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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
Autoren: Peter Rensch
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und plötzlich saßen sechs alte Damen plus meine Oma am Tisch und unterhielten sich ziemlich laut. Hatte ich geschlafen oder wie waren sie ins Haus gekommen? Sie beachteten mich anfangs überhaupt nicht, sondern löffelten eine Suppe, tranken aus den Gläsern ein rosafarbenes Getränk und hatten eine große Freude, sich wiederzusehen.
     
    „Hallo Kleine“, sagte eine Dame mit langer Nase zu mir.
    „Ich bin Lisbeth und komme aus Grönland.“ Die Dame neben ihr hatte weiche Gesichtszüge, aber ziemlich große Ohren.
    „Ich bin Acholde aus Island. Dort, wo die Feen und Gnome zuhause sind.“
     
    Die klein gewachsene Dame ihr gegenüber stellte sich als Markina von den britischen Inseln vor und Sambora, die ganz schwarze Haut hatte, war aus Amerika. Auch Else aus Australien und Tobioka aus Afrika warfen mir nette Blicke zu und stellten sich mir vor.
     
    Alle Augen waren auf mich gerichtet. „Setz Dich zu uns“, sagte Oma und ich nahm direkt neben ihr Platz.
     
    „Sie könnte es sein“, sagte Lisbeth und alle außer Acholde nickten. „Für diese Aufgabe müssen wir uns ganz sicher sein. Wenn es fehl schlägt, sind wir alle auf Ewigkeiten in Gefahr“, meinte Acholde mit ernstem Blick. „Ich habe den Schakalen in die Augen geschaut. Grässlich, gierig, hinterlistig und gefährlich“, erklärte sie und biss in eine Knoblauchzehe.
     
    „Wir müssen uns alle einig sein, ob sie es schaffen kann. Nur dann kann sie ihre Bürde tragen. Wir werden zwar erst in sieben Jahren wissen, ob sie die Mission erfüllen kann, aber sie muss vorbereitet werden“, sagte Oma und streichelte mir zart über den Kopf.
     
    „Der Siebenerrat muss heute bis Mitternacht einen Beschluss fassen, sonst wird es Angelina nicht tun dürfen“, mahnte Markina.
    „So soll es sein“, bestätigte Oma.
     
    „Dann sollten wir keine Zeit verlieren“, bemerkte Else und Tobioka stand auf. Sie zog einen kleinen Rucksack unter dem Tisch hervor.
    Oma nahm mich in den Arm, drückte mich ganz fest und flüsterte mir ins Ohr: „Dir wird nichts geschehen. Keine Angst. Du wirst den Jüngern von Tarakus begegnen. Wenn sie Dich verjagen, bist Du nicht bereit für die Aufgabe.
     
    Nur, wenn sie vor Deinen Seelenkräften in die Flucht geschlagen werden, können wir riskieren, dass Du zur Auserwählten wirst.“
     
    Ich nickte ganz brav, denn ich vertraute Oma. Und wenn sie sagte, dass mir nichts geschehen würde, so glaubte ich es. Tobioka legte eine Bastmatte auf die Erde, holte eine Rassel hervor und Räucherwerk. Während ich mich auf die Matte legte, stellten sich alle anderen um mich herum. Tobioka begann mit ihrem Ritual. Sie benutzte die Rassel, es rauchte und roch nach Räucherkerzen. „Halt“, hörte ich Oma noch rufen. „Wir müssen abbrechen.“
     

 
    Die Reise durchs Licht
     
    Doch schon schlief ich ein. Ich sah, wie ich über dem Körper schwebte. Oma kniete über mir und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Ich schwebte immer weiter nach oben, war umgeben von hellem Licht. Doch dann ruckelte es, ein Schatten ummantelte mich und es wurde kalt, eisig kalt.
     
    Riesige Vögel schwebten über mir. Ihre Flügelschläge erzeugten einen gewaltigen Wind und ich hatte das Gefühl, abzustürzen. Dann tauchten vor mir große Fratzen auf. Aus ihren Mäulern schossen Flammen hervor, die nach mir griffen. Sie tanzten um mich herum und ihre Zungen waren spitz wie Messer. Gierig tasteten sie nach mir, wollten mich packen und in den Abgrund ziehen. Doch mit einem Mal erfasste mich ein unbändiger Wille. Ich besann mich meiner Stärke und schickte ihnen in Gedanken kräftige Energieschübe entgegen. Die Fratzen wurden immer kleiner. Ihr Feuer erlosch und die Vögel zogen sich zurück. Ich schwebte auf ein großes, schwarzes Tor zu. Eine helle Frauenstimme rief mich.
     
    Komm in meine Welt. Hier wirst Du Prinzessin sein. Alles um mich herum war wunderschön. Golden schimmernde Ringe flogen mir zu, Edelsteine in den schönsten Farben. Doch hinter dem Lächeln der Frau, die mich gerufen hatte, sah ich plötzlich das Gesicht des Teufels. Ich stieß mich mit meinen Händen von dem Tor ab und flog weiter in einen prächtigen Garten.
     
    Rosen so groß wie Tannen, Äpfel dick wie Melonen und Möhren, die bis in den Himmel wuchsen.
     
    Der Garten des ewigen Lebens. Wer von den Früchten nascht, wird das Alter hinter sich lassen, stand auf einem weißen Schild mit silberner Schrift. Ich wollte nach einem Apfel greifen, doch dann sah ich, wie ein
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