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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
Autoren: Peter Rensch
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ich die Tiger in Schach halten konnte.
     
    Ich blieb ruhig, doch sah die Schlucht hinter mir nicht. Plötzlich trat ich ins Leere und rutschte ab. Ich konnte mich im letzten Moment mit der rechten Hand an einer Wurzel festhalten, doch lange würden meine Kräfte nicht reichen. Ich kämpfte, entwickelte unbändige Kräfte. Und mit einem Mal tauchte Arkus auf. Entschlossen trieb er die fauchenden Tiger in die Flucht, packte meine Hand und zog mich nach oben. Er drückte mich fest an sich und mir war klar, dass er über unsere Gedankenverbindung meine Gefahr wahrgenommen hatte. Seitdem wich er nicht mehr von meiner Seite. Und als wir am übernächsten Tag bei Sonnenaufgang die Heimat der Damäros erreicht hatten, wurden wir jubelnd und herzlich in Empfang genommen.
     
    „Die Zeit des Schweigens ist beendet“, begrüßte uns der Vater von Arkus und nahm uns beide in die Arme.
     

 
    Zwei Tage und zwei Nächte tanzten und feierten wir pausenlos. Dann war es soweit. Arkus begleitete mich in der Vollmondnacht zur Höhle des Wolfes.
     
    „Du darfst nicht das Sonnenlicht erblicken, während der drei Tage. In der Höhle ist Essen vorhanden. Alles wurde für Dich auf dem Altar zurecht gelegt“, erklärte mir Arkus. „Aber Du wirst nichts sehen können. Nur Deine Intuition kann Dich leiten.“
     
    In der dritten Nacht warte ich hier auf Dich. Und unsere Hüter wachen hier vor dem Eingang, damit Du nicht vorzeitig das Äußere suchst.
    Vertraue Dir und unserer Liebe. Wenn Du in der dritten Nacht in meine Arme fällst, werden wir unsere Zeremonie feiern und ein Paar für die Ewigkeit sein. Und denke daran. In der Höhle darfst Du keine Zauberkräfte anwenden. Nur menschliche Fähigkeiten sind erlaubt. Sonst findest Du nicht den Weg ins Innere.“
     
    Arkus gab mir einen Kuss und dann verschwand ich in der Höhle. Anfangs stieß ich mit allen Körperteilen gegen Felsen und Baumstämme. Es war fast unmöglich, sich in der Dunkelheit zu orientieren. Ich versuchte, die Gedanken an das Sehen der Augen abzuschalten und die innere Stimme zu aktivieren. Doch ich hatte Schwierigkeiten, weil mein Kopf so voller Gedanken war.
     
    In der ersten Nacht war Schlafen fast unmöglich. Jedes Geräusch ließ mich aufzucken. Ich tastete, ob jemand in meiner Nähe war. Doch ich schien alleine zu sein. Außerdem hoffte ich, mein Zeitgefühl zu behalten, damit ich wusste, wann die dritte Nacht hereingebrochen war.
    Am dritten Tag konzentrierte ich mich auf meine Meditation. Die innere Ruhe kehrte ein und ein tiefes Vertrauen in mich und mein Schicksal. Plötzlich fand ich mich in der Dunkelheit zurecht. Erreichte den Altar mit Essen und Trinken. Je mehr ich mich konzentrierte, desto besser war meine Orientierung in der Dunkelheit.
     
    Ich konnte in dieser Zeit viel nachdenken und alte Erinnerungen kamen in mir auf. Ich musste an meine Kindheit denken, die Zeit mit Oma und die Abenteuer, die mich letztlich hierhergeführt haben. Da ich in der Dunkelheit von Sinneseindrücken nicht abgelenkt wurde, waren alle Gedanken ganz klar und rein. Die Erinnerungen waren ungemein intensiv und eigentlich konnte ich erst jetzt viele Belastungen verarbeiten. Wunden auf meiner Seele wurden geschlossen und Glücksmomente blühten in mir auf wie Blumen.
     
    Ich fing an, mich wohl zu fühlen, denn ich vermisste immer weniger das Sehen. Mein Hören und Fühlen wurde intensiver. Dann nickte ich ein und wachte urplötzlich auf, weil ich ein Geräusch gehört hatte. In der Dunkelheit sah ich zwei funkelnde Augen. Sie erinnerten mich an die Augen eines Wolfes. Er schlich um mich. Ich blieb ruhig und hatte kein bisschen Angst, denn ich konnte wahrnehmen, dass er mir nichts Böses tun wollte.
     
    „Du hast Dich gefunden“, sprach er mit einer sanften Stimme.
    „Du bist ganz Dein Ich. Es wirkt und lebt in Dir. Nun kannst Du Dir auf allen Wegen vertrauen.“
    Ich hörte gespannt zu. „Ich habe Dich die ganze Zeit beobachtet und sehen können, wie Dein Inneres gewachsen ist. Nun bist Du bereit für die Zeremonie ... Du erhältst nun von mir Deinen ganz persönlichen Lebensspruch, der Dich immer begleiten wird. Er lautet:
     
    „Viele Worte wirst Du in Deinem Leben hören, Menschen Deine Wege stören. Viele Ziele musst Du erreichen, stets Dein Schicksal gut begleichen. Egal, ob Liebe, Kummer, Glück und Schmerz. Höre auf die innere Stimme und Dein gutes Herz.“
     
    Ich durfte den Wolf zum Abschied streicheln und dann schickte er mich aus der Höhle. Ich wusste
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