Schlacke gebrannt, die sich als vollkommen glatte Fläche an den Seiten entlang zog.
    Juraviel ging zu einem auf dem Boden liegenden Felsbrocken, setzte sich und ließ den Kopf in die Hände sinken.
    Cazzira trat hinter ihn, legte ihm die Arme um die Schultern, schob ihren Kopf ganz dicht heran und gab ihm einen Kuss auf den Hinterkopf. »Deine Freundin hat schließlich auch entkommen können«, sagte sie. »Das hat Pherol selbst zugegeben.«
    »Aus diesem Teil der Höhle«, erwiderte Juraviel.
    »Und vermutlich auch aus den Bergen, wenn sie wirklich so gut ausgebildet ist, wie du ständig behauptest. Du musst großes Vertrauen in sie setzen, mein Freund. Vielleicht führt Brynn Dharielle die To-gai-ru längst gegen ihre verhassten Feinde.«
    Juraviel griff nach oben und drückte sacht Cazziras Ellbogen. Er legte den Kopf in den Nacken, so dass er den Duft von Cazziras frisch gewaschenem Haar besser riechen konnte.
    Dann ließ eine unvermittelte Erschütterung den Boden unter ihren Füßen erbeben – die Schritte eines nahenden Drachen.
    Cazzira ließ von ihm ab und schlang die Arme um den Körper; trotzdem schien sie sich immer noch wohler zu fühlen als Juraviel, der einfach dasaß, den Oberrand der Höhle fest im Blick.
    Einen Augenblick später schob sich der Reptilienkopf über den Rand, nicht ganz so riesig wie bei der ersten Begegnung der Elfen mit dem mächtigen Pherol, sondern ungefähr so groß wie der eines Pferdes. Aber selbst in dieser verkleinerten Form war Pherols mit rotgoldenen Schuppen besetzter Schädel Furcht einflößend mit seinen spitzen, glänzenden Zähnen, die zu lang waren, um ganz von seinem geschlossenen Maul umfangen zu werden, und den über seiner Stirn emporragenden und bei seiner normalen Größe hellebardenlangen Hörnern. Am beängstigendsten aber waren seine grünlich-gelb leuchtenden Augen mit den schwarzen Schlitzen genau in der Mitte, Augen, die sowohl an ein Reptil als auch an eine Raubkatze denken ließen. Mit jedem Atemstoß quollen kleine Rauchwölkchen aus seinen Nüstern und hüllten das Gesicht des Drachen ein, sobald er sich vorwärts bewegte. Er trat vor bis an den Rand der Grube und sah sich suchend nach den Elfen um, dann ließ er sich, ebenso heftig wie wirkungslos mit seinen nun winzigen Flügeln schlagend, die kaum größer waren als Juraviels, hinunterfallen.
    Er landete unmittelbar neben den beiden Elfen, die von der Wucht des Aufpralls ein kleines Stück in die Höhe geschleudert wurden.
    Obwohl sie ahnten, dass Pherol ihnen nichts tun
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