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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
Autoren: Peter Rensch
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mir gleich, dass sie geheiratet hatte. Und zwar ihre große Liebe, den Bruder von Arkus.
    Arkus und ich sprachen anschließend stundenlang über unsere Erlebnisse und dann führte er mich zu seinem Vater, der auf einem Fels am Rande des Lagers saß. Er schaute mich wohlwollend an und ich verbeugte mich vor ihm.
     
    „So wie es bei den Damäros Brauch ist, bat mich mein geliebter Sohn Arkus, Dich zu fragen, ob Du seine Begleiterin in die Ewigkeit werden willst. Doch bevor Du Dich entscheidest, will ich Dich aufklären.“
    Ich jubelte innerlich vor Glück, dann fuhr er fort:
     
    „Du und Arkus, ihr werdet nach der Einheits-Zeremonie auf Ewigkeit ein Bund sein, der niemals zu lösen ist. Alles müsst Ihr gemeinsam entscheiden und für das Gute kämpfen. Vor der Zeremonie müsst ihr sieben Tage gemeinsam in der Einsamkeit verbringen, ohne ein Wort zu sagen. Schweigen wird Euer Begleiter sein. Wenn ihr dann noch immer gemeinsam die Ewigkeit bestreiten wollt, wirst Du drei Tage und Nächte in der Höhle des Wolfes verbringen. Danach bist Du bereit, eine von uns zu werden.“
    Ich nickte, war ungemein aufgeregt und sagte: „Ja, das will ich gerne tun.“
    Dann umarmte mich Arkus und sein Vater sagte: „Dann werden wir heute feiern zu Euren Ehren und vor Aufgang der Sonne geht ihr auf den Weg des Schweigens.“
    Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich bedankte mich bei Arkus Vater und ging mit Arkus spazieren.
     
    „Mein Glück ist vollkommen. Ich freue mich auf die Zeit des Schweigens mir Dir“, erklärte Arkus mit hell erleuchteten Augen.
    „Und was erwartet mich in der Höhle des Wolfes?“, wollte ich wissen.
    „Das weiß niemand. Jeder erlebt den Übergang zu einem Damäros auf andere Weise. Wenn Dein Blut so ist wie das unsrige, verfügst Du über alle unsere Kräfte. Dann bist Du wie ich.“
    Ich wollte die Zeit bis zu unserer Zeremonie so schnell wie möglich hinter mich bringen und eine Damäros sein, so wie Bandira, so wie Arkus.
    Am frühen Abend fand im Lager der Damäros ein Fest für uns statt. Das Lager bestand aus Holz- und Steinhäusern, Höhlen, hohen Türmen und war umgeben von golden glitzernden Mauern. Sie dienten als Schutzschild, das als undurchdringbar galt, weil es aufgeladen wurde mit der einen Energie der Sonne.
     
    Ich tanzte mit Arkus, sprach mit Bandira, die kein Wort über die Höhle des Wolfes verlor. Auch sie war dort drei Tage und Nächte. Bandira wirkte verändert. Sie war selbstbewusster, noch wunderschöner, sah majestätisch aus und hatte ganz klare Augen. Sie ging ganz gerade, sprach ruhig und überlegt. Aber sie war genauso fröhlich und herzlich wie früher.
     
    Die Feier ging ungemein schnell vorüber und dann nahm mich Arkus an die Hand: „Sieben Tage müssen wir schweigen. Mein letzter Satz davor lautet „Du bist meine größte Liebe.“
    Ich erwiderte: „So wie Du meine!“
     
    Dann liefen wir in die Dunkelheit. Vorbei an dem Lager der Damos, begleitet vom Sternenhimmel. Als wir eine kleine Waldlichtung erreicht hatten, suchten wir nach Beeren und Kräutern. Wir brauchten keine Worte, denn wir verstanden uns auch schweigend.
     
    Während wir unser Essen zu uns nahmen, lauschten wir den Stimmen des Waldes. Nie hatte ich die Natur so eindringlich wahrgenommen wie in dieser Zeit der Stille. Die Vögel, Bäume, Pflanzen und Waldtiere wirkten so vertraut und ich hatte immer mehr das Gefühl, eins zu sein mit der ganzen Natur.
    Je länger unsere Zeit der Stille dauerte, desto mehr lernte ich es, auf meine innere Stimme zu hören. Arkus und ich kamen uns so nahe wie nie. Wir hatten das Gefühl, miteinander zu verschmelzen. Wir ahnten unsere gegenseitigen Handlungen voraus, teilten uns Gefühle ohne Worte mit und jede Berührung war so ungemein tief. Ich genoss jede Minute und war jetzt noch sicherer, dass Arkus der Mann für meine Ewigkeit war.
     
    Als er am vorletzten Tag alleine in den Wald ging, um neue Beeren, Wurzeln und Kräuter zu besorgen, saß ich tief versunken an einem Baum. Die Sonne strahlte auf meine geöffneten Handflächen und ein seichter Wind bewegte die Blätter.
     
    Ich hörte ein Rascheln im Gebüsch und glaubte, Arkus würde zurückkommen. Doch als ich die Augen aufschlug, sah ich, wie sich zwei Tiger näherten. Ich wollte um Hilfe schreien, doch dann wäre der Bann der Stille gebrochen worden. Ich zauberte einen Feuerkreis um mich herum, doch die Raubkatzen hielt das nicht ab. Vorsichtig entfernte ich mich vom Wald. Ich ging rückwärts, damit
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