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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
Autoren: Peter Rensch
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eine Person, die stark genug ist, das Buch zu finden. Ich glaube, Angelina, Du könntest das sein. Aber wir müssen abwarten und beobachten, wie stark Du wirklich wirst. Denn bist Du zu schwach, würde Deine Seele auf Ewigkeit ausgelöscht werden.“
     
    Ich hörte ihr gespannt zu, bekam eine Gänsehaut, doch spürte ich auch einen ungemeinen Willen, dieses Buch zu finden und die sieben Zeichen zu entdecken. Seit dieser Nacht war mein Leben komplett verändert. Ich hatte eine Aufgabe: Ich musste stark werden!
     
    Am nächsten Tag ging es weiter mit den merkwürdigen Ereignissen. Oma kochte stundenlang in der Küche und zwar ziemlich seltsame Sachen. Es roch nach Kräutern, Gewürzen, die mir völlig unbekannt waren. Ich fragte Oma, warum sie soviel kochen würde. Sie meinte mit einem rätselhaften Lächeln, dass wir heute Besuch bekämen. Ich wollte wissen, wer denn käme und Oma sagte nur: „Ganz nette Freundinnen. Du wirst sie alle kennenlernen. Es ist ein großer Tag für uns alle.“
     
    Mann, war ich plötzlich gespannt. Eigentlich genoss ich die Zweisamkeit mit Oma, doch hatte ich mit einem Mal Lust, neue Leute kennenlernen. Was mir übrigens auffiel, war, dass ich Omas Gedanken nicht lesen konnte. Sie umgab eine undurchdringliche Aura und wirkte immer etwas geheimnisvoll. Das war schön für mich, denn sie war momentan der einzige Mensch, der mich überraschen konnte. Ansonsten wusste ich immer schon, was mir meine Eltern zum Geburtstag schenken wollten oder was sie mit mir vorhatten. Manchmal war das nervig, denn spontane Freude kam nur selten bei mir auf. Das führte oft dazu, dass Menschen, die mir etwas Gutes tun wollten, glaubten, ich wäre enttäuscht oder einfach nur undankbar. Aber was sollte ich tun? Auf überrascht machen? Nein, dazu war ich zu ehrlich. Schauspielern lag mir nicht.
     
    Ich ging in den Garten, während Oma weiter ihr Menü zauberte und genoss die wundervollen Blumen. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Vögel zwitscherten und plötzlich hörte ich eine krächzende Stimme. Ich drehte mich um, doch kein Mensch war in meiner Nähe. Nur ein Rabe saß auf einem Ast des Apfelbaums, der direkt neben dem kleinen Teich stand, in dem sich Kröten tummelten. Wieder hörte ich die Stimme: „Angelina. Angelina. Bist ein hübsches Mädchen.“
     
    Ich erschrak, als ich feststellte, dass es der Rabe war, der zu mir sprach.
    „ Du musst keine Angst haben, Angelina. Du verstehst mein Krächzen. Das können nicht viele.“
     
    Ich trat näher an den Raben heran und fragte ihn nach seinem Namen: „Malu ist mein Name und ich bin uralt.“
    „Wie alt denn?“, wollte ich neugierig wissen.
    „777 Jahre und 7 Tage“, antwortete er und drehte seinen Kopf zur Seite.
     
    Ich hatte in letzter Zeit so viele merkwürdige Dinge erlebt, dass ich gar nicht mehr verwundert war, einem sprechenden Raben zu begegnen.
     
    „Und was willst Du von mir?“, fragte ich ihn keck.
    „Das weißt Du nicht?“, erwiderte er fast schon enttäuscht.
    „Nein, sag es mir“, forderte ich ihn auf.
    „Ich bin Malu, Dein Rabe ... Ich habe lange auf Dich gewartet. Jetzt haben wir uns gefunden.“
    „Aha, und was heißt das?“
    „Du kannst mich immer rufen und ich bin für Dich da“, erklärte er mir.
    „Danke, Malu. Werde ich tun. Und was willst Du dafür?“
    „Angelina, Angelina. Nichts. Nur Dein Vertrauen“, krächzte er und flatterte davon.
     
    Malu war also mein Rabe. Mir war damals noch nicht klar, welche große Bedeutung er in meinem Leben spielen würde.
    Vergnügt ging ich zurück zu Oma und fragte, ob sie Malu kennen würde. Sie war recht unbeeindruckt, ließ sich nicht vom Kochen abhalten und antwortete trocken: „Ja, Malu ist Dein Rabe.“
     
    Oma kannte Malu? „Hast Du auch einen Raben?“, fragte ich sie.
    „Nicht mehr. Der Rabe bin jetzt ich. Ich bin so alt und habe so viel erlebt, da habe ich ihn ganz aufgenommen.“
    Auch diese Erklärung hinterließ Rätsel bei mir, doch ich wollte nicht weiter fragen, weil ich sicherlich noch zu klein war, um all das zu verstehen.
     
    Der Nachmittag nahte und ich saß im Wohnzimmer. Ich las ein Buch und Oma hatte alles wunderschön gedeckt. Rote Kerzen standen auf dem Tisch. Knoblauch hatte sie um die Teller verteilt sowie Wacholder, Weihrauch und Rosenblätter. „Wann kommt der Besuch?“, fragte ich. Oma lächelte: „Sie sind gleich bei uns.“
     
    Mit einem Mal hörte ich so ein Surren oder leises Fauchen. Ich blickte mich um, sah einen Lichtschein
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