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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe
Autoren: Shari Low
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1. Kapitel
    Der Klingelton ihres Handys versetzte Talli in Panik. Hektisch durchwühlte sie den ihr am nächsten liegenden Papierstapel auf dem Schreibtisch. Ein Stapel Kataloge, stürzte polternd zu Boden.
    Das Handy klingelte unerbittlich.
    Als sie sich bückte, um die Bücher aufzuheben, stieß sie mit dem Ellbogen gegen den Venti Coffee Frappuccino mit Sahnehaube, den sie sich zehn Minuten zuvor bei Starbucks geholt hatte. Der Kaffee ergoss sich über ihre nackten Füße, sodass sie vor Schmerz aufschrie und instinktiv die Knie hochzog. Damit erschütterte sie den gesamten Schreibtisch, wodurch ein weiterer Stapel Dokumente, Proben und eine große Achtzehn aus Kristall ins Rutschen gerieten. Das Kristall zerschellte. Und das Handy klingelte immer noch.
    Mit nassen Füßen und völlig entnervt stellte Talli fest, dass ihre rechte Brust vibrierte. Seufzend angelte sie das Handy aus der Tasche ihres kaffeebefleckten Calvin-Klein-Shirts.
    »Guten Morgen. Grand Affairs of Chelsea, Event Agentur. Was kann ich für Sie tun?«
    »Tallulah Caston-Jones, bitte.« Die Stimme war schrill und fordernd.
    Beim Klang ihres vollständigen Namens musste Talli sich instinktiv schütteln. Ihre Mutter hatte darauf bestanden, dass sie ihn auf ihre Visitenkarten druckte, dabei wollte Talli, seit sie zwölf war, nur Talli Jones genannt werden.
    »Am Apparat«, antwortete sie ungeduldig.
    Sie musste das Gespräch rasch hinter sich bringen, damit sie sich wieder der sie so in Panik versetzenden Party zum achtzehnten Geburtstag widmen konnte. Kleine Anmerkung an sie selbst: Dringend neue Kristall-Achtzehn bestellen. Die Party fand schon in einer knappen Woche statt, und das Geburtstagskind, Cosima Carlton, hatte ihr soeben mitgeteilt, das Motto »Schneekönigin«, das sie sich in den Kopf gesetzt hatte, sei »völlig outdated«, und sie habe sich stattdessen für »Vampire und Dämonen« entschieden. Jetzt musste Talli eine Schneekanone, zwölf Iglus, sechsunddreißig Eisfiguren und ein Dutzend heulender Wölfe loswerden. Und in weniger als fünf Tagen Särge, Kreuze und mehrere Hektoliter falsches Blut auftreiben …
    »Hier ist Tabitha Deloite. Ich bin die beste Freundin von Cosima Carlton. Können Sie mir einen Riesengefallen tun? Ein paar von uns Mädels möchten Cosima gern ein Schmuckstück zum Geburtstag schenken. Eine Überraschung, versteht sich. Könnten Sie mir vielleicht ein Foto des Kleids schicken, das sie auf der Party tragen wird? Wir wollen natürlich, dass der Schmuck perfekt dazu passt.«
    »Äh … ja. Na klar.«
    »Sie sind super. Echt super.«
    Klick.
    Sofort machte Talli sich auf die Suche nach dem Laufstegfoto des Dior-Fummels. Wenn sie es nicht gleich tat, würde sie es vergessen – das war so sicher wie deprimierend. Wo hatte sie es bloß? Verdammt! Hastig blätterte sie einen Stapel Prospekte, Rechnungen und herausgerissene Zeitungsartikel durch. Ordnung hatte noch nie zu ihren Stärken gehört.
    »Ja!«, rief sie triumphierend aus, als sie endlich fand, wonach sie gesucht hatte: eine Amazonengöttin, die in einem Outfit, das so extravagant war, dass es an Kunst grenzte, über einen Laufsteg stöckelte.
    Ein zugegeben atemberaubendes Kleid, aber Talli würde so was niemals tragen. Sie war zwar fast so groß wie das Model und würde sich zur Not auch in Größe 36 quetschen können, aber so ein Look war ihr viel zu anstrengend. Ihr Schönheitsprogramm beschränkte sich auf Seife, Feuchtigkeitscreme und einen Fettstift für die Lippen. Und was ihren Stil anging: Jeans und T-Shirts, sonst nichts.
    Mit ihrem I-Phone machte sie schnell ein Foto von dem Kleid und schickte es an die Handynummer der Anruferin. Aufgabe erledigt. Die Ironie dieses Augenblicks würde ihr erst viel später klar werden. Sie hielt sich für besonders effizient. Als sie ihr dickes honigblondes Haar zu einem Knoten drehte und einen Bleistift hineinsteckte, ahnte sie jedenfalls nicht im Mindesten, dass ihre Aktion insofern perfekt zum Thema der Party passte, als sie damit das Tor zur Hölle aufstieß.

2. Kapitel
    Celebrity-Magazin, 15. Oktober 2012
Sensationelle Neuigkeiten für die gesamte Lovin’-Essex -Crew: Die Show toppte erstmals seit dem Start vor zwei Jahren die Quote von einer Million Fernsehzuschauern. Die Serie, entstanden als Konkurrenzformat zu Großbritanniens beliebtester Reality-Doku-Soap The Only Way Is Essex (oder wie wir in der Redaktion sagen: TOWIE – das lässt sich nach ein paar Gläsern Prosecco leichter schreiben),
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