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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition)
Autoren: Lena Diaz
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Sie macht ihn zu dem, was er ist. Wie kann er das wegwerfen?«
    »Vielleicht sollten Sie ihn das fragen. Ich habe versucht, ihn umzustimmen, aber er war nicht sehr gesprächig. Er hat Gewicht verloren und sieht aus, als schliefe er nicht besonders gut.« Er sah sie eindringlich an.
    Amanda erstickte die kleine Flamme der Hoffnung sofort wieder, die in ihr aufflackern wollte. Logan ging es nicht deswegen schlecht, weil er sie vermisste. Wenn es so wäre, hätte er nur nach dem Telefonhörer greifen und sie anrufen müssen. Nein, Logan litt, weil er ein falsches Verständnis von Ehre und Schuld hatte. »Pierce, ich verstehe, was Sie erreichen möchten, aber für Logan und mich ist es zu spät. Er liebt mich nicht. Er hat seine Gefühle – oder besser gesagt, die Tatsache, dass sie nicht ausreichen – in dem Brief klargestellt, den er für mich im Krankenhaus hinterlegt hat.«
    »Er hat Ihnen einen Brief hinterlassen? Er hat Ihnen gesagt, dass er Sie nicht liebt?« Pierce klang ungläubig.
    Sie richtete sich gerade auf, ihr Gesicht stand in Flammen. Es war wahrlich kein Ruhmesblatt, wenn der Mann, den man liebte, die Beziehung in einem Brief beendete. »Das waren nicht ganz genau seine Worte, aber so habe ich es verstanden.«
    »Hmm.«
    »Ich habe das Gefühl, Sie glauben mir nicht.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Es wundert mich, dass er Ihnen eine Nachricht hinterlassen hat, statt von Angesicht zu Angesicht mit Ihnen zu reden. Vielleicht hatte er Angst, Sie würden ihm nicht glauben, wenn Sie ihm bei einer so gewaltigen Lüge ins Gesicht sähen.«
    Stirnrunzelnd starrte sie ihn an.
    Pierce schüttelte den Kopf, er wirkte völlig verblüfft. »Vielleicht haben Sie ja recht. Ich kann Ihnen nur sagen, was ich gesehen habe – dass Sie beide verrückt nacheinander sind und zu stur, um den ersten Schritt zu machen.«
    Sie verkniff sich die bösen Worte, die ihr auf der Zunge lagen. Pierce konnte nicht wissen, wie es war, wochenlang in einem Krankenhauszimmer zu sitzen und darauf zu warten, dass der Mann, den man liebte, endlich auftauchte; immer in der Hoffnung, dass ihm endlich bewusst werden würde, wie viel man ihm bedeutete. Im Gegensatz zu ihr wusste Pierce nicht, dass die Kluft zwischen Logan und ihr unüberbrückbar war. Es brauchte viel Liebe, um all das durchzustehen, was sie durchgemacht hatten, ohne dass es sie zerriss. Von ihrer Seite aus war genug Liebe da, aber bei Logan schien das anders zu sein.
    »Verzeihen Sie, dass ich Sie bedrängt habe.« Pierce stand auf und reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. »Ich musste es versuchen.«
    Sie knuffte ihn sanft in die Seite. »Ich verzeihe Ihnen. Es freut mich, dass Sie vorbeigeschaut haben. Es war schön, Sie zu sehen.« Sie begleitete ihn in die Eingangshalle.
    An der Haustür blieb er stehen und sah sie neugierig an. »Als ich bei Logan war, stand er auf der Veranda, mit dem Rücken zu mir. Er hat telefoniert und mich nicht bemerkt. Deshalb konnte ich nicht anders, als einen Teil des Gesprächs mit anzuhören. Seine Worte waren ganz und gar nicht das, was ich von einem Mann erwarten würde, der keinen Gedanken an Sie verschwendet.«
    Sie verdrehte die Augen bei seinem unverblümten Hinweis. »Dann schießen Sie los und sagen Sie mir endlich, was Sie eigentlich loswerden wollen.«
    Er lächelte verlegen. »Logan stritt sich mit seinem Anlageverwalter, weil er nicht wollte, dass das Geld, das er an Sie überwiesen hat, zu ihm zurückverfolgt werden kann. Er sagte, es sei für ihn wichtig, dass Sie sich während Ihrer Genesung keine Sorgen um Geldangelegenheiten machen müssten.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich hatte den Eindruck, dass Logan sich sehr wohl etwas aus Ihnen macht. Aber wahrscheinlich haben Sie recht. Es muss eine andere Erklärung geben.«
    Er zwinkerte ihr zu und ging.
    Amanda warf die Tür mit einem lauten Klicken hinter ihm ins Schloss. Hitze stieg ihr in die Wangen. Sie wusste nicht, über wen sie sich mehr ärgerte: über Pierce, weil er sie dazu bringen wollte, sich mit Logan zu treffen, oder über Logan, der ihr Geld schenkte.
    Wollte er etwa seine unangebrachten Schuldgefühle loswerden, indem er sie bezahlte? Sie hatten sich geliebt, hatten die größtmögliche Intimität geteilt, die zwischen zwei Menschen möglich war, und jetzt bezahlte er sie dafür? Was glaubte dieser Mann, wen er vor sich hatte?
    Tränen des Schmerzes und der Wut schnürten ihr die Kehle zu. Sie blieb kurz in dem Durchgang zwischen Eingangshalle
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