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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
Autoren: Michael A. Martin
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    Kapitel 1
     
     
    Romulus, Sternzeit 56828,8
     
    »Das ist wohl Ihr erster Besuch in Ki Baratan«, sagte die Frau, die hinter dem Agenten stand.
    Soviel zu ›je offensichtlicher, desto unauffälliger‹ , dachte der Agent und gab lautlos die Hoffnung auf, dass sie ihm genauso wenig Aufmerksamkeit schenken würde wie die Massen an Zivilisten und militärischen Offizieren, an denen er auf der zentralen Eyhon der Stadt schon vorbeigegangen war. Er wendete seinen Blick kurz von dem eleganten, blutgrünen Kuppelbau des romulanischen Senats ab, drehte sich um und betrachtete die Frau. Hinter ihm erstrahlte das antike Gebäude in der Morgensonne und reflektierte den türkisfarbenen Schimmer des friedlichen Apnex-Sees, der direkt dahinter lag.
    »Um ehrlich zu sein, ist das wirklich mein erster Besuch hier«, sagte der Agent und grinste breit. Er war davon überzeugt, dass sie nicht bemerken würde, wie unangenehm sich dieses spezielle Verhalten für ihn anfühlte. »Bis heute kannte ich die Großartigkeit von Dartha nur aus den Holos meines Großvaters.«
    Während sie ihn beäugte, bemerkte er, dass sie alt und ergraut war.
    Ihre Kleidung war schmucklos und unförmig, ihr runzliges Gesicht ernst, offensichtlich geprägt von zweihundert Lebensjahren voller Mühen. Er sah teilnahmslos zu, während sie misstrauisch und mit zusammengekniffenen Augen seinen leicht abgenutzten Reisetalar musterte.
    »Dartha?«, fragte die Frau, während sie ihn noch immer fest im Blick behielt. »Niemand hat die Hauptstadt des Imperiums mehr bei diesem Namen genannt, seit Neral an die Macht gekommen ist.«
    Der Agent schalt sich selbst, auch wenn er sich bemühte, seinen Missmut unter einer sorgfältig kultivierten Maske der Unempfindlichkeit zu verbergen. Obwohl sein Fehler verständlich war – ungefähr vergleichbar mit der Verwechslung des terrestrischen Konstantinopels des neunzehnten Jahrhunderts mit dem Istanbul des zwanzigsten – machte er sich dennoch Vorwürfe.
    »Vergeben Sie mir, 'lai «, sagte er und benutze damit die traditionelle ländliche Form der Anrede, die man gebrauchte, um Älteren gegenüber Respekt zu zeigen. »Ich bin erst heute angekommen, aus Leinarrh. Im Rarathik-Bezirk.«
    Ein nachgiebiges, verständnisvolles Lächeln zog ihre Mundwinkel nach oben. »Genau wie ich gedacht habe. Ich habe Sie sofort für einen Hveinn gehalten. Einen Bauern, der noch nie zuvor das Waith verlassen hat.«
    Der Agent zwang sein eigenes Grinsen, noch etwas breiter zu werden. Es ermutigte ihn, dass sie seinen ländlichen Rarathik-Dialekt überzeugend fand. Er blieb jedoch vorsichtig, denn diese scheinbar harmlose alte Dame war vielleicht, wie er selbst, nicht das, was sie zu sein vorgab. »Zu Ihren Diensten, 'lai . Sie können mich Rukath nennen.«
    Sie nickte bedeutsam, aber dezent in Richtung des Kuppelbaus – und der mit Disruptoren bewaffneten Wachen, die um die grünen, mit Ruatinit verzierten Minarette patroullierten, die ihn umgaben. »Dann erlauben Sie mir, Ihnen einen freundschaftlichen Rat zu geben, Rukath von Leinarrh. Starren Sie weiter so auf das Regierungsgebäude und ich werde Sie ›tot‹ nennen müssen. Oder gar Schlimmeres.«
    Der Agent erlaubte seinem Lächeln zusammenzufallen, was eigentlich eine Erleichterung war. Er täuschte nun Naivität vor, gemäß seines ausgiebigen Geheimdienst- und Taktiktrainings.
    »Denken Sie, dass mich diese Uhlans dort drüben wirklich erschießen würden? Nur fürs Gucken ?«
    »Beten Sie einfach, dass die kalten Finger von Erebus Sie zu unwichtig finden, um Sie in die Unterwelt zu reißen«, sagte sie mit einem mitleidigen Kopfschütteln. » Daold klhu .«
    Touristen , übersetzte der Agent den unvertrauten romulanischen Begriff für sich, als sich die alte Frau umdrehte und davonging. » Jolan'tru, 'lai «, sagte er zu ihrem davongehenden Rücken.
    Er wandte sich wieder dem Senatsgebäude zu und beobachtete, wie die Wachen ihre Runden gingen. Er zählte sechs, die momentan in Zweiergruppen marschierten, ihre arroganten, disziplinierten Blicke starr nach vorne gerichtet. Trotz der Warnung der alten Frau hätte er für sie ebenso gut unsichtbar sein können.
    Aber das ist kein Grund, selbstgefällig zu werden , dachte er und überprüfte den Chrono, der in den getarnten Subraum-Impulstransmitter eingebaut war, den er am Handgelenk trug. Die Zeit wurde knapp. Seit seiner heimlichen Ankunft auf Romulus am Tag zuvor hatte er Dinge beobachtet, die sehr wenige seiner Leute jemals
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