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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition)
Autoren: Lena Diaz
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wahrscheinlich noch leben.«
    Pierce schlug mit der Faust auf die Arbeitsplatte aus Granit. »Glauben Sie, Sie sind der Einzige, der sein Päckchen Schuld zu tragen hat? Es gibt genügend Schultern, um all die Päckchen gerecht aufzuteilen. Wenn Sie sich unbedingt schuldig fühlen wollen, dann fühlen Sie sich schuldig dafür, dass Sie gerade dabei sind, Amandas Leben zu versauen. Die Vergangenheit können Sie nicht ändern, die Zukunft aber schon.«
    Logan starrte ihn fassungslos an, er wagte weder, sich zu rühren noch zu atmen. »Sie hat Ihnen gesagt, dass Sie mir nicht die Schuld gibt?«
    »Originalton. Haben Sie es denn immer noch nicht begriffen? Sie liebt Sie. Sie wirft Ihnen überhaupt nichts vor. Ich weiß nicht, warum sie hierhergekommen ist, aber ich gehe jede Wette ein, dass sie Ihnen noch eine letzte Chance geben wollte, zu Verstand zu kommen.«
    Logan schüttelte ungläubig den Kopf. War es wirklich möglich, dass sie ihm vergeben hatte? War es möglich, dass sie ihn immer noch liebte? Trotz allem?
    Er rief sich das Bild vor Augen, wie sie vor ihm auf der Veranda gestanden hatte, mit vor Zorn sprühenden Augen, und ihn wegen des Geldes heruntergeputzt hatte.
    Er liebte ihr freches Mundwerk. Sie war rechthaberisch, starrsinnig und vertrat ihre Überzeugungen mit derselben Leidenschaft, die sie auch im Bett zeigte.
    Mit anderen Worten, sie war vollkommen.
    Er hatte gedacht, dass sie nur wegen des Geldes zu ihm gekommen war. Vielleicht war das nicht der einzige Grund gewesen? Was, wenn sie darauf gewartet hatte, dass er ihr seine Liebe erklärte?
    Konnte es wirklich so einfach sein?
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und stöhnte. »Was bin ich für ein Trottel.«
    »Wem sagen Sie das«, bestätigte Pierce.
    »Wann geht ihr Flug?«
    Pierce grinste. »Endlich nehmen Sie Vernunft an.« Er warf einen Blick auf seine Uhr und runzelte die Stirn. »Sie können sie nicht mehr erwischen.«
    »Chief?«
    Bei dem Klang von Officer Reddings Stimme fuhr Logan herum. Redding war noch nicht lange bei der Polizei, und seitdem er aus dem Krankenhaus entlassen worden war, folgte er Logan wie ein ausgesetztes Hündchen. Offensichtlich hatte die Nahtoderfahrung, die er nach dem Zusammenprall mit Rileys Wagen hatte machen müssen, seine Sicht auf das Leben verändert. Er studierte jetzt, um Detective zu werden, und hatte ständig Fragen zu Polizeimethoden.
    »Redding, ich muss einen wichtigen Termin einhalten und habe keine Zeit zu reden. Sie müssen warten, bis ich zurückkomme.«
    Logan öffnete die Tür zur Wäschekammer, die direkt an die Küche angeschlossen war. Er schnappte sich ein frisches T-Shirt und zog es an.
    »Rufen Sie sie doch auf dem Handy an«, schlug Pierce vor. »Überzeugen Sie sie davon, dass sie warten muss.«
    »Amanda besitzt kein Handy – sie hielt das für unnötig, da sie keine Familie hat und fast nie aus dem Haus gegangen ist.« Er schüttelte den Kopf. »Sie ist jetzt wahrscheinlich schon halb am Flughafen. Ich werde nach Tennessee fliegen und sie dort suchen müssen. Das kann Tage dauern. Wenn ich sie endlich gefunden habe, wird sie mich so sehr dafür hassen, dass ich sie habe gehen lassen, dass sie mir niemals verzeiht.« Er ballte die Faust. »Trotzdem, ich muss es versuchen.«
    Logan steckte seine Brieftasche und seinen Schlüssel ein, die im Wohnzimmer auf dem Couchtisch lagen. Er schob das Portemonnaie in seine Gesäßtasche und runzelte die Stirn, als er die Sägespäne auf seinen Shorts und die Schweißflecken auf seinem T-Shirt bemerkte. Er brauchte eine Dusche und frische Kleidung. Aber jetzt hatte er keine Zeit dafür.
    Redding versperrte ihnen den Weg, als Pierce und Logan zur hinteren Verandatür hasteten. »Nicht jetzt, Redding«, sagte Logan.
    Der Berufsanfänger machte zwar den Weg frei, folgte ihnen aber auf die Veranda. »Ich fahre Sie wirklich gern, wohin Sie möchten, dann können wir uns unterwegs unterhalten. Seitdem Sie gekündigt haben, ist uns der Bürgermeister so hartnäckig auf den Fersen wie ein Pit Bull Terrier, dem man seinen Lieblingsknochen geklaut hat, Chief. Er ist entschlossen, Sie zurückzuholen, und er hat gesagt, er würde alles tun, um Sie zurückzugewinnen, egal, was es kostet. Das Department steht zu Ihrer Verfügung.«
    Logan warf Pierce einen Blick zu. Die beiden blieben stehen und drehten sich langsam zu ihm um.
    Redding sah von einem zum anderen und wirkte mit einem Mal misstrauisch. »Was denn?«
    Zum hundertsten Mal, seitdem sie Logan
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