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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
Autoren: Peter Rensch
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dass ich nach meiner langen Reise erst wieder lernen musste, ein normales Leben zu führen. Bodenständigkeit war mir fremd und Langeweile hatte ich die letzten Jahre nie gehabt. Auch Vertrauen in die Zukunft musste ich mir erst wieder aneignen.
     
    Zuvor war jeder Tag ein Kampf ums Überleben und ich hatte gar keine Zeit, an ein Morgen zu denken. Zurechtfinden in meinem Leben, für Klarheit sorgen, das schienen meine neuen Aufgaben zu sein. Und auch darauf freute mich und war bereit, neue Erfahrungen zu sammeln. Ich war sehr gespannt, wie mich Oma in Empfang nehmen würde. Vielleicht traf ich erneut den Kreis der Weißen Hexen. Ich war ebenso neugierig, ob meine Eltern mein Zimmer noch im Ursprungszustand gelassen hatten und welches Leben sie jetzt führten. Und was war mit meinen Klassenkameraden? Sie standen jetzt kurz vor dem Abitur. Und ich? Keine Schulausbildung, keine Freunde mehr hier in dieser Region. Oje, langsam landete ich wieder auf dem Boden der Realität und mir wurde bewusst, dass mich einige Fragenzeichen und Herausforderungen erwarteten.

 
     
    Ich näherte mich der Siedlung, in der ich einst gelebt hatte und somit dem Haus meiner Eltern. Alles war verändert. Die Bäume waren höher, einige Häuser waren renoviert und ich erkannte einige Nachbarn, die Gartenarbeiten erledigten. Dann war es soweit. Hausnummer sieben. Dort hatte ich gewohnt. Doch das Haus war völlig anders. Die Pflanzen und Blumen verdorrt, der Rasen im Vorgarten lange nicht mehr gemäht und der Verputz heruntergekommen. Das Haus strahlte keine Freude mehr aus. Ich schaute nach dem Klingelknopf. Kein Namensschild mehr.
     
    Ein seltsames Gefühl überkam mich. Bedrückt und mit einer Beklommenheit im Herz wollte ich den Knopf drücken, als ich hinter mir eine Frauenstimme hörte.
    „Tu das nicht“, sagte sie. Als ich mich umdrehte, blickte ich in die Augen von Lisbeth, der Weißen Hexe.
    „Was ist geschehen?“, fragte ich angespannt. „Eine lange, lange Geschichte“, erklärte sie. „Hier ist nicht der Ort, um darüber zu sprechen.
    „Wo können wir hingehen?“, wollte ich wissen.
    „Gehen wir zum Haus Deiner Oma. Dort warten die anderen Weißen Hexen.“
     
    „Schön“, freute ich mich. „Omas Haus. Wie lange habe ich auf das Wiedersehen gewartet.“
    Lisbeth ging mit mir in den nahe gelegenen Wald, dort übergab sie mir einen golden schimmernden Stab mit den Worten: „Er ist von Deiner Oma. Mit ihm kannst Du fliegen, wenn die Sonnenstrahlen Dich tragen und in der Nacht im Schein des Mondes.“ Sie nahm ihren Stab und ich den von Oma und wir flogen durch die Lüfte, immer in den Strahlen der Sonne.
     
    Pipo fand das riesig, hatte keine Lust, selbst zu fliegen und blieb in meiner Hosentasche stecken. Ich fand es riesig, selbst fliegen zu können und beobachtete von oben die Landschaft. Ein überragendes Gefühl, frei wie ein Vogel ... Nach gut einer Stunde landeten wir im Garten meiner Oma. Wir gingen ins Haus und alle saßen am Tisch.
     
    Acholde, Markina, Tobioka, Sambora, Else und Lisbeth nahm mir gegenüber Platz. „Ist Oma noch in der Küche?“, frage ich voller Vorfreude. Ein beklemmendes Schweigen ließ mich misstrauisch werden. „Angelina“, begann Acholde. „Deiner Oma geht es wundervoll. Sie ist nach 677 Jahren in das ewige Reich der Weißen Hexen gegangen. Sie ist unter uns, aber nicht mehr in ihrem leiblichen Körper. Sie ist in der anderen Welt, in die wir alle eines Tages gehen.“
    Ich begriff sofort: Oma war gestorben. Eine Traurigkeit kam in mir auf, aber auch ein frohes Gefühl. Denn jetzt hatte Oma Frieden, konnte über mich wachen, denn ich war fest davon überzeugt, dass der Tod nicht das Ende war.
     
    „Habt ihr sie für heute eingeladen?“, fragte ich. „Natürlich“, antwortete Markina. „Sie ist uns immer ganz nah. Und sie ist uns allen nach ihrem Tod schon begegnet.“
    „Hallo Oma“, begrüßte ich sie.
    „Und noch etwas“, fuhr Markina fort. „Du hast die Mission mit Bravour gemeistert. Du sollst an Stelle Deiner Oma Mitglied im Kreis der Weißen Hexen werden. Du  bist noch jung, aber reif dazu. Das hat uns die Mission, die Du hinter Dir hast, gezeigt.“
     
    Ich war baff und sprachlos. „Du musst als Weiße Hexe immer zum Wohle der Menschheit handeln“, erklärte Sambora, „stets das Gute im Auge haben und helfen, das Böse in Schach zu halten. Wenn wir Dich rufen, musst Du uns folgen, denn nur zusammen können wir unsere Kräfte wirkungsvoll
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