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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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Dharyans begraben ? War mein Plan, die Behreneser zu bekämpfen, Lady Dassleronds Plan, dass ich mein Volk in die Freiheit führen sollte, nichts weiter als die törichte Ausgeburt unerfüllbarer Hoffnungen und Wünsche?
    Ich weiß es nicht.
    Dieses Eingeständnis ist für mich sehr schmerzlich, denn es bewirkt, dass die quälende Erinnerung an den Tod meiner Eltern mich unter einer Woge der Verzweiflung zu erdrücken droht. Und doch weiß ich, dass ich die Frage ehrlich beantworten muss. Ich muss die Möglichkeiten eines Aufstands, die Chancen jeder möglichen Schlacht, ehrlich abschätzen. Wenn ich To-gai gegen die Yatols führen soll, muss ich dies unvoreingenommen und ohne Selbstüberschätzung tun. Im Grunde meines Herzens wusste ich, noch bevor die Schlacht um Dharyan begann, dass irgendetwas nicht stimmte, dass alles viel zu leicht aussah, dass der Fehler des Yatols von Dharyan, der bereits mehrfach unter Beweis gestellt hatte, dass er kein Dummkopf war, viel zu schwerwiegend gewesen wäre. Vermutlich spürte ich die Gefahr, wie Ashwarawu auch. Aber wie wir alle war er zu geblendet von der Aussicht auf den entscheidenden Sieg, um auf solche Empfindungen zu achten.
    Ashwarawu glaubte an die Möglichkeit, die zum Greifen nahe vor uns lag, weil er daran glauben wollte – unbedingt!
    In dieser, der entscheidenden Prüfung, hat Ashwarawu auf ganzer Linie versagt.
    Nun muss ich mich genau mit dem auseinander setzen, was ich über diesen Mann weiß.
    Die erste Lektion, die Pagonel mir nach meiner Genesung erteilte, bestand darin, mir selbst das Eingeständnis abzuringen, dass ich wütend über die verpasste Chance war, wütend auf den Mann, der diese Chance vertan hatte. Ashwarawu war mir auf dem Kriegspfad zuvorgekommen und im Begriff, das aufzubauen, was ich mir am sehnlichsten wünschte, aber er hatte versagt und damit meinem – unserem – Anliegen großen, womöglich nicht wieder gutzumachenden Schaden zugefügt.
    Meine erste Aufgabe wird also sein, die Bitterkeit abzulegen, die ich Ashwarawu gegenüber empfinde. Ich muss genau prüfen, was ich über diesen Mann weiß. Ich muss seine Triumphe und sein Scheitern vorurteilsfrei und ohne Schuldzuweisung analysieren. Meine Aufgabe besteht darin, herauszufinden, was er richtig gemacht hat und was falsch, damit ich daraus lernen und mich in Zukunft besser vorbereiten kann.
    Heißt das, dass ich im Freiheitskampf erneut die Zügel in die Hand nehmen werde? Dass ich noch immer die Hoffnung hege, einen Aufstand To-gais gegen die verhassten Yatols anzuführen?
    Ja, durchaus, auch wenn ich im Augenblick nicht weiß, ob sich mir diese Möglichkeit jemals wieder bieten wird.
    Die Hoffnung ist noch lebendig, aber sie ist unendlich weit entfernt von meiner derzeitigen Wirklichkeit. Sie ist schlicht nicht mehr das Ziel meines Weges.
    Brynn Dharielle

1. Mit spielerischer Leichtigkeit
    Sein Blick wanderte an der senkrechten, fünfzig Fuß hohen Wand hinauf, dann blickte er über seine Schulter auf die winzigen Flügel und musste zu seinem großen Bedauern einsehen, dass sie bei weitem nicht kräftig genug waren, um ihn aus dem Loch zu tragen.
    Belli’mar Juraviel blieb nichts anderes übrig, als sich seufzend einzugestehen, dass er selbst dann noch längst nicht frei wäre, wenn es ihm irgendwie gelänge, aus dem Loch herauszuklettern. Er würde sich quer durch die Höhle des Drachen Pherol bis in die angrenzenden unterirdischen Gänge vorarbeiten und anschließend irgendwie einen Ausweg aus dem Pfad der sternenlosen Nacht suchen müssen. Nur, wohin sollte er sich dann wenden, nach Norden oder nach Süden? Jetzt, nachdem er die Doc’alfar und die Behausung eines dieser Riesendrachen gefunden hatte, lag es nahe, dass sein Weg ihn nach Norden, zurück nach Andur’Blough Inninness führen sollte, um mit Lady Dasslerond zu sprechen.
    Nun sah es nach Pherols Bekunden aber ganz so aus, als hätte Brynn diesem Alptraum eines Drachen entkommen können, und zwar in Richtung der Steppe To-gais. Gut möglich, dass sie längst ihrer Bestimmung nachging, einer Bestimmung, die zu überwachen eigentlich Belli’mar Juraviels Aufgabe war.
    Zudem gab es selbstverständlich auch noch seine feste Zusage an König Eltiraaz, nicht sofort mit den Neuigkeiten über die Doc’alfar in seine Heimat zurückzukehren.
    Und ebenso selbstverständlich waren dies alles rein hypothetische Überlegungen, denn Pherol war so ziemlich der unüberwindbarste Gefängniswärter, den man sich vorstellen konnte,
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