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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition)
Autoren: Lena Diaz
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Finger an die Hutkrempe und grinste noch breiter. Verwirrt schüttelte Amanda den Kopf.
    Die übrigen Streifenwagen hatten hinter dem Staatspolizisten gehalten und bildeten dort ebenfalls einen Halbkreis. Die Sirenen hatten sie zwar abgestellt, aber die Polizeilichter blitzten immer noch. Sie war umzingelt. Hielten die sie für eine Bankräuberin? Ihr Unbehagen wuchs, und sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sollte sie aus dem Auto steigen und die Hände hochheben? Was, wenn die Polizisten sie für gefährlich hielten? Würden die sie erschießen, ehe sie sich ergeben konnte?
    Das Geräusch eines starken Motors in der Ferne durchbrach die Stille. Was hatte das zu bedeuten? Amanda riss die Augen auf, und ihr Herz vollführte einen kleinen Luftsprung, als sie den vertrauten schwarzen Mustang auf die Polizeiautos zurasen sah.
    Logans schwarzer Mustang.
    Er brauste durch eine Lücke zwischen den Streifenwagen und bremste fünf Meter entfernt mit quietschenden Reifen, bis er nur noch Schritttempo fuhr, dann wendete er den Wagen.
    Verblüfft beobachtete sie, wie er aus dem Auto stieg. Er trug immer noch dieselben Baumwollshorts, hatte sich aber ein weißes T-Shirt angezogen. Sein normalerweise akkurat frisiertes Haar war feucht und zerzaust, und Amanda musste bei seinem Anblick unwillkürlich lächeln.
    Er ließ sie also doch nicht einfach so gehen.
    Sie riss die Fahrertür auf und runzelte wütend die Stirn, als das schmerzhafte Ziehen in ihrer Seite sie zwang, sich langsamer zu bewegen, als sie wollte. Sie stürzte auf ihn zu, sodass sie sich auf halbem Weg trafen, blieb jedoch kurz vor ihm stehen.
    Er nahm seine Sonnenbrille ab und hängte sie vorn an sein T-Shirt. Zur Hölle, er sah in den Shorts mindestens genauso sexy aus wie in seinen verfluchten Anzügen. Sie sehnte sich so sehr danach, ihn zu berühren, dass sie die Fäuste ballen musste, um nicht die Hand nach ihm auszustrecken. Wenn er sie wirklich wollte, musste er den ersten Schritt machen.
    Seine Gesichtszüge wurden unerbittlich, als er sie mit durchdringendem Blick anstarrte. »Du steigst nicht in dieses Flugzeug.«
    Enttäuscht zog sie die Augenbrauen hoch. Das war nicht ganz, was sie erwartet hatte. »Ach, tatsächlich? Und was sollte mich daran hindern?«
    Er ließ den Blick über die Streifenwagen um sie herum schweifen und musterte sie dann mit einem Gesichtsausdruck, als hätte sie den Verstand verloren.
    »Okay«, sagte sie. »Ich gebe zu, die Übermacht ist ziemlich erdrückend.« Unfähig, sich zurückzuhalten, fuhr sie ihm durch das Haar und strich ihm die dunklen Strähnen aus der Stirn. Eine Berührung war zwar nicht genug, aber das musste reichen. Für den Moment. Sie atmete zitternd ein und nahm die Hand wieder herunter.
    Er schloss kurz die Augen und sah aus, als würde er um Fassung ringen. Sie wartete, hoffte. War es wirklich so schwer für ihn, ihr zu sagen, dass er sie liebte?
    »Was in dem Brief stand, war gelogen, jedes einzelne Wort.«
    Erleichterung durchströmte sie. Sie hatte gewusst, dass er gelogen hatte, doch es zu hören, half ihr, ihre Angst zu vergessen. Sie wartete darauf, dass er mehr sagte, doch er starrte sie nur weiter an. »Und?«, bohrte sie.
    »Es tut mir leid.« Seine Stimme war brüchig. »Mandy, es tut mir so leid, dass ich dich enttäuscht habe.«
    »Oh Logan. Du hast mich nicht enttäuscht. Du hast mich noch nie enttäuscht.«
    Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Aber als du die Musik auf der CD gehört hast, und dann später, auf der Lichtung, als du mich gefragt hast, warum das so lange gedauert hätte. Ich dachte …«
    »Da hast du falsch gedacht.« Unfähig, der Versuchung noch länger zu widerstehen, strich sie ihm mit den Fingern sanft über seine Wange. »Du hast so lange mit diesen Schuldgefühlen gelebt, dass du automatisch angenommen hast, dass ich dir ebenfalls etwas vorwerfe. Das habe ich nie getan. Und das tue ich auch jetzt nicht. Ich bin vor der Musik davongelaufen, nicht vor dir. Und das Einzige, wofür du lange gebraucht hast, war, mir zu sagen, dass du mich liebst.« Sie ließ die Hand fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Sag es noch einmal, jetzt.«
    Er zog die Augenbrauen hoch, und der Schmerz in seinem Gesicht verschwand, als er ihr forschend in die Augen sah.
    »Ich warte«, sagte sie und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Asphalt.
    Logans Mundwinkel zuckten nach oben, und er räusperte sich. »Ich habe einen neuen Job angenommen.«
    Genau das,
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