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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe
Autoren: Shari Low
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goldenen Pailetten-String. »Wenn ich die Schlampe treffe, wird das jedenfalls sehr unangenehm für sie, das schwöre ich euch.«
    »Und CUT!« Edwina, die Regisseurin, bellte ihre Anweisung. Alle am Set gehorchten sofort. »Okay, gut gemacht, Mädels. Shiraz, dein Frust ist echt gut rübergekommen.« Sie stand von ihrem Stuhl auf. »Kiki, können wir noch kurz reden, Schätzchen? Zac, mein heißer Hengst, kommst du auch mit?«
    Zac zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Er hoffte nur, dass Edwina nicht wieder versuchte, ihn zum Mitmachen in der Show zu bewegen. Sie sagte dauernd, mit seinem Body sei er ein echter Quotentreiber, aber das kam für ihn nicht infrage. Schon der Gedanke an die Publicity war ihm ein Graus. Er wollte definitiv im Hintergrund bleiben. Auch heute war er nur am Set erschienen, weil er Lena und Minx zum Shoppen abholen wollte. Sie mussten ein Geburtstagsgeschenk für Tante Dottie besorgen.
    Sie folgten Edwina in eines der Nebenzimmer, einen Massageraum, in dem esoterische Musik dudelte, obwohl kein Mensch da war. Zac kam sich vor, als müsste er ins Büro der Schuldirektorin, dabei war er sich gar keines Verstoßes gegen die Schulordnung bewusst. Edwina hatte so was Autoritäres, schon allein durch ihre Größe, die stämmige Figur und die kurzen dunklen Haare mit den grauen Strähnchen. Eine Sünde, dass sie sie nicht färben ließ. Machte sie um Jahre älter, dabei war sie höchstens dreißig. Sie war auch nicht geschminkt. Und diese Nase konnte nun wirklich ein bisschen Abtönung vertragen …
    Verdammt, er war viel zu viel mit den Mädels zusammen. Er wurde ja schon richtig bilingual: fließend Englisch und Max Factor.
    Edwina hingegen sprach gerade reinstes Londonerisch. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und verlangte ihre gesamte Aufmerksamkeit.
    »Ich komme gleich zur Sache. Wir haben schon wieder so einen beschissenen Brief bekommen. Wir haben ihn gleich an die Polizei weitergeleitet, weil ein Foto von deiner Buchsignierung letzte Woche dabei war, Kiki.«
    Kiki fing an zu zittern. »Zeig mal.«
    »Ich glaube nicht …«, begann Edwina.
    »Ich möchte ihn sehen. Bitte.«
    Edwina nahm eine schwarze Kladde vom Counter hinter sich, blätterte kurz darin und zog ein Din-A4-Blatt heraus. In der Mitte war deutlich ein Bild von Kiki zu erkennen: Sie saß im Lakeside Shopping Center bei Waterstones an einem Tisch, vor sich einen Stapel Lovin’-Essex -Weihnachtsbücher. Das Foto stammte vom vergangenen Mittwoch. Zac wusste das so genau, weil er auch dort gewesen war. Und er war unschwer zu erkennen. Er stand direkt hinter Kiki und sah aus wie einer der Security-Typen, die ihr Management angeheuert hatte.
    Aber es war nicht das Bild, das ihn so besorgte, es waren die Worte, die darüberstanden, zusammengesetzt aus ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben.
    Stirb, Bitch! Stirb!

3. Kapitel
    Tallis Mutter bedachte sie mit einem derart tödlichen Blick, dass sich Tallis Zehennägel in den Burberry Biker Boots zusammenkrallten.
    Zumindest deutete sie es als tödlichen Blick. Seit der OP zwei Wochen zuvor hatte Arabella Caston-Jones’ Gesicht immer den gleichen Ausdruck, egal ob sie gerade wütend, glücklich, ängstlich oder traurig war. Es war wie zu einer Maske erstarrt und so geschwollen, dass es bestürzenderweise dem eines Kugelfisches nicht unähnlich war. Mit einem menschlichen Gesicht hatte es jedenfalls noch immer nicht die geringste Ähnlichkeit, schon gar nicht mit dem ihres Idols Carole Middleton, Mutter des jüngsten Neuzugangs des englischen Königshauses. Offenbar hatte der Schönheitschirurg einen kurzen Blick auf das Foto geworfen (ein Bild aus der Daily Mail , das die Familien Windsor und Middleton bei Wills und Kates Hochzeit zeigte), das Arabella ihm bei ihrem ersten Besuch vor die Nase gehalten hatte, und fälschlicherweise angenommen, seine neue Patientin böte ihm mehrere Tausend Pfund ihres Barvermögens für die Umwandlung in Prince Andrew.
    »Tallulah, wie konnte das passieren? Die Carltons weigern sich, ihre Rechnung zu begleichen. Sie behaupten, sie hätten dem Dorchester Hotel ein Vermögen als Entschädigung zahlen müssen, und die kleine Cosima sei so verstört, dass sie in ihr Haus auf den Bahamas flüchten musste. Die arme Kleine! Du weißt, wie empfindlich dieses Kind ist.«
    Talli biss die Zähne zusammen, um die Bemerkung, die ihr auf den Lippen lag, irgendwie zurückzuhalten. Die arme Kleine? Cosima war eine unerzogene, verwöhnte Göre, die ein Riesentheater
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