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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe
Autoren: Shari Low
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ihre goldene Dolce-&-Gabbana-Armbanduhr.
    »Äh … Tante Dottie, vielen, vielen Dank, aber wir müssen unbedingt anfangen zu arbeiten. Hab ich recht, ihr Süßen?«
    Lena liebte Tante Dottie sehr und würde sie niemals verletzen. Mit flehendem Gesichtsausdruck bat sie Minx, Zac und Kiki daher, ihr beizupflichten. Sie brauchten nicht lange überredet zu werden.
    »Mmh … Ja, wirklich, Mrs. Parker. Aber vielen Dank für den Kuchen.« Kiki zeigte ihre blendend weißen, perfekt geformten Beißerchen.
    Dot winkte ungeduldig ab. »Ihr habt ihn ja noch gar nicht probiert. Wie wär’s, wenn ich euch ein paar Stücke zum Mitnehmen einpacke? Minx, du isst doch wenigstens ein Stück, oder?«
    Zac sah, wie Minx das Gesicht verzog und nach einem großen Kuchenstück griff. Typisch Minx. Während Lena die Diplomatin, die Ruhige und Besonnene war, war Minx die Abenteuerlustige. Mit neunzehn war sie zu ihrem Freund Dale gezogen. Sie waren das coole Pärchen in der Show, sie hingen sehr aneinander; ihre gemeinsame Liebe zu Partys und Extremsportarten schweißte sie noch zusätzlich zusammen. Die Folge, in der sie gemeinsam Bungee-Jumping von der Tower Bridge gemacht hatten, war ein Quotenhammer gewesen, jetzt warteten sie auf die Erlaubnis, sich vom Shard abzuseilen. Seit sie ans andere Ende der Stadt gezogen war, sah Zac Minx nicht mehr so häufig wie Lena, aber er liebte sie trotzdem abgöttisch. Daher musste er unbedingt verhindern, dass sie wegen ihrer Abenteuerlust in Schwierigkeiten geriet. Oder in die Notaufnahme des Krankenhauses.
    Zac legte den Arm um Dots Schulter, was er regelmäßig tat, seit er groß genug dazu war. Die vierundsechzigjährige Dot Parker war die fast zwei Jahrzehnte ältere Schwester ihrer Mutter; sie hatte ihn und seine Schwestern großgezogen, seit ihre Mum sie zwanzig Jahre zuvor einfach verlassen hatte. Zac war damals fünf gewesen, die Zwillinge erst drei. Ihren Dad kannten sie nicht. Tante Dottie sagte immer, sie glaube, es sei der Typ von der Post gewesen, betonte aber auch, dass ihre Mutter diese pikante Mutmaßung nie bestätigt habe und man daher nicht sicher sein könne.
    Dot, geschieden und ohne eigene Kinder, verbrachte den größten Teil ihres Lebens mit einem Becher Tee in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand. Dieses Leben hatte ihr eine zerknitterte Haut beschert und ein heiseres Lachen, das man noch in den Nachbarstraßen hören konnte. Als die Kinder klein waren, hatte sie zwei Putzstellen gehabt, um sie durchzubringen. Noch immer trug sie grellrot geschminkte Lippen und schicke Schuhe und konnte im Nu eine toupierte Hochsteckfrisur zaubern. Sie war eine starke, optimistische Frau, die ihnen beigebracht hatte, was das Wichtigste im Leben war: eine Familie, eine ordentliche Arbeit und der Spruch »Solange es Bingo gibt, gibt es Hoffnung«.
    »Weißt du was, Tante Dottie. Ich komme morgen wieder vorbei, und dann lassen wir es uns so richtig schmecken.«
    Zac gab seiner Tante einen Kuss auf die Wange und lachte, als sie ihn kopfschüttelnd von sich schob. Er war ein erwachsener Mann mit eigener Wohnung, verdiente ganz annehmlich als Personal Trainer, sah aus wie ein Model aus der Men’s Health , war weit gereist (Benidorm, Fuengirola, Marbella), aber die Vorstellung, Tante Dot zu verletzen, war ihm ein Graus.
    »Du bist viel zu schön für diese Welt«, sagte sie mit stolzem Lächeln – ein Satz, den sie beständig wiederholte, seit er ein kleiner Junge war.
    Minx warf ihrem Bruder einen dankbaren Blick zu, weil er Tante Dot abgelenkt hatte. Zac küsste seine Tante noch einmal auf die Wange, dann nahm er Lenas Hand.
    »Okay, dann lasst uns gehen. Lena, Minx – Jezzer steht da draußen, also bleibt schön in meiner Nähe. Kiki, du gehst vor.«
    Kiki hatte sich im Laufe der beiden Staffeln von Lovin’ Essex als die Wilde etabliert, resistent gegen jede Form von Verbindlichkeit, ständig bikinizonengewachst und kampfbereit. Natürlich war das alles erfunden – aber das begriffen ihre hundertfünfundsechzigtausend Facebook-Freunde nicht.
    Um die Fassade zu wahren, hatten die Produzenten ihr streng verboten, weder Zac noch irgendein Detail ihrer Beziehung im Fernsehen zu erwähnen. Das passte ihnen beiden gut. Sie hatten sich erst kurz vor Ausstrahlung der ersten Folge kennengelernt, während eines fünftägigen Bootcamps, bei dem die weiblichen Stars der Show so richtig in Form gebracht werden sollten, bevor die Kameras wieder auf sie gerichtet wurden. Zac hatte es
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