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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber
Autoren: R.A. Salvatore
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Alpinador, und das ist eine Gegend, in die kein Touel’alfar freiwillig einen Fuß setzen würde.«
    »Aber angenommen, du könntest deinem Volk berichten …«, deutete der Drache an.
    »… würde es trotzdem einen möglichst großen Bogen um den Pfad der sternenlosen Nacht machen«, konterte der Elf ohne zu zögern. »Warum sollten es die Touel’alfar auf einen Streit mit dir anlegen wollen? Wegen deines Schatzes? Der Schatz enthält nichts, was wir besonders schätzen, wenn du verstehst, was ich meine. Wir haben das aus Schwarzfarn gewonnene Silverel und obendrein ein verwunschenes Tal voller Magie. Im Gegensatz zu den Menschen übt Gold keine große Anziehung auf uns aus.«
    Der Drache dachte einen Augenblick darüber nach, dann nickte er und gab sich mit einem, wie Juraviel fand, aufrichtigen Knurren geschlagen. Juraviel fuhr daraufhin auf sehr anschauliche Weise in seiner Erzählung fort, indem er die zahlreichen Kämpfe, die er beschrieb, nachstellte und sich sogar ein paar zusätzliche ausdachte, die zu den spärlichen Requisiten passten, die ihm in der Grube zur Verfügung standen, einem einzelnen Zweig und einem halbwegs flachen Stein, den er sich wie einen Schild vor dem Körper halten konnte.
    Erschöpft legte er an der Stelle eine Pause ein, wo er Elbryan, Pony und Avelyn zum fernen Barbakan begleitete, ehe er mit den Flüchtlingen in den Süden zurückkehrte, wo es dann zu der Begegnung mit dem geflügelten Dämon kam. Er schloss mit den Worten: »Wir hatten praktisch keine Ahnung, dass diese Bestie jede unserer Bewegungen beobachtete, bereit, jeden Augenblick über uns herzufallen«, was vermutlich nicht ganz der Wahrheit entsprach, das Interesse des Drachen aber bestimmt bis zur Fortsetzung am nächsten Tag wach halten würde.
    »Du kannst doch nicht einfach an dieser Stelle aufhören!«, protestierte Pherol und stampfte mit seinem Fuß auf, eine Erschütterung, die Juraviel glatt vom Boden abheben ließ.
    »Aber ich muss«, erwiderte der Elf. »Ich kann eine so aufregende Schlacht nicht schildern, wenn ich zu erschöpft bin, um meine Rolle nachzuspielen. Gönne mir ein wenig Schlaf, bester Pherol.«
    »Schlaf?«, äffte der Drache ihn voller Argwohn nach.
    »Schlafen kannst du jahrhundertelang, aber wenn du wach bist, hast du deine Rolle zu spielen, kleiner Mann!« Und dann lachte er Feuer speiend, so dass Juraviel und Cazzira verschreckt den Kopf einzogen und sich hektisch in Sicherheit zu bringen versuchten.
    »Also schön«, räumte Pherol ein, als sich seine Heiterkeit wieder gelegt hatte. »Aber länger als ein Jahr werde ich euch nicht schlafen lassen! Ich will die Geschichte unbedingt hören.«
    Juraviel schüttelte nachdrücklich den Kopf und hatte große Mühe, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Ein Jahr? Er hatte eher an ein paar Stunden gedacht.
    »Nein, so lange nicht«, versuchte er zu erklären, nachdem er wieder einmal an den grundlegenden Unterschied zwischen Drachen und allen anderen Arten erinnert worden war. Diese Geschöpfe existierten seit dem Anbeginn der Zeit und waren Zeugen der ersten Sonnenaufgänge über Korona gewesen. Wenn sie nicht getötet wurden, lebten sie ewig, weshalb sie auch einen völlig anderen Zeitbegriff als selbst die langlebigen Elfen hatten. »Ich brauche nur ein paar Stunden, um mich auszuruhen und eine Kleinigkeit zu essen, dann werde ich dich rufen, mächtiger Pherol.« Er hatte kaum geendet, als ihm ein Gedanke kam. Er kratzte sich am Kopf und begann, sich auf dem Boden der Grube umzusehen.
    »Was ist?«
    »Ich suche nach einer Möglichkeit, wie sich die Geschichte besser ausschmücken ließe«, erklärte Juraviel. »Egal – mir fällt bestimmt etwas ein.«
    Pherol musterte ihn blinzelnd aus seinen gelblich grünen Augen, dann zuckte die Bestie mit den Achseln, ging in die Hocke und entfernte sich mit einem mächtigen Satz, der ihn mühelos bis zum Oberrand der Grube beförderte.
    »Was für eine ungeheure Körperkraft«, sagte Cazzira und blickte wie Juraviel zu der Stelle hinauf, wo der Drache soeben verschwunden war. Sie legte ihm den Arm in einer aufmunternden Geste auf die Schulter und schob ihren Kopf ganz nah an seinen, so dass Juraviel seine noch nicht ganz ausgereiften Pläne für ein paar Augenblicke in den Hintergrund gleiten ließ, um den Duft dieses wundervollen Wesens in vollen Zügen zu genießen. Dann drehte er leicht den Kopf und betrachtete ihre porzellanweiße Haut und die verblüffend blauen Augen.
    Wäre die verschollene Brynn
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